Hast du dich jemals gefragt, was der Unterschied zwischen einem Volkslied, einem Kunstlied und einer Arie ist? In diesem Artikel werden wir einen Überblick über die drei großen Gattungen des deutschen Liedes geben und ihre historische Entwicklung sowie ihre musiktheoretischen Merkmale betrachten.
Historische Entwicklung der Gattung Lied
Das Lied hat eine lange Geschichte, die bis ins vormittelalterliche Zeitalter zurückreicht. Eines der ältesten überlieferten Lieder ist das “Hildebrandslied” aus dem 9. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden Lieder noch nicht notiert, sondern mündlich überliefert. Erst mit dem Aufkommen der höfischen Kultur, dem Minnesang und den Troubadourliedern, begann man Lieder schriftlich festzuhalten. Der Minnesang war vor allem von Liebesthemen geprägt und wurde oft von einer Laute oder einem Bordun-Instrument begleitet. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Formen des Liedes, wie zum Beispiel das Barlied mit wiederholendem Stollen und Abgesang.
Im 17. Jahrhundert entstand das Generalbasslied, das von einer einfachen Begleitung unter der Sologesangsstimme geprägt war. Im 18. Jahrhundert wurde der Unterschied zwischen einfachen Volksliedern und kunstvollen Sololiedern immer größer. Komponisten wie Mozart und Schubert erlaubten sich größere musikalische Freiheiten bei der Komposition ihrer Lieder. Schließlich entstand das Kunstlied als eigenständige Gattung, das vor allem von Schubert, Schumann und Brahms geprägt wurde. Diese Lieder wurden zunächst nur im privaten Rahmen aufgeführt, später aber auch bei öffentlichen Liederabenden.
Das Kunstlied
Das Kunstlied ist eine anspruchsvollere Form des Liedes, die in der Regel für Solostimme und Klavier komponiert wird. Im Unterschied zu Arien oder Volksliedern wird das Kunstlied konzertant aufgeführt und basiert immer auf einer schriftlichen Notation. Es gibt verschiedene Formen des Kunstliedes, wie zum Beispiel das einfache Strophenlied, bei dem Melodie und Begleitung in jeder Strophe gleich sind, das durchkomponierte Lied, bei dem jede Strophe eine neue Melodie und Begleitung hat, und das variierte Strophenlied, bei dem nur einzelne Strophen eine andere Melodie und Begleitung erhalten.
Das Volkslied
Volkslieder wurden hingegen fast ausschließlich mündlich überliefert. Ihre Komponisten sind meist unbekannt und ihre Texte und Melodien sind regional geprägt. Volkslieder sind einstimmig und haben meist einfache Melodien und Texte. Sie werden häufig in Gemeinschaft gesungen und erzählen von volkstümlichen Themen wie Liebe, Natur, Heimat und Sehnsucht.
Die Arie
Die Arie ist ein kunstvoller Sologesang, der vor allem in Opern, Oratorien oder Kantaten zu finden ist. Sie beschreibt die Gefühle der dargestellten Person und wird oft reich verziert und ausgeschmückt. Arien werden entweder szenisch oder konzertant aufgeführt.
Kinderstimmbildung
Besonders bei der Kinderstimmbildung ist es wichtig, mit Haltungs-, Atmungs- und Artikulationsübungen zu beginnen. Die richtige Haltung, die richtige Atmung und die richtige Artikulation sind entscheidend für das Singen. Außerdem sollten die Kinder Übungen zur Stimmhygiene und zur Vorbereitung auf das Singen machen. Dabei können sie zum Beispiel auf Töne summen oder einfache Stimmübungen machen.
Das deutsche Volkslied “Bunt sind schon die Wälder” eignet sich gut, um das Gelernte anzuwenden und zu vertiefen. Es enthält alle wichtigen Merkmale eines typischen Volkslieds und passt thematisch zur Jahreszeit.
Mit diesem Überblick über Volkslied, Kunstlied und Arie haben wir einen Einblick in die historische Entwicklung und die musiktheoretischen Merkmale der drei großen Gattungen des deutschen Liedes bekommen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich das Lied im Laufe der Zeit entwickelt hat und wie es unsere Kultur und Identität beeinflusst. Also lasst uns gemeinsam singen und die Schönheit des Liedes genießen!
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