Campen ist großartig, aber wer möchte schon in einem klassischen Wohnwagen oder Wohnmobil wie in einem Joghurtbecher aussehen? Die Firma Kuckoo Camper aus Löchgau in Baden-Württemberg bietet nun in Deutschland einen geländegängigen Mini-Anhänger namens “Bruno” an.
Eckig und praktisch
“Bruno” ist viel kleiner als ein herkömmlicher Wohnwagen. In dieser Klasse spielt sich das Camperleben größtenteils außerhalb des Anhängers ab. Er dient eher als Basisstation und nicht als rollendes Mini-Appartement. Die Idee ist nicht neu, aber Kuckoo Camper hat sich von der klassischen, windschlüpfrigen Teardrop-Form verabschiedet und stattdessen einen eckigen Box-Aufbau gewählt. Auch befindet sich die Küche nicht wie üblich im Heck, sondern wird seitlich ausgezogen.
Der Vorteil der eckigen Bauweise ist, dass der Raum besser genutzt werden kann, trotz gleicher Fläche. Außerdem hat Bruno ein ebenes Dach, das als Terrasse oder sogar als Ladefläche für eine Dachbox oder ein Surfbrett genutzt werden kann. Dank der geraden Formen kann der Camper aus Holz hergestellt werden, was die Preise im Vergleich zu anderen Modellen relativ günstig macht. Die Bauteile werden millimetergenau von einer computergesteuerten Fräse aus Plattenmaterial gefertigt.
Echtes Holz statt Plastik
Der Innenraum von Bruno besteht aus geöltem Echtholz und nicht aus Folien mit Holzdekor. Dadurch entsteht von Anfang an eine kuschelige Atmosphäre, wie man sie sonst nur von individuellen Ausbauten kennt. Die Holzbauweise ermöglicht es außerdem, den Innenraum nach eigenen Wünschen anzupassen. Klug platzierte Ablagen und drei Mini-Schränke bieten Platz für das Nötigste. Die großzügigen Fenster bestehen aus echtem Glas und sorgen für eine angenehme Lichtdurchflutung.
Bruno ist mit Deichsel 4,45 Meter lang, 1,85 Meter hoch und 1,94 Meter breit. Mit ihm ist also echtes “Abenteuer”-Camping möglich, er ersetzt jedoch kein Appartement. Das Leben findet rund um den Camper statt, entweder im Freien oder unter einem Vorzelt und einer Markise. Der Innenraum bietet nur einen Schlaf- und Kuschelplatz, da er keine Stehhöhe hat. Die Außenhülle ist mit Epoxidharz und Glasfaser beschichtet und zusätzlich mit einer PU-Beschichtung versehen. Das bedeutet, dass Bruno einiges aushalten kann und problemlos mit Ästen in Berührung kommen kann.
Reisen statt wohnen
Modelle wie Bruno richten sich an Camper, die das Reisen lieben. Für Dauercamper mit eingezäunten Parzellen ist er nicht geeignet. Die Mini-Anhänger sind eine kostengünstige Alternative zu motorisierten Campern, die auf Bussen oder Kastenwagen basieren.
Viele Campingbegeisterte schwören auf den Selbstausbau eines alten Busses. Dabei muss man jedoch immer mit Rost und alternder Technik kämpfen. Wer nicht selbst schrauben und schweißen kann, gibt im Laufe der Jahre oft mehr Geld für Reparaturen aus, als er beim Kauf bezahlt hat. Bruno hingegen passt in jede Garage. Abgesehen von Bremsen und Beleuchtung gibt es keine technischen TÜV-Anforderungen.
Preiswerte Alternative zum Van-Life
Die einzige Voraussetzung ist, dass das Zugfahrzeug eine Anhängerkupplung hat. Natürlich macht ein Defender als Zugwagen mehr her, aber Bruno kann auch hinter einem Golf oder Zafira gezogen werden. Aufgrund der geringeren Größe im Vergleich zu einem herkömmlichen Wohnwagen lässt sich das Gespann viel entspannter bewegen.
Ein weiterer Vorteil von Mini-Anhängern wie Bruno ist, dass man das Zugfahrzeug auch nach dem Aufbau des Campingplatzes noch immer mobil nutzen kann, während ein Wohnmobil mit Vorzelt und Stühlen feststeckt. Bruno hingegen kann einfach abgekoppelt werden. Das einzige Problem könnte in Deutschland der Stellplatz sein. Denn ein Camper wie Bruno ruft nach freier Natur oder nach großzügigen Campingplätzen mit viel Platz. Solche Plätze sind hierzulande jedoch selten.
Die Preise für Bruno beginnen bei fairen 14.990 Euro. Zusätzliche Module wie eine Solaranlage mit Wechselrichter, eine Markise, ein Fahrradträger auf der Deichsel und eine Außendusche sind ebenfalls erhältlich.
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