Bild dir die Regenwasserleitung als breite Autobahn vor, auf der das Regenwasser ungehindert fließen kann. Doch halt! Wenn man zu schnell fährt und die Kurve nicht bekommt, kann es schwierig werden, die Kontrolle zu behalten. Ähnlich ist es mit der Gebäudeentwässerung. Ein kleines Gefälle der Abwasserleitung reicht einfach nicht aus, um den Abfluss zu gewährleisten. Es braucht eine sorgfältige Planung und Abstimmung aller Komponenten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Nicht nur auf das Gefälle verlassen
Man könnte denken, dass das Gefälle der Leitung allein ausreicht, um das Problem zu lösen. Doch das ist ein Trugschluss. Wer sich darauf verlässt, kann mit unangenehmen Konsequenzen konfrontiert werden. Von üblen Gerüchen bis hin zu Rückstau und dem Austreten von Fäkalien kann es zu ernsthaften Problemen kommen. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, die Grundlagen zu beachten. Welche Füllungsgrad und Mengen sind zu erwarten? Welche Abflusskennzahl ist für das System geeignet? Fragen wie diese zielen nicht nur auf die Dimensionierung ab, sondern auch auf die Art der Leitungsführung.
Prüfen der Rahmenbedingungen
Es ist entscheidend, die Rahmenbedingungen zu prüfen, um passende Lösungen zu finden. Dabei müssen nicht nur die Spülmengen berücksichtigt werden, sondern auch andere Faktoren. In älteren Gebäuden kann es sein, dass das Ausschwemmverhalten eines alten Abwasserleitungssystems nur dann funktioniert, wenn eine erhöhte Spülmenge den überdimensionierten Leitungsquerschnitt spült. Es ist wichtig, diese Rahmenbedingungen zu kennen, um eine effiziente Entwässerungsanlage zu planen und zu bauen.
Weiterentwicklung der Haus- und Gebäudetechnik
Das Ziel eines Sanitärfachmanns ist es, ein bestmögliches Entwässerungssystem zu installieren. Doch es geht nicht nur darum, das Abwasser zum Ablaufen zu bringen. In der heutigen Zeit steht die moderne Haus- und Gebäudetechnik im Fokus. Komplexe Systeme werden in neue Bäder integriert, um wassersparende Technologien und problemloses Abfließen zu gewährleisten.
Lösungen und Leitungen abstimmen
Ein wenig Gefälle allein reicht nicht aus, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Der Sanitärfachmann muss sorgfältig geplante und abgestimmte Lösungen liefern. Barrierefreie Duschen und erholsame Badewannenerlebnisse erfordern eine präzise Planung und die Verwendung spezifischer Bauteile. Die Entwässerung reicht über die eigenen vier Wände hinaus und erfordert eine professionelle Herangehensweise.
Vorgaben des Herstellers einhalten
Die Einhaltung der Vorgaben des Herstellers ist von entscheidender Bedeutung, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Ein optimales Wasser-/Luft-Gemisch sorgt für ein optimales Gefälle und eine sichere Entwässerung. Der Verarbeiter profitiert von handlicheren Bauformen, die einfacher zu installieren sind. Selbst für bodenebene Duschen gibt es moderne Techniken, die eine sichere Entwässerung gewährleisten, auch bei geringer Aufbauhöhe.
Der Artikel ist eine Überarbeitung des ursprünglichen Artikels “Ein wenig Gefälle reicht nicht aus!” von Philipp Claus, erschienen in TGA 05-2016.
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