In der Filmwelt gibt es Geschichten, die einen ansprechen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. “Ein Mann namens Ove” war eine solche Geschichte. Doch wie sieht es mit der Neuverfilmung “Ein Mann namens Otto” aus? Kann Tom Hanks als fieser Griesgram überzeugen? Wir haben uns den Film auf Netflix angesehen und möchten unsere Eindrücke mit euch teilen.
“Ein Mann namens Otto”: Worum geht es?
Nach dem Tod seiner Frau und seinem erzwungenen Ruhestand ist Otto (gespielt von Tom Hanks) jeglicher Lebenswille vergangen. Er beschließt kurzerhand, seinem “Elend” ein Ende zu setzen. Doch just in dem Moment, als er sich den Strick um den Hals legen will, zieht eine neue Nachbarsfamilie direkt vor sein Haus ein. Der mürrische Griesgram kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen, schließlich achtet er penibel darauf, dass in der Siedlung alle Regeln eingehalten werden…
Jules Filmkritik: Otto oder Ove – wer hasst besser?
Für diejenigen, die den Hauptcharakter Ove und seine ehrlich-ruppige Art in “Ein Mann namens Ove” lieben gelernt haben, könnte “Ein Mann namens Otto” etwas enttäuschend sein. Tom Hanks’ Otto ist zwar kein Traumnachbar, wirkt meiner Meinung nach jedoch deutlich harmloser als Rolf Lassgårds Ove.
Die schwedische Erstverfilmung war rauer, düsterer und fieser. Hannes Holms Werk brach sowohl mit politischer Korrektheit als auch gesellschaftlichen Normen. Dadurch entwickelte Ove eine Aura der Unbehaglichkeit, die Otto nur ansatzweise zeigt. Die Kluft, die Ove von seinem Lebenswillen trennt, wirkte für mich viel größer und tiefer als die von Otto.
Dennoch macht dies die Neuverfilmung keinesfalls schlechter. Im Gegenteil, Otto erscheint auf eine gewisse Art und Weise zugänglicher, da er bereits zu Beginn des Films ab und zu sein Herz zeigt. Gleichzeitig bietet der Film Abwechslung für diejenigen, die bereits mit Oves Geschichte vertraut sind, denn Groll zeigt sich bei jedem Menschen anders.
Zusammenfassend kann ich euch “Ein Mann namens Otto” wärmstens empfehlen, wenn ihr auf der Suche nach einer Tragikomödie seid, die Schmerz und Herzlichkeit vereint, dabei aber nicht über die Stränge schlägt. Falls ihr jedoch schwarzen Humor und Grenzüberschreitungen bevorzugt, solltet ihr eher zu “Ein Mann namens Ove” greifen, den ihr auf Amazon Prime Video finden könnt.
Celinas Filmkritik: Ein Otto mit weniger Ecken und Kanten
Im Vergleich zum schwedischen Original ist die amerikanische Adaption “Ein Mann namens Otto” moderner, politisch korrekter, weniger derb und etwas weniger subtil. Otto wirkt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Ove etwas weniger grummelig, was vielleicht auch an Hauptdarsteller Tom Hanks liegt. Dennoch wirkt er auf seine eigene Art sympathisch, selbst wenn er versucht, es nicht zu sein. Diese Version von Otto hat weniger Ecken und Kanten, und die Handlung des Remakes wirkt geschliffener und polierter – sie bleibt jedoch nicht so stark im Gedächtnis wie das schwedische Original.
Trotzdem begeistert die Neuverfilmung mit starken Emotionen und berührt. Ein charmanter Einfall der Neuverfilmung ist zudem die Darstellung des jungen Otto in Rückblenden durch Tom Hanks’ Sohn Truman Hanks. Alles in allem ist “Ein Mann namens Otto” definitiv sehenswert. Wer das Original kennt und neugierig ist, wird nicht enttäuscht. Für alle, die die schwedische Version nicht kennen, aber Lust auf eine rührende Tragikomödie mit Tom Hanks haben, ist “Ein Mann namens Otto” eine klare Empfehlung.
Seit dem 6. August 2023 könnt ihr euch auf Netflix selbst ein Bild von “Ein Mann namens Otto” machen. Welche Unterschiede die Neuverfilmung bereithält, erfahrt ihr in folgendem Artikel:
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