Ein Paradies für Campingliebhaber: Der Campingplatz Körbiskrug in Königs Wusterhausen

Ein Paradies für Campingliebhaber: Der Campingplatz Körbiskrug in Königs Wusterhausen

Körbiskrug. Der Geruch von Kiefern und Birken liegt in der Luft, während Tauben zwischen den Bäumen flattern und Spatzen fröhlich zwitschern. Man hört das leise Klappern von Badelatschen und ein freundlicher Gruß wird ausgesprochen, während die Sonnenstühle vor einem Wohnwagen zurechtgerückt werden. An diesem Samstagvormittag starten die Gäste im Campingplatz Körbiskrug langsam in den Tag.

Währenddessen ist Campingplatz-Chef Roberto Heß bereits fleißig in der Küche beschäftigt. Er bereitet frischen Zander mit Kartoffeln für das Mittagessen vor. “Wir kochen immer frisch”, betont der passionierte Koch. Freitagabend und am Wochenende steht er am Herd des “Fröhlichen Grashüpfers”, dem Campinglokal mit Biergarten, und sorgt für das leibliche Wohl der Gäste. “Das ist ein Service für unsere Gäste, die gerne auswärts essen möchten und sich dabei gut unterhalten wollen”, erklärt Roberto Heß.

Gastronomie am Zeesener See: Schnitzel und Brathering auf dem Campingplatz

Die Speisekarte des Campingplatzes bietet unter anderem Schnitzel Wiener Art, hausgemachten Brathering und eine ordentliche Portion Pommes. “Jahrelang war das Bauernomelett der absolute Renner. Ich konnte es schon nicht mehr sehen”, sagt Roberto Heß lachend. Er freut sich, wenn er stattdessen das viel gewünschte Schweinerückensteak mit Schwarzbiersoße zubereiten kann.

“Jedes Gericht schmeckt einfach fantastisch”, bestätigt Marina Jarmuszkiewicz. Die 67-Jährige wirft einen Blick auf die Uhr, um zu schauen, ob noch genug Zeit für ein nettes Gespräch bleibt. Denn das Mittagessen wird pünktlich um 13 Uhr serviert. Marina gehört zu den langjährigen Dauercampern im Campingplatz Körbiskrug. Vor 28 Jahren kam sie auf Empfehlung von Freunden für ein paar erholsame Tage an den Zeesener See. “Nach dem Urlaub wollte ich einfach nicht mehr weg und habe nach einem eigenen Bungalow gesucht”, erzählt sie.

Mit den regelmäßigen Aufenthalten verbindet sie viele schöne Erinnerungen. Der Campingplatz ist ein wichtiger Ort für ihre Familie aus Marzahn. Sie haben hier viel Zeit verbracht und die Ruhe, die Natur und die Freiheit genossen, die Kinder lieben es, herumzutoben und die Umgebung zu erkunden. “Ich bin hier aufgewachsen”, erzählt ihre erwachsene Tochter Janina Schlisio. Seit dieser Saison hat sie gemeinsam mit ihrem Mann André einen eigenen Bungalow, den sie bezogen haben.

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Der Bungalow ist frisch hergerichtet und duftet nach Kiefernholz. Beim Blick durch die Haustür entdeckt man eine kleine Küchenzeile und einen weißen Esstisch. Im hinteren Bereich befindet sich ein weiterer Raum, der als Wohn- und Schlafzimmer dient.

“Wenn mir als Jugendliche jemand gesagt hätte, dass ich später einmal in so einer Hütte leben würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt”, sagt Janina Schlisio lachend. Doch die Zeiten ändern sich. Nun ist sie selbst Mutter, ihr Sohn Jasper ist gerade fünf Monate alt. Sie wünscht sich eine ebenso schöne Kindheit für ihn, mitten in der Natur am Zeesener See.

Auch André Schlisio ist bereits begeistert von ihrem neuen Domizil. “Wir sind jedes Wochenende hier und verbringen auch unseren Sommerurlaub hier. Jeden Morgen gehe ich zum See. Manchmal fahre ich sogar von hier aus zur Arbeit”, erzählt er. Die beiden freuen sich nun darauf, dass ihr Bungalow noch den typischen bunten Anstrich erhält. “Wir haben uns für Rot entschieden”, verrät André Schlisio. “Es wird wie ein kleines Schwedenhaus aussehen”, schwärmt er.

Geschichte des Campingplatzes am Zeesener See reicht bis in die 1960er Jahre zurück

Vor mehr als 60 Jahren wurden die ersten Bungalows auf der damals noch baumlosen Sanddüne errichtet. In den 1960er Jahren entstand das Campingdorf Körbiskrug. Träger war die KWV (Kommunale Wohnungsverwaltung Berlin-Mitte), die zu DDR-Zeiten Wohnungen in der Karl-Marx-Straße und am Strausberger Platz verwaltete.

“Das Campingdorf war für die Mitarbeiter und später auch für Mieter gedacht, die sich einen subventionierten Urlaub leisten konnten”, erklärt Roberto Heß. Er besitzt noch historische Postkarten aus dieser Zeit. Schon damals standen die kleinen Holzhäuser mit ihren überdachten Terrassen in Reihen.

Campingdomizil Körbiskrug: Hübsche Holzhäuser und Platz für Wohnwagen

Von den ursprünglich 50 Häuschen stehen noch 49. Im Laufe der Jahre wurden sie renoviert, modernisiert und verschönert. Die farbenfrohen Bungalows bieten Platz für Erholungssuchende, Familien und Paare und bieten zwischen 24 und 36 Quadratmetern Wohnfläche. Vier Bungalows müssen noch renoviert werden, berichtet Roberto Heß.

Der 57-jährige Roberto Heß ist ein erfahrener Camping-Enthusiast. Privat ist er selbst gerne Camper und hat bereits eine Wohnmobiltour durch die Rocky Mountains in den USA gemacht. Viele Jahre war er auf Landes- und Bundesebene für Camping-Verbände tätig und war Geschäftsführer eines Camping-Unternehmens. Im Jahr 2007 ergab sich die Möglichkeit, den Campingplatz Körbiskrug zu übernehmen. “Für mich war das der Schritt in die Zukunft”, erzählt er stolz. Seit dem 1. Januar 2008 ist er nun sein eigener Chef.

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Die Gäste und Dauercamper schätzen seine freundliche Art und natürlich auch seine Kochkünste. Besonders in den Sommermonaten gibt es viel zu tun auf dem Platz. An manchen Tagen dauert ein Arbeitstag zwölf bis 14 Stunden, berichtet Roberto Heß. Deshalb trägt auch seine Lebenspartnerin Ines Balzer dazu bei, dass sich die Menschen auf dem Campingplatz wohlfühlen und einen Ansprechpartner haben. Vormittags hilft sie in der Küche bei den Vorbereitungen, schält Kartoffeln und unterstützt Roberto Heß. Danach backt sie selbst Kuchen für den Nachmittag. An der Rezeption kümmert sie sich um die Anliegen der Camper und begrüßt die Neuankömmlinge.

“Der Campingplatz ist wie ein kleines Mikrokosmos”, erklärt Roberto Heß. Die Menschen kennen sich und es herrscht eine gute Gemeinschaft. Viele Camper sind schon seit Jahrzehnten hier, manche haben schon zu DDR-Zeiten hier ihren Urlaub verbracht. Roberto Heß bietet einige Bungalows zur Ferienvermietung an und es stehen auch Plätze für Wohnmobile und Campingwagen zur Verfügung. Allerdings sind 75 Prozent der Plätze im Campingplatz Körbiskrug dauerhaft vermietet. 80 Prozent dieser Dauercamper kommen aus Berlin, hauptsächlich aus den südlichen und östlichen Randbezirken. “Mittlerweile kommen aber auch Gäste aus Neukölln und den westlichen Bezirken zu uns”, ergänzt der 57-Jährige.

Campingplatz Körbiskrug: Ein Rückzugsort für Berlinerinnen und Berliner

Die Städter suchen gerade am Wochenende und im Sommer nach einer Möglichkeit, dem Großstadtleben zu entfliehen und Zeit in der Natur zu verbringen. “Hier gibt es endlose Wälder, Angelmöglichkeiten, Bademöglichkeiten und im Herbst kann man Pilze sammeln. Kinder können sich hier frei bewegen, niemand geht hier verloren”, zählt Roberto Heß die Vorzüge des kleinen Campingplatzes mit seiner schönen Lage am Ufer auf.

All das schätzen auch Britta und Jens Schaffrath. Hinter den Bungalows haben sie sich auf einer Fläche von 135 Quadratmetern mit einem Wohnwagen, einem ausgebauten Vorzelt und einem liebevoll angelegten Garten ihre eigene grüne Oase geschaffen. Jens ist gerade dabei, die Terrassendielen zu reinigen, während Britta die Hollywoodschaukel an die richtige Stelle rückt. “Und der Pool muss auch noch aufgebaut werden”, fügt sie hinzu.

Seit 30 Jahren verbringt das Paar einen Großteil seiner Freizeit auf dem Campingplatz Körbiskrug. “Wir haben mit einem Klappfix angefangen, dann unseren ersten Wohnwagen gekauft”, erzählt Jens Schaffrath. “Wir nutzen den Platz das ganze Jahr über”, fügt er hinzu. Vor zehn Jahren haben sie ihren jetzigen Standort bezogen. Mit viel Liebe zum Detail haben sie Sträucher gepflanzt und einen Holzzaun errichtet, um sich ein schönes Fleckchen zu schaffen. Was sie außerdem schätzen: “Hier gibt es noch ein bisschen DDR-Feeling, jeder hilft jedem, es ist eine tolle Gemeinschaft”, sagt Jens Schaffrath.

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An diesem Samstagvormittag sitzen viele Menschen in den Gärten beisammen, trinken Kaffee und plaudern über die vergangenen Tage. Auch die Schaffraths haben bereits Besuch bekommen: Jessica Hermann und ihre Hündin Uschi. Auch sie sind seit Langem Teil der Gemeinschaft an der “Costa Körbi”, wie der Campingplatz liebevoll genannt wird.

Camping in Königs Wusterhausen: Wohnwagen, Terrasse und Blick auf den Zeesener See

Das Refugium von Jessica und Ronny Hermann liegt nur eine Minute Fußweg entfernt im hinteren Teil des Campingplatzes. Dort haben sie eine geräumige Terrasse eingerichtet, überall stehen Blumentöpfe und Regale mit Blumen, Kräutern und kleinen dekorativen Figuren. Das Paar besitzt außerdem einen Räucherofen und einen beheizbaren Pool mit Blick auf den See. “Das ist alles im Laufe der Jahre gewachsen. Wir haben mit nur drei Stühlen angefangen”, erzählt Jessica Hermann.

Ihre Tochter ist mittlerweile im Teenager-Alter und hat ihren eigenen kleinen Wohnwagen. “Sie war schon immer dabei. Durch die Nähe zur Natur konnten wir sie nachhaltig großziehen. Sie hat viel gelernt, Frösche, Schlangen und Vögel kennengelernt”, erzählt Jessica Hermann.

Die Familie reist so oft wie möglich den einstündigen Weg von der Großstadt nach Körbiskrug, um hier die Freiheit, Ruhe und Natur zu genießen. “Hier kann man einfach durchatmen”, findet Ronny Hermann. Selbst im Winter verbringen sie viel Zeit hier, daher ist ihr Wohnwagen und Haushalt entsprechend gut ausgestattet. “Man braucht nur ein paar Sachen zu packen und den Wochenendeinkauf mitzunehmen”, sagt Ronny schmunzelnd.

Die Mittagszeit ist angebrochen und Roberto Heß hat sich voll und ganz in die Küche zurückgezogen. Mit einer Schürze umgebunden nimmt er vorsichtig die erste Portion Zander aus dem Ofen, um den Fisch zu begutachten. Auf einem Plastikbrett ruhen die geschnittenen Kartoffeln und ein Rosmarinzweig liegt bereit. Die Butter schmilzt bereits in der Pfanne und das Schnitzel wartet darauf, in der Panierstraße gebraten zu werden.

Doch auch als erfahrener Küchenchef bleibt noch Zeit für Fragen. Eine wichtige Frage bleibt unbeantwortet: Was steckt eigentlich hinter dem Namen “Costa Körbi”? Roberto Heß schmunzelt. Es handelt sich um eine alte Geschichte aus den 2000er Jahren, als die Camper in einer lockeren Runde zusammensaßen. Damals fiel ein entscheidender Satz: “Ich muss gar nicht an die Costa del Sol fahren, ich brauche nur die Costa Körbi.”

Quelle: MAZ