Du möchtest verhindern, dass sich Wasser auf deiner Terrasse, in deiner bodengleichen Dusche oder auf der Auffahrt zur Garage ansammelt? Dann benötigst du ein Gefälle. Doch wie geht man dabei vor? In diesem Artikel findest du die Antworten auf all deine Fragen.
Estrich mit Gefälle – Die Voraussetzungen
Wenn du ein Estrich mit Gefälle legen möchtest, gibt es einige Voraussetzungen zu beachten. Fließestrich ist hierfür nicht geeignet, da er keine Neigung aufweist. Stattdessen eignet sich Estrich, der mit Zement oder Beton gebunden wird. Zementestrich muss zwar nach der Verarbeitung eine Weile austrocknen, dafür ist er aber ideal für ein Estrich mit Gefälle. Schnellestrich ist ebenfalls eine Option, jedoch ebenfalls auf Zementbasis.
Die Wahl des richtigen Estrichs
Nicht alle Estricharten eignen sich für ein Estrich mit Gefälle. Calciumsulfatestrich enthält beispielsweise Gips und kann Feuchtigkeit aufnehmen, was dazu führen kann, dass er bröselig wird oder schimmelt. Auch Magnesiaestrich scheidet aus demselben Grund aus. Gussasphaltestrich hingegen bietet keine Probleme bezüglich Feuchtigkeit, ist jedoch teurer und erfordert eine spezielle Ausrüstung.
Die richtige Neigung
In der Regel wird empfohlen, ein Gefälle von 1,5 bis 2 Prozent anzulegen. Das bedeutet, dass die Oberfläche pro Meter um 1,5 bis 2 Zentimeter ansteigt. Diese Werte sind ideal, um das Wasser ablaufen und Schmutzpartikel mitnehmen zu lassen. Kleinere Pfützen lassen sich jedoch nie ganz ausschließen. Je nach Bedarf kann das Gefälle jedoch auch geringer oder größer ausfallen.
Schritt für Schritt Anleitung
- Reinige den Untergrund gründlich, sodass er staub- und fettfrei ist.
- Befeuchte den Untergrund leicht, ohne jedoch Pfützen entstehen zu lassen.
- Trage eine Haftschlämme mit einem Pinsel auf den feuchten Untergrund auf (optional, aber für eine bessere Haftung empfehlenswert).
- Vergiss nicht, Randdämmstreifen einzusetzen, um Trittschall zu reduzieren und Bewegungsräume für Bauteile zu schaffen.
- Lege Estrichlehren längs zum Gefälle, um den Estrich sauber abzuziehen.
- Mische den Estrich entsprechend den Angaben auf der Verpackung an und verteile ihn auf der Fläche.
- Stoße mit einem Kantholz Luftblasen aus dem Estrich und ziehe ihn von oben nach unten mit einer Abziehlatte ab.
- Fülle die entstandenen Rillen mit Estrich auf und glätte die Oberfläche vorsichtig mit einem Brett oder einer Glättkelle.
- Nach einer Stunde kannst du die Oberfläche mit einem Reibebrett weiter glätten.
- Beachte, dass Zementestrich nach sieben bis zehn Tagen begehbar ist und vier Wochen lang auf einen weiteren Belag gewartet werden sollte.
Bedenke auch, dass die spezifische Vorgehensweise keinen Unterschied macht, wenn der Estrich mit Gefälle auf einem Untergrund mit bereits richtiger Neigung angebracht wird.
Mit diesen Schritten und ein wenig Geduld gelingt es dir, einen Estrich mit Gefälle selbst zu legen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
