Ein schmerzhafter Insektenstich: Die 24-Stunden-Ameise

Ein schmerzhafter Insektenstich: Die 24-Stunden-Ameise

Immer wieder sehen wir faszinierende Fotos von Insekten in vergrößerter Ansicht. Sie sind schön und manchmal auch etwas unheimlich, aber die meisten von ihnen sind ungefährlich. Doch es gibt auch solche, deren Stiche äußerst schmerzhaft sein können. Allein in unserer Region leben rund 3000 Schmetterlingsarten in allen erdenklichen Farben und Formen.

Schmetterlinge

Wo es Schmetterlinge gibt, findet man auch Raupen. Sie sind oft sehr bunt und stachelig. Berührt man sie versehentlich, stechen sie nicht, sondern verursachen ein juckendes Gefühl, ähnlich wie Brennnesseln in Europa. Das kann sogar zu Blasenbildung führen und ist äußerst schmerzhaft. Daher sollte man sie nur mit den Augen betrachten, auch wenn sie sehr flauschig aussehen.

Raupen

Bienen können manchmal lästig sein, wenn sie einem um den Kopf schwirren. Doch Wildbienen sind ungefährlich, denn sie haben keinen Stachel. Wespen hingegen schon. Allerdings greifen Wespen nur an, wenn man ihnen direkt ins Nest kommt. Aber das kennen wir ja auch von Zuhause.

Eine Begegnung mit der Conga (Paraponera clavata), auch bekannt als 24-Stunden-Ameise, kann äußerst schmerzhaft sein. Ihr Stich gilt als der schmerzhafteste Insektenstich der Welt. Michael hat schon früher seine Erfahrungen mit Conga gemacht – und auch jetzt wieder. Die Goldene Regel, um nicht gestochen zu werden, lautet: Schau immer zuerst hin, bevor du etwas anfasst. Und falls du hinfallen solltest, versuche dich auf keinen Fall festzuhalten, sondern lass dich fallen.

Conga

Michael war gerade dabei, eine Kuh zu behandeln, als er sich wegen seines Beins am Zaun abstützen wollte. Doch als er die Röhre festhielt, ließ er sie mit einem Schrei gleich wieder los. Selbst schuld, er hatte nicht zuerst hingesehen. Eine Conga hatte ihn in die Fingerkuppe seines linken Ringfingers gestochen. Michael weiß nicht genau, was schmerzhafter war – sein Beinbruch oder dieser Stich. Bei einem Beinbruch schießt das Adrenalin in die Höhe, um den Schmerz zu lindern. Bei Conga-Stichen hingegen ist es purer Schmerz. Glücklicherweise hatten wir zu Hause noch starke Schmerzmittel, um den Schmerz zu lindern. Die Schmerzen halten etwa zwölf Stunden an und man kann sogar Fieber für 24 Stunden bekommen. Daher kommt auch der deutsche Name “24-Stunden-Ameise”. Im Englischen heißt sie übrigens Bullet Ant (Gewehrkugelameise), weil ihr Stich genauso schmerzhaft ist wie eine Schussverletzung. Der Schmerz ging vorbei, aber das injizierte Nervengift ließ die Fingerkuppe von Michaels Ringfinger für rund zwei Wochen taub erscheinen. Es war eine schmerzhafte Erfahrung, aber es blieben keine bleibenden Schäden zurück.

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Conga

Mit diesen Informationen möchten wir niemanden erschrecken oder zukünftige Besucher abschrecken. Joëlle und bisher kein Besucher wurden jemals von einer Conga gestochen. Sie passen einfach besser auf als Michael.

Leider haben wir letzte Woche eine unserer großen Kühe verloren. Sie hat wohl Limonen direkt vom Baum gefressen und dabei ist ihr eine Limone in den Rachen gerutscht, woran sie erstickt ist. Was in der Schweiz mit Äpfeln passieren kann, passiert hier mit Limonen. Wir hatten die Kuh am Vortag nicht gefunden und suchten sie deshalb rund zwei Stunden lang, bis es zu dunkel wurde. Am nächsten Morgen fanden wir sie dann mitten auf der Weide tot auf. Sie konnte noch nicht lange tot sein, denn ihr Bauch war noch nicht aufgebläht und sie war auch noch nicht steif. Sie lag auf einer Weide, die mit dem Auto nicht zugänglich ist, sondern nur zu Fuß in etwa 20 Minuten erreichbar ist. Wir konnten sie also nicht in einem Stück herunterbringen und deshalb auch nicht verkaufen. Da lagen nun 500 kg Fleisch, das wir nicht verrotten lassen wollten. Wir fragten unsere Mitarbeiter, ob die Bevölkerung der Insel Anaconda daran interessiert sein könnte. Sie sollten es einfach bei uns abholen. Wir wollten ihnen die Kuh schenken. César, unser Mitarbeiter, machte genau fünf Telefonate und ungefähr eine Stunde später standen über 30 Familien da und die Stimmung war ähnlich wie bei einem Volksfest. Das Buschtelefon ist schnell, wenn es darauf ankommt.

Kuh

Alle halfen mit, die Kuh zu zerlegen. César sorgte dafür, dass das Fleisch und die Innereien gerecht auf alle Familien verteilt wurden. Am Ende blieben nur noch die Haut und das ungeborene Kalb übrig. Alles andere wurde verwertet und mitgenommen, auch der Kopf, aus dem eine Suppe gemacht wird. Da es natürlich zu viel Fleisch auf einmal für einige Familien war, haben sie es dann nochmals zu Hause mit den Nachbarn und weiteren Familienangehörigen geteilt. Ein Großteil wurde auch geräuchert, um es haltbar zu machen, und die Familien, die einen Tiefkühler besitzen, haben es eingefroren. Wir haben zwar über 900 Dollar verloren, konnten aber über 30 Familien helfen und glücklich machen. In der aktuellen Krise fehlt vielen das Geld für Fleisch und einige Familien hatten schon lange keines mehr gehabt.

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Kuh