Ein Erfahrungsbericht über unsere 60.000 Kilometer im 4×4 Sprinter “Independent” – Unser Kastenwagen Erfahrungsbericht

Ein Erfahrungsbericht über unsere 60.000 Kilometer im 4×4 Sprinter “Independent” – Unser Kastenwagen Erfahrungsbericht

Bist du bereit für unseren Erfahrungsbericht nach über 60.000 Kilometern mit unserem geliebten Kastenwagen? Seit wir im Juli 2017 unseren 4×4 Mercedes Sprinter “Independent” von CS-Reisemobile in Henstedt-Ulzburg übernommen haben, ist unglaublich viel passiert. Wir haben unsere Jobs aufgegeben und verbringen inzwischen mehr Zeit mit unserem Kastenwagen in Nordeuropa als in unserem deutschen “Basislager”. In diesem Beitrag möchten wir unsere Erfahrungen und Eindrücke mit euch teilen, die wir auf unseren Abenteuern in Island, Schottland, Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland gesammelt haben.

Es war nicht immer einfach…

Lasst uns ehrlich sein: Die ersten Wochen im Kastenwagen waren definitiv eine Herausforderung. Wir haben ständig etwas gesucht und uns gegenseitig im Weg gestanden. Aber nach fast einem Jahr im Kastenwagen können wir sagen: “Alt ordne seg” – Alles ordnet sich… Wir haben routinierte Abläufe entwickelt, uns an den begrenzten Platz gewöhnt und die Gemütlichkeit in unserem Kastenwagen lieben gelernt. Wir nutzen die gesamte Infrastruktur und Ausstattung, die unser “Independent” bietet. Nur im Winter schränken wir uns etwas ein und kochen und duschen auf Campingplätzen. Aber dazu später mehr…

Unsere Kastenwagen Ausstattung: Alles richtig gemacht?

Falls du dich für die Details unserer Konfiguration und Ausstattung interessierst, empfehlen wir dir unseren ausführlichen Beitrag “UNSER WOHNMOBIL: BESTELLUNG UND AUSBAU – FRAGEN ÜBER FRAGEN…” mit allen Details dazu. Aber lassen uns einen Blick auf die Dinge werfen, die wir heute anders machen würden.

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Was wir heute anders machen würden

Um es vorwegzunehmen: Insgesamt hat sich die sorgfältige Planung und Diskussion im Vorfeld ausgezahlt. Aber wie beim Hausbau, würde man beim zweiten Mal alles anders machen… Mit unseren heutigen Erfahrungen und Erkenntnissen würden wir bei der Konfiguration und Auswahl einiges anders machen.

Bei der Bestellung vergessen oder öfter einmal vermisst:

  • Anschluss für eine Außendusche (besonders im Hochsommer und nach schlammigen Wanderungen schmerzlich vermisst)
  • Automatisches Abblendlicht während der Fahrt (sogenannte “Skandinavien”-Einstellung für Länder mit Abblendlichtpflicht)
  • Lautsprecher im hinteren Bereich des Fahrzeugs für bessere Musikqualität am Abend (haben wir mit einem zusätzlichen Bluetooth-Lautsprecher ausgeglichen)
  • Ein Belüftungssystem unabhängig von den Fenstern, um sie bei Sturm oder Insekten nicht öffnen zu müssen
  • Schutzfolie für den Lack, da wir den Kastenwagen oft auf unbefestigten Straßen in Nordeuropa fahren

Aufgerüstet und nachgerüstet – was wir angepasst oder verbessert haben:

  • CS-Reisemobile Sicherheitspaket mit zusätzlichen Schlössern an den Hecktüren und Schiebetür sowie einer Sicherheitskette für die Fahrer- und Beifahrertür
  • Vorhang für die Schiebetür, um im Winter die Kälte abzuschirmen und eine bessere Atmosphäre zu schaffen
  • Vorhang zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich für eine wohligere Atmosphäre und verbesserte Akustik während der Fahrt
  • Dickerer, isolierender Teppich unter dem Tisch für mehr Fußwärme im Herbst und Winter
  • Zusätzliche Haken und Regal für mehr Stauraum in den Schienen der Küchen- und Schlafbereiche

Selbstkritik – oder, was wir uns nicht so gut überlegt haben:

  • DAB-Radio statt klassischem UKW-Radio, da UKW in Norwegen kaum noch empfangen wird
  • Gaskochfeld mit Propangas statt Butangas, da Butangas in Skandinavien schwer zu bekommen und teurer ist
  • Optisch ansprechendere Felgen, um die Wirkung der beeindruckenden BF Goodrich AT Reifen zu verstärken

Das hätten wir uns sparen können:

  • Die Gasdose für den Anschluss eines Außengrills, die wir kaum genutzt haben
  • Dachschienen für zusätzlichen Stauraum, die wir bisher nie gebraucht haben
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Die Details, die wir einfach lieben…

Natürlich gibt es neben den Dingen, die wir anders machen würden, auch einige Details, die wir sehr schätzen und lieben gelernt haben. Hier sind einige davon:

  • Allrad-Antrieb: Der Allrad-Antrieb gibt uns ein sicheres Fahrgefühl und hat uns in schwierigen Situationen im Schnee und Matsch geholfen.
  • Ganzjahresreifen BF Goodrich AT: Die Reifen haben sich in vielen anspruchsvollen Situationen bewährt und sind für uns die beste Wahl.
  • Neutrale Farbe: Unsere unauffällige Farbe macht den Kastenwagen nicht sofort als Wohnmobil erkennbar.
  • Ausstattungsmerkmale: Solarpanel, 100 Liter Trinkwassertank, Lithium-Akkus usw. ermöglichen es uns, längere Zeit autark zu stehen.
  • Viel Stauraum: Trotz unserer umfangreichen Ausrüstung haben wir immer genug Platz für alles.
  • Wendigkeit: Die gewählten Abmessungen machen den Kastenwagen sehr wendig und sparen Kosten bei Fähren und Mautgebühren.

Technik – unter der Haube und hinter der Tür

Werfen wir einen Blick unter die Motorhaube und in den Ausbau unseres Kastenwagens.

Der Wohnbereich unseres Kastenwagens

Wir fühlen uns immer noch sauwohl in unserem Ausbau. Es ist offensichtlich, dass viel Erfahrung in das Design geflossen ist. Der Ausbau ist durchdacht und handwerklich solide verarbeitet. Besonders lieben wir die Lösung mit dem ausziehbaren Waschbecken, das uns Platz spart. Wir schätzen auch den zusätzlichen Stauraum über dem Fahrerbereich, der viel Platz bietet. Der Kühlschrank unter dem Bett hat sich ebenfalls als perfekte Lösung erwiesen, da wir neben dem Küchenblock einen vollwertigen Kleiderschrank haben.

Das geht wahrscheinlich noch besser…

Natürlich gibt es immer Dinge, die man noch verbessern kann. Beispielsweise ist das Wechseln der Gasflasche und das Schließen der Hecktüren jedes Mal eine Herausforderung. Der Flaschenhalter zwischen Tisch und Fenster ist keine ideale Lösung. Auch die empfindliche Gummidichtung zwischen Kochfeld und Holz ist nicht sehr widerstandsfähig. Aber insgesamt sind das kleine Herausforderungen, die sich mit etwas Kreativität und Geduld lösen lassen.

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Platz, Stauraum und Gewicht im Kastenwagen

Wir haben uns bewusst für einen Mercedes Sprinter mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,8 Tonnen entschieden und ihn dann auf 3,5 Tonnen abgelastet. Dieses Limit haben wir bisher nicht überschritten, obwohl wir manchmal hart an der Grenze sind. Wir haben gelernt, unser Gepäck optimal zu organisieren und wechseln regelmäßig zwischen Sommer- und Winterausrüstung. Die Heckgarage haben wir mit Euro-Boxen optimiert, um selten benötigte Dinge zu lagern und zu transportieren.

Unsere Reifen BF Goodrich AT KO

Die Entscheidung für diese Reifen war keine leichte, aber wir haben es nie bereut. Sie haben sich in vielen Situationen bewährt, obwohl es einige Dinge gibt, die man beachten sollte. Die Montage der Reifen ohne Unwucht-Gewichte hat bei uns nicht funktioniert, daher haben wir Gewichte an den Rädern angebracht. Die Reifen härten im Laufe der Zeit aus und es bildet sich Sägezahnprofil, aber dennoch haben sie einen guten Job gemacht.

Verbrauchswerte und Erfahrungen

Unser Kastenwagen verbraucht im Durchschnitt etwa 11-13 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Mit einer Gasflasche kommen wir etwa 7-9 Wochen aus. Dank unserer LiFePo-Akkus und Solarpanels können wir im Sommerhalbjahr mehrere Tage ohne Stromanschluss stehen. Wir haben genug Trinkwasser und Diesel für unsere Heizung und Warmwasseraufbereitung, sodass wir auch in abgelegenen Gegenden autark sind.

Besondere Herausforderungen im Herbst und Winter

Im Winterhalbjahr hatten wir bisher keine Probleme mit der Kälte, aber die Luftfeuchtigkeit und das Kondenswasser sind immer eine Herausforderung. Es ist schwierig, ausreichend zu lüften und richtig zu heizen. Die spezielle Konzeption unseres Kastenwagens hilft, Kältebrücken zu vermeiden und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Werkstattbesuche und Reparaturen

Wir haben einige Werkstattbesuche hinter uns und haben Reparaturen und Ausbesserungen vornehmen lassen. Glücklicherweise gab es immer schnelle, unkomplizierte und freundliche Hilfe bei CS-Reisemobile. Hier sind einige Dinge, die wir in der Werkstatt erledigt haben:

  • Undichter Siphon in der Küchenspüle
  • Beschädigte Holzverkleidung neben den Hecktürschienen
  • Beschädigte Gummidichtung zwischen Kochfeld und Holz
  • Austausch einer USB-Dose im Schlafbereich
  • Austausch von Kunststoff-Hülsen für den Topfhalter im Kochfeld
  • Instandsetzung unserer LiFePo-Akkus

Fazit nach vielen Wochen im Kastenwagen

Nach über 60.000 Kilometern können wir mit einem guten Gefühl sagen, dass wir (fast) alles richtig gemacht haben. Wir würden einige Details in der Konfiguration anpassen, aber in jedem Fall würden wir uns erneut für einen Mercedes Sprinter mit Allradantrieb von CS-Reisemobile entscheiden. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Reisen und Abenteuer mit unserem “Independent”!