Feilen sind wichtige Werkzeuge zur Bearbeitung von Werkstücken. Je nach Material gibt es verschiedene Feilenarten mit spezifischen Formen und Hieben. Lassen Sie uns einen Blick auf die Welt der Feilen werfen und Ihnen die verschiedenen Feilenarten vorstellen.
Keine Feilenarten ohne den Feilenhauer
Bevor wir uns mit dem Aufbau und den verschiedenen Arten von Feilen befassen, sollten wir den Feilenhauer nicht vergessen. Dieser Beruf entstand im späten Mittelalter als Spezialisierung des Schmiedehandwerks. Feilenhauer waren in Zünften organisiert und mussten nach einer dreijährigen Lehrzeit noch lange auf Wanderschaft gehen, um ihr Wissen anzuwenden und zu vertiefen. Erst danach konnten sie ihren Meistertitel erwerben. Heutzutage erfolgt die Herstellung von Feilen jedoch rein maschinell.
Aufbau von Feilen
Eine Feile besteht aus einem Feilenblatt und einer spitz zulaufenden Feilenangel. Die Angel befindet sich normalerweise in einem Holzgriff, der als Feilenheft bezeichnet wird. Eine Hülse namens Zwinge sichert diese Verbindung.
Herstellung von Feilen
Früher wurden Feilen aus gehärtetem Werkzeugstahl hergestellt. Heutzutage wird dafür Kaltarbeitsstahl verwendet. Die Feilen wurden geschmiedet, ausgeglüht und langsam abgekühlt. Vor dem Bearbeiten wurden sie in die gewünschte Form gebracht, meist durch Abschleifen in Schleifmühlen. Die charakteristischen Kerben auf dem Feilenblatt, die die Feilen zu Zerspanungswerkzeugen machen, wurden mit Hammer und Meißel eingetrieben. Heutzutage gibt es sowohl gehauene als auch gefräste Feilen. Gehauene Feilen sind besser für die Metallbearbeitung geeignet, während gefräste Feilen für weichere Materialien gedacht sind.
Feilenarten nach ihrer Form
Die verschiedenen Feilenarten können nach ihrem Querschnitt unterschieden werden. Hier sind einige gängige Arten:
- Dreikantfeilen
- Dreiecksfeilen
- Dachfeilen
- Vierkantfeilen
- Flachfeilen
- Flachspitzfeilen
- Rundfeilen
- Halbrundfeilen
- Schwertfeilen
- Zapfenfeilen
- Vogelzungenfeilen
- Messerfeilen
- Eichenfeilen
- Schlüsselfeilen
- Keilbahnfeilen
Feilenarten nach ihrem Hieb
Es gibt gehauene und gefräste Feilen. Gehauene Hiebe sind einzelne Vertiefungen im Feilenblatt, während gefräste Hiebe wie Sägezähne aussehen. Gehauene Feilen eignen sich besser für Stahl und härtere Materialien, während gefräste Feilen für weichere Materialien gedacht sind. Die Hiebe können Einhieb, Kreuzhieb oder Raspelhieb sein.
Die Hiebarten
Einhieb verläuft quer, schräg oder bogenförmig zum Feilenblatt und erleichtert den Spanabfluss. Kreuzhieb hat rautenförmige Zähne, die den Span brechen und der Riefenbildung entgegenwirken. Raspelhieb hat einzeln und punktförmig angeordnete Zähne und eignet sich für harten Stein, Leder und Holz.
Die Raspel als Sonderform
Raspeln sind spezielle Feilen, die viel Material abtragen und grobe, faserige Schnittflächen erzeugen. Sie werden in der Holzbearbeitung und Bildhauerei verwendet. Es gibt auch Raspeln für die Behandlung von Hornhaut an den Hufen von Pferden und Menschen.
Die Bedeutung von Hiebzahl und Hiebnummer
Feilen werden auch nach der Anzahl der Hiebe pro Zentimeter und ihrer Verteilung auf dem Feilenblatt eingeteilt. Die Hiebnummer gibt die Anzahl der Hiebe an, wobei die meistgenutzten im Bereich 1 bis 4 liegen. Feinen Feilen können eine Hiebnummer von bis zu 10 haben. Es gibt auch Diamantfeilen, die mit Diamant beschichtet sind und für gehärtete Materialien geeignet sind. Gewindefeilen sind speziell für das Schneiden oder Nacharbeiten von Gewinden konzipiert.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Überblick über verschiedene Feilenarten einen guten Einblick gegeben hat. Viel Erfolg bei Ihrem nächsten Projekt mit einer Feile!