Ein Gemüsebeet anlegen, säen, pflanzen und das eigene knackfrische Gemüse ernten, was für ein Traum! So ein kleines Gemüsebeet ist der erste Schritt zu einer ganz neuen Lebensqualität: die besten Lebensmittel, frische Luft an der Nase und du machst auch noch die Welt ein bisschen grüner! Diesen fantastischen Schritt gehen wir heute gemeinsam, damit du schon bald das erste Gemüse aus deinem eigenen Beet erntest.
Gemüsebeet anlegen? Ja bitte!
Du willst ein Gemüsebeet anlegen, vielleicht sogar einen ganzen Gemüsegarten? Mit den Händen in der Erde wühlen, diesen wunderbaren, einzigartigen Erdgeruch einatmen? Und Gemüse ernten, das frischer und leckerer ist als alles, was es im Laden zu kaufen gibt?
Yessss, was für ein Plan! 🙂
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du ohne viel Aufwand pflegeleichte, wunderschöne und ertragreiche Gemüsebeete anlegst. So ein neues Gemüsebeet kannst du nämlich superschnell anlegen. Mit ein paar Kniffen ist es auch von Anfang an richtig fruchtbar – und bleibt gleichzeitig unkrautfrei. 🙂
Und das alles funktioniert ganz ohne Umgraben. Na, neugierig?
Was tun Bodentierchen beim Gemüsebeet anlegen?
Wusstest du, dass in einer Handvoll Gartenerde mehr Mikroorganismen leben als Menschen auf diesem Planeten? Die kleinen Helfer sind für einen fruchtbaren Boden superduperwichtig!
Unterschiedliche Bodentiere und Mikroorganismen bevölkern die verschiedenen Schichten im Boden. Viele leben ganz oben, nah bei den Wurzeln der Pflanzen. Andere wohnen ein paar Etagen tiefer, wo sie kein Sonnenlicht abbekommen.
Was das alles mit dem Gemüsebeet anlegen zu tun hat? Ganz einfach: Der Trick besteht darin, die fleißigen Helfer nicht zu stören oder durcheinander zu schütteln! Viel besser für alle ist es, wenn du von Anfang an mit ihnen zusammenarbeitest.
Beim Gemüsebeet anlegen denkst du vielleicht ganz klassisch erstmal ans Umgraben? Wenn du deinen Boden umgräbst, bringst du aber diese natürliche Schichtung komplett durcheinander.
Der Regenwurm beispielsweise, der in den meisten Fällen sein Futter an der Bodenoberfläche sucht, geht in einem umgegrabenen Beet leer aus. Plötzlich liegt er oben in der Sonne, sein Haus ist zerstört und sein Futter ist drei Etagen weiter unten. Das ist für den Regenwurm ohne Sonnencreme eine Tragödie! Für deine Bodenfruchtbarkeit aber leider auch.
Ja, früher hat das Umgraben in den allermeisten Gärten einfach dazu gehört. Heute ist der aktuelle Stand der Wissenschaft aber, dass es unserem Boden gut tut, wenn wir uns die Schufterei beim Gemüsebeet Anlegen sparen. Yay!
In einem Biogarten ist es sowieso das oberste Gebot, die Bodenlebewesen zu fördern, anstatt ihnen das Leben schwer zu machen. Aus diesem Grund legen wir unsere Beete ohne Umgraben an. Das tut dem Boden gut – und natürlich auch deinem Rücken. 😉
Gemüsebeet anlegen in 5 Schritten
Mit diesem Wissen kannst du nun wirklich durchstarten! Für einen reibungslosen Anfang im Gemüsebeet habe ich noch ein kleines Geschenk für dich: meinen Aussaatkalender. So vergisst du nach dem Gemüsebeet Anlegen keinen Aussaattermin mehr.
Mit einer gestaffelten Aussaat und allen Terminen im Blick geht’s richtig los mit der Selbstversorgung. Trage dich einfach ein, dann schicke ich dir den Aussaatkalender direkt zu.
Bevor ich mich hier verquatsche, geht es jetzt mal los. Auf geht’s: pflegeleichtes und ertragreiches Gemüsebeet anlegen leicht gemacht:
Genüsebeet anlegen, Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Der erste Schritt ist total einfach! Du musst nämlich nichts weiter tun, als zu warten. Und zwar bis die Gräser der Wiese, auf der du dein Gemüsebeet anlegen möchtest, so richtig schön lang sind.
Wenn die Gräser zu kurz sind, lassen sie sich nicht so gut umlegen. Dann wachsen sie mit ihren scharfen Blattspitzen leichter durch die Pappe durch, die wir später auf dem Rasen auslegen. Die Pappe erstickt lange, umgelegte Gräser und sie sterben ab.
Also erster Schritt beim Gemüsebeet Anlegen: dem Gras beim Wachsen zuhören! 😉
Gemüsebeet anlegen, Schritt 2: Rasenkante eingraben
Beim Gemüsebeete Anlegen gräbst du an der Außenkante deiner Beete entlang am besten eine Rasenkante ein*. Geschlossene Gemüsegesellschaft – Unkräuter und Gras müssen draußen bleiben. Mit einer Rasenkante sorgst du dafür, dass keine ungebetenen Gäste von außen in deine Gemüsebeete hineinwachsen und sie sich zurückerobern.
Für die Rasenkante stichst du mit dem Spaten einen schmalen, keilförmigen Graben aus. Der darf gern so tief sein, dass die Rasenkante oben etwa fünf Zentimeter aus dem Boden rausschaut.
Ich verwende am liebsten eine Metall-Rasenkante*. Rasenkanten aus Plastik lösen sich mit der Zeit auf und verteilen jede Menge Mikroplastik in dein Beet. Nicht so lecker!
Dir ist das alles zu theoretisch? Schau mal, hier habe ich ein komplettes Video, wo du siehst, wie wir aus einer Wiese einen Gemüsegarten gemacht haben:
Kleiner Tipp: Ich lege meine Gemüsebeete mit einer Breite von 1,20 m an, so kann ich wunderbar arbeiten, ohne mich ständig verrenken zu müssen. Ich komme bequem von jeder Seite bis zur Mitte des Beetes ohne Balanceübung und Sprungakrobatik. 😉
Gemüsebeet anlegen, Schritt 3: Umrandung gestalten
Zugegeben: Die Rasenkante ist jetzt nicht der Gipfel der Schönheit. Da sie auch etwas empfindlich gegen Tritte und Stolperer ist, lohnt es sich, sie zu unterstützen. Bei der Gelegenheit kannst du sie auch gleich etwas kaschieren.
Außerdem gestaltest du so beim Gemüsebeet Anlegen einen echten Hingucker. Wie wärs mit einer Beetumrandung aus Holzstämmen? Das ist mein heimlicher Favorit, weil es so herrlich rustikal aussieht. Und wirklich robust ist es natürlich auch noch!
Stabilisiere die Holzstämme dafür am besten mit kleinen Pflöcken. Nicht, dass sie dir davon kullern… Das sieht richtig hübsch aus und die Rasenkanten sind dann auch gut geschützt.
Anstelle von Holzstämmen kannst du natürlich auch andere Materialien benutzen. Ich mache da gern einen kleinen Spaziergang ums Haus. Da entdeckst du so einiges: Steine, Bretter, Tonziegel oder vielleicht Totholz? Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Du kannst dich beim Gemüsebeet Anlegen künstlerisch austoben! Nur zu hoch sollte die Beetumrandung nicht werden, sonst beschattet sie nachher dein Gemüse…
Brauchst du noch ein paar Ideen für schöne Beetkanten? Dann schau mal hier vorbei, da habe ich einige tolle Ideen für dich gesammelt.
Gemüsebeet anlegen, Schritt 4: Immer her mit der Pappe!
Nun besorgst du dir unbedruckte Pappe! Es ist wichtig, dass du alle Klebereste entfernst, damit sie nicht in der Erde landen. So präpariert, legst du die Pappe dann innerhalb der Beetumrandung aus. Die einzelnen Pappe-Stücke überlappen sich dabei mindestens um zehn Zentimeter.
Heißer Tipp bei Pappe-Armut: Frag doch mal in Fahrradgeschäften nach! Dort haben sie viele Transportkartons von den Rädern. Die eignen sich super für Gemüsebeet anlegen. Sie sind richtig groß und meistens unbedruckt.
Pappe ist nicht dein Ding? Du machst dir Sorgen wegen Rückständen und Klebern, die in deinen Beeten landen könnte? Es gibt einige gute Alternativen, wie Unkrautvliese aus Naturfasern, die sich rückstandslos zersetzen.
Außerdem kannst du auf die Qualität der Pappe achten. Inzwischen findest du nämlich auch biologisch abbaubare Pappe, die mit Kleber aus Maisstärke verarbeitet wurde. Mit solchen Produkten gehst du auf Nummer sicher!
Eine andere Möglichkeit ist es, die Pappschicht einfach durch eine Schicht Mulch zu ersetzen. Dafür trägst du 15 cm dick Rasenschnitt oder Laub auf. Nachdem die Schicht gut angetrocknet ist, verteilst du eine Woche später deinen Kompost oben drauf.
Gemüsebeet anlegen, Schritt 5: Kompost ausbringen
Aufgepasst, jetzt kommt der heilige Gral beim Gemüsebeet Anlegen. Tatarataaaaaa: Der Kompost zieht ins Gartenreich ein!
Heißt: Du verteilst eine zehn bis fünfzehn Zentimeter dicke Schicht aus reifem Kompost auf deinen Beeten.
Gerade am Anfang deiner Gartenkarriere hast du aber wahrscheinlich noch gar nicht solche Mengen an Kompost. Aus der Traum vom Gemüsebeet anlegen? Nicht die Bohne! Wenn dein eigener Komposthaufen nicht genug von dem schwarzen Gold abwirft, habe ich eine andere Lösung.
Im regionalen Kompostwerk kannst du einfach etwas Kompost dazukaufen. Der ist dort viel günstiger als die Sack-Ware aus dem Baumarkt.
Aber Vorsicht:
Manche Stadt-Komposte, die aus Bioabfall hergestellt werden, können ziemlich viel Plastik enthalten. Nichts, was sich zum Gemüsebeet anlegen eignet! Am besten fragst du im Kompostwerk nach einem Kompostzeugnis.
Der hoch wissenschaftliche Begriff dafür ist „RAL Gütezeichen“. Darin findest du alle Qualitätseigenschaften des Komposts und weißt genau Bescheid, was in deine Beete kommt.
Kompost wird in Deutschland sehr gut überwacht. Das Kompostzeugnis gibt dir zum Beispiel Aufschluss darüber, aus welchen Ausgangsmaterialien der Kompost hergestellt wurde. Aber es wird auch aufgelistet, wie hoch der Grad der Verunreinigung ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt, auf den du achten kannst: sind noch keimfreudige Unkrautsamen im Kompost enthalten? Das wäre zum Gemüsebeet Anlegen nämlich gar nicht witzig.
Ich benutze fürs Gemüsebeet Anlegen am liebsten Kompost aus Grünschnitt. Der ist mit Abstand am wenigsten belastet.
Du willst deinen Kompost lieber selber machen? Dann bitte einmal hier entlang zur ultimativen Kompost-Anleitung. 😉
Bonustipp: Wege im Beet
Beim Thema Gemüsebeete anlegen bist du jetzt gewappnet. Was dabei schnell mal vergessen ist, sind die Wege!
Das merkst du spätestens, wenn du mit den Gartenarbeiten beginnst. Huch, da fehlt doch was?!
Wenn du gleich mehrere Gemüsebeete anlegen möchtest, kannst du sie mit Holzhackschnitzel-Wegen voneinander trennen. Dafür planst du einfach etwa vierzig Zentimeter breite Wege zwischen den Beeten ein.
Praktisch ist es zum Beispiel auch, wenn du mit deiner Schubkarre durchfahren kannst! Also messe vielleicht lieber nochmal nach. Du willst ja später mit dem Einkaufswagen durch die Gänge passen und nicht stecken bleiben… 😉
Die Holzhackschnitzel packst du einfach direkt auf die Pappe, mit der du die Wege auslegst. So entstehen ganz schnell pflegeleichte Gartenwege ohne Unkräuter.
Bäm! Fertig!
Das war doch eigentlich echt nicht schwer, oder? Wenn du jetzt richtig im Gartenfieber bist, dann komm doch in meinen „Gemüsegarten starten“- Onlinekurs. Dort bekommst du Schritt für Schritt alles Basiswissen, um zum Gemüse-Selbstversorger zu werden.
Das Beet ist fertig – und nun?
Die Grobarbeit vom Gemüsebeet Anlegen ist getan! Jetzt geht’s ans Gemüse:
In die fertigen Kompostbeete kannst du direkt einsäen oder pflanzen. Die Pappe zersetzt sich ziemlich schnell, sodass die Pflanzenwurzeln von oben gut durch sie hindurchwachsen können.
Regenwürmer stehen übrigens total auf die aufgeweichte Pappe. Du musst dir keine Sorgen machen, dass sie ihren Weg nach oben nicht mehr finden. 😉
Du siehst: Gemüsebeete anlegen ist ganz einfach – du musst nur noch rausgehen und loslegen! Vergiss deinen Aussaatkalender nicht, damit du auf deinem neuen Beet auch eine dicke Ernte einfährst.
Und jetzt ab in den Garten: Mit diesen Tricks und Tipps bist du ganz fix stolzer Gemüsebeet-Freak und legst ein Beet nach dem anderen an. Ein Gemüsebeet mehr geht doch irgendwie immer, oder? 😉