Ein Erfahrungsbericht
Wer kennt es nicht? Man landet am Flughafen, bereit für den wohlverdienten Urlaub, und muss nur noch das Mietfahrzeug abholen, um die Reise fortzusetzen. Doch manchmal läuft nicht alles so reibungslos, wie man es sich wünscht.
Startschwierigkeiten mit Thrifty
So erging es auch mir, als ich über Auto Europe ein Auto bei Thrifty in Miami bestellt und bezahlt habe. Nachdem ich abends in Miami angekommen war, standen noch vier Stunden Fahrt vor meiner Familie und mir.
Am Thrifty-Schalter sollte ich dann meine Kreditkarte für die Kaution vorzeigen. Doch plötzlich kam die überraschende Nachricht: “Ihre Karte gilt nicht bis zum Rückgabetermin. Haben Sie eine andere?”
Als Amerikaner besitze ich immerhin 25 Kreditkarten, da sollte doch eine davon ausreichen. Doch leider war dem nicht so. “Nein, wirklich nicht”, antwortete ich, enttäuscht darüber, dass meine Frau, mein Kind und der Plüschlöwe auch nicht weiterhelfen konnten.
Die Suche nach einer Lösung gestaltete sich schwierig. Nachdem die Mitarbeiterin und ihre Filialleiterin eine Weile vor dem PC-Bildschirm getippt und geklickt hatten, war das Ergebnis ernüchternd: “In unserem System sind beide Karten nun für 24 Stunden gesperrt. Ich kann Ihnen erst morgen nach 24 Stunden erneut versuchen, Ihnen ein Auto zu geben.”
Ein ungeplanter Abstecher ins Hotel
Fassungslos stand ich da und fragte mich: “Und was soll ich jetzt machen?” Die Antwort war nicht gerade hilfreich: “Gehen Sie ins Hotel und kommen Sie morgen wieder.”
Doch ich hatte kein Hotel. Wir waren zu Besuch bei Freunden in Sarasota eingeladen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mir auf eigene Kosten bei Avis vor Ort ein Auto zu mieten, um weiterzukommen. Immerhin kümmerte sich die Dame in Miami darum, mit der Thrifty-Filiale in Sarasota zu telefonieren, um mir am nächsten Tag weiterzuhelfen.
Sarasota Thrifty: Eine weitere Herausforderung
Am nächsten Tag ging es dann weiter zu Thrifty in Sarasota. Doch hier hieß es wieder: “Wir wissen von nichts! Aber ich versuche Ihnen zu helfen.”
Zumindest hatte dieser Herr mit derselben Kreditkarte und demselben Computersystem keine Probleme. Allerdings gab es hier nur ein Fahrzeug in der gebuchten Klasse – entweder nehmen oder gehen.
Also nahm ich, was mir angeboten wurde, und fotografierte schnell alle Kratzer, Dellen und gebrochenen oder fehlenden Teile des Fahrzeugs. Immerhin konnten wir nun unseren Urlaub fortsetzen.
Von einem Problem zum nächsten
Doch schon nach einer Woche kam der nächste Schock: Getriebeschaden! Inmitten eines wunderschönen Sonnenuntergangs auf einer Hochbrücke warteten wir rund zwei Stunden darauf, dass ein Ersatzwagen kam und unser defektes Fahrzeug abschleppte.
Der Ersatzwagen sollte ein Upgrade sein – statt eines Jeep Patriots erhielten wir einen Jeep Liberty. Ein Upgrade war es in Sachen Verbrauch definitiv, denn der Wagen schluckte etwa 18 Liter pro 100 Kilometer. Mehr Platz hatten wir dadurch jedoch nicht. Dafür war das Fahrzeug genauso schmutzig wie der vorherige und unter dem Sitz befand sich noch eine halbe Flasche Mountain Dew als kleine Begrüßungsgeste.
Um die Klimaanlage zu nutzen, war es jedoch besser, die Frischluftzufuhr zu meiden. Sobald man sie einschaltete, verbreitete sich im Wagen ein unangenehmer Geruch nach Schimmel und Verderben. So durften wir die letzten zwei Wochen mit geöffneten Fenstern fahren. Eine Reklamation in Sarasota ersparten wir uns, da unsere beiden Wagen die einzigen SUV-Fahrzeuge vor Ort waren.
Die Rückgabe in Miami verlief dagegen reibungslos. Zurück in Deutschland konnte ich meine Frustration nicht zurückhalten und ließ Dampf ab. Die Reaktion von Auto Europe war wenig hilfreich: “Wenden Sie sich an Thrifty, wir sind nur Vermittler und können Ihnen nicht weiterhelfen.”
Ein Anruf bei der Thrifty-Hotline in Polen brachte auch keine Lösung: “Ich kann Ihre Buchung nicht finden. Bitte wenden Sie sich an Thrifty in den USA.”
Ich beschloss, es gut sein zu lassen. Ich hatte keine Lust, die restliche Urlaubsfreude noch weiter durch diese Erfahrung zu trüben. Doch zumindest konnte ich meine Frustration in diesem Erfahrungsbericht niederschreiben und hoffe, dass er anderen Reisenden hilft – immerhin ist das schon etwas, oder?