Ein ehemaliger Lidl-Mitarbeiter erzählt: Die Wahrheit über den harten Job

Ein ehemaliger Lidl-Mitarbeiter erzählt: Die Wahrheit über den harten Job

Die Arbeit in Supermärkten, insbesondere in Discountern, ist bekanntermaßen schwierig. Verkäuferinnen und Verkäufer müssen nicht nur oft von schlecht gelaunten Kunden angeblafft werden, sondern es gibt auch immer wieder Gerüchte über ausbleibende Pausen und hohen Zeitdruck. Ein ehemaliger Lidl-Mitarbeiter, Anton S. (Name von der Redaktion geändert), hat nun von seinen Erfahrungen berichtet und dabei Einblicke in seinen Arbeitsalltag gegeben.

Die Herausforderungen an der Kasse

Vielleicht kennt ihr das Problem: Als Kunde ist man an der Discounter-Kasse oft gestresst, weil die Mitarbeiter die Ware gnadenlos schnell über den Scanner ziehen und man selbst mit dem Einpacken nicht hinterherkommt. Anton S. erklärt, dass dies kein Schikane ist, sondern der Zeitdruck beim Discounter einfach hoch ist. Es gibt eine klare Vorgabe: Die Mitarbeiter müssen 40 Artikel pro Minute scannen.

In der Probezeit wird die Geschwindigkeit der Mitarbeiter sogar gemessen. Am Ende der Schicht steht dann auf der Abrechnung, wie viele Artikel pro Minute gescannt wurden. Nach der Probezeit wird die Geschwindigkeit zwar nicht weiter gemessen, aber der Zeitdruck bleibt hoch. Wenn beispielsweise die Schlangen lang sind, heißt es manchmal schlicht: “Du musst das jetzt schaffen. Der Laden ist voll und wir wollen keine zweite Kasse aufmachen.”

Lidl bestreitet, diese Zeitvorgaben beim Kassieren zu haben und erklärt, dass die Kassiergeschwindigkeit flexibel auf den Kunden angepasst werde.

Der harte Job im Lager

Nicht nur an der Kasse, sondern auch im Lager gibt es hohe Arbeitsanforderungen. Anton beschreibt, dass oft nur zwei Personen die Regale einräumen müssen. Dabei müssen mindestens zehn Europaletten mit Ware ausgeräumt werden, die bis zu 1,80 Meter hoch gestapelt sind. Bis spätestens zwölf Uhr muss alles verräumt sein, was kaum zu schaffen ist.

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Zusätzlich müssen die Mitarbeiter oft viele Dinge parallel managen, wie zum Beispiel die Rückgaben an der Kasse einräumen, Mülleimer leeren, leere Kartons ins Lager bringen und Einkaufswägen zurückholen. Dabei trägt man ein Headset und bekommt ständig Anweisungen, was noch zu tun ist. Die Einhaltung der Pausenzeiten wird dabei penibel überwacht.

Der Job als Belastung

Anton gibt zu, dass der Job belastend war und er sich oft die Frage stellte, warum er sich das eigentlich antut. Doch das nette Kollegium in der Filiale und das vergleichsweise gute Gehalt von mindestens 14 Euro in der Stunde, auch für ungelernte Kräfte, hielten ihn davon ab, den Job aufzugeben.

Lidl selbst spricht von einem anspruchsvollen und herausfordernden Arbeitsumfeld, in dem die Kollegen großen Einsatz zeigen würden. Der Discounter betont, dass ein überdurchschnittliches Gehalt, unbefristete Arbeitsverträge und ein umfangreiches betriebliches Gesundheitsmanagement angeboten werden. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter liegt Lidl sehr am Herzen.

Dies sind die Erfahrungen von Anton S. und geben Einblicke in die Arbeitsbedingungen in einer Lidl-Filiale. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Erfahrungen nicht unbedingt repräsentativ für alle Niederlassungen des Discounters sind.

Lidl Store

Quelle: Business Insider