Ostermontag, 22. April 2019
Wunderbar am Hang gelegen befindet sich die Jugendherberge Waldeck mit traumhaftem Blick über den Edersee. Es mag sein, dass das Gebäude noch von Klassenfahrten in Erinnerung ist, aber in den letzten Jahren hat sich einiges verändert. Jugendherbergen sind heute alles andere als verstaubt und muffig, und das habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt. Auch hier in Waldeck wird fleißig modernisiert und umgebaut, sodass die Besucher sich auf ein ganz besonders schönes Flair freuen können.
Wir sind angekommen!
Aufgeregt springen meine beiden Kinder aus dem Auto und werden freundlich von Marcus, unserem Ansprechpartner in camp(s) for friends, empfangen. Marcus ist 21 Jahre jung und kommt aus Arizona, USA. Er übergibt uns unseren Schlüssel, und kurz darauf treffen auch Kyle, der amerikanische Camp-Leiter aus München, und Jessica, eine weitere Amerikanerin, ein. Jessica führt uns zu unserem Zimmer, das sich eine Etage unterhalb der anderen Teilnehmer befindet.
Da wir nur zwei Nächte bleiben und ich meine Kinder begleite, haben wir ein Vierbett-Zimmer für uns alleine. Doch meine Kinder haben die Möglichkeit und Erlaubnis, sich unter die anderen Camp-Teilnehmer zu mischen, wenn sie möchten. Es gibt genügend Schlafplätze!
Es geht los!
30 Minuten später sitzen alle im Veranstaltungsraum und stellen sich vor. Kyle erklärt die Camp-Regeln. Besonders gefällt mir persönlich, dass Cola nach dem Abendessen nicht mehr erlaubt ist! Auch die offizielle Nachtruhe ab 22 Uhr finde ich sinnvoll. Dann wird meist sowieso noch nicht geschlafen.
Auch in den Pausen gehen die Betreuer aktiv auf die Kinder zu und plaudern mit ihnen. Verloren wirkende Kinder werden sofort angesprochen und in die Gruppe aufgenommen!
Es wird entschieden, in welche Gruppen die Kinder eingeteilt werden, und es findet ein Einstufungstest statt. Dabei wird der Kenntnisstand der Kinder ermittelt. Rücksicht wird genommen, wenn Kinder Schwierigkeiten haben.
Ein erster Eindruck
Positiv fällt auf, dass die Betreuer auch in den Pausen aktiv sind und mit den Kindern spielen. Hier wird auch auf die schüchternen Kinder geachtet, die etwas mehr Zeit zum Warmwerden brauchen.
Bei der Schnitzeljagd durch das Haus und das Herbergsgelände sind alle Gedanken verflogen.
Dienstag, 23. April 2019
Am nächsten Morgen sind wir die Hauptattraktion im Speisesaal der Jugendherberge. Andere Familien, die ihre Osterferien hier verbringen, sind höchst interessiert. Möglicherweise werden sie in Zukunft Sprachreisen planen!
Unsere Gruppe ist bunt gemischt. Freunde sind zusammen angereist, und neue Freundschaften werden schnell geschlossen. Betreuer gehen aktiv auf die Kinder zu, auch auf die schüchternen.
Der Unterricht beginnt. Mein Sohn und ein weiterer Junge wechseln zur Gruppe der Jüngeren. Ich bin erleichtert, da sie dort besser aufgehoben sind.
Die Kleineren starten ihren Unterricht mit einem Kennenlernspiel. Sie stellen sich gegenseitig einfache Fragen und es wird gelacht. Auch in der Gruppe der Großen wird intensiv diskutiert und debattiert. Die älteren Teilnehmer unterstützen die Kleinen.
Mittagspause – Einblick in den Wochenplan
Nach dem Unterricht lerne ich Kyle kennen und er zeigt mir den Wochenplan. Es stehen viele spannende Aktivitäten auf dem Programm. Alle Aktivitäten sind für die Eltern und Teilnehmer kostenlos. Die Abendaktivitäten sind auf das Tagesprogramm abgestimmt.
Die Kinder haben die Wahl, ob sie nach dem Abendessen noch bleiben möchten. Die Betreuer sind flexibel und gehen auf die Bedürfnisse der Kinder ein.
Der erste gemeinsame Ausflug
Die Fahrt mit der Waldecker Bergbahn ist eine Riesenattraktion für die Kinder. Die Aussicht auf den See ist unschlagbar und beeindruckt sogar die coolsten Teenies. Die Kinder haben eine Stunde Freizeit in der Stadt, dürfen sich jedoch nur in Gruppen von mindestens drei Kindern bewegen.
Während des Fußmarsches durch das idyllische Grün habe ich Gelegenheit, mich mit Jessica zu unterhalten. Es ist schön zu sehen, dass sich die Sprachkenntnisse festigen. Englisch wird konsequent gesprochen, egal wie gut der Kenntnisstand ist.
Abendprogramm
Nach dem Abendessen startet das anderthalbstündige Abendprogramm. Mein Sohn ist von der “Casino Night” begeistert.
Mittwoch, 24. April 2019
Nach dem Frühstück wechseln mein Sohn und ein weiterer Junge in die Gruppe von Jessica. Die beiden fühlen sich dort wohler.
Der Unterricht beginnt wieder mit einem Bewegungsspiel auf der Wiese. Das heutige Thema in Jessicas Raum ist Essen. Vokabeln werden gesammelt und sortiert. Die Kinder erstellen ihr eigenes Restaurant und nehmen am Unterricht teil.
Die Kinder möchten noch länger bleiben. Sie haben Freunde gefunden.
Der Abschied fällt schwer. Es entsteht eine Verbundenheit und Zusammenhalt, der Zauber eines solchen Camps.
Ein Tag später erinnert sich meine Tochter an die schöne Zeit und möchte gerne wieder kommen.
Das war definitiv nicht das letzte camps for friends für unsere Kinder!