Infrarotkameras sind ein effektives Werkzeug, um die Temperaturen von Oberflächen zu messen. Doch auch Infrarotthermometer können dies zu weitaus geringeren Kosten erledigen. Der wahre Vorteil einer Infrarotkamera liegt in ihrer Fähigkeit, Temperaturwerte nicht nur zu messen, sondern auch auf einem Bildschirm anzuzeigen und mit der Umgebung zu vergleichen. Heute habe ich das Vergnügen, die Infrarotkamera HT-18 von Komerci zu testen, die sich speziell an Heimwerker richtet.
Technische Daten im Überblick
- Display: 3,2″ TFT – Farbdisplay
- Auflösung Infrarotbild: 220 x 160 Pixel
- Auflösung sichtbares Bild: 0,3 Megapixel
- Wärme-Empfindlichkeit: 0,07°C
- Temperaturmessbereich: -20°C bis +300°C
- Messunsicherheit: ±2% oder ± 2°C
- Emissivität: Einstellbar 0,01-1,0
- Gewicht: ca. 370 g
- USB-Anschluss: Mikro USB 2.0
- Speicher: intern, Bild-Format: jpg
- Spannungsversorgung: Akku
- Betriebstemperatur: 0°C bis +45°C
- Lagerumgebung: -40°C bis +60°C, 10 bis 85% rel. Luftfeuchte
- Bildmischung: 25% Schritte Infrarot- zu Echtfarbenbild
- Automatische Abschaltung: Wählbar 5 Minuten / 20 Minuten / keine Abschaltung
- Abmessungen (L x B x H): 90 x 105 x 223 mm
- Farbpalette: Eisenoxidrot, kaltfarben, Regenbogen, Graustufe weiß oder schwarz leuchtend
Verpackung und Lieferumfang
Die HT-18 wird in einem stabilen und farbenfrohen Karton geliefert, der alle benötigten Informationen und technischen Daten enthält. Der Karton lässt sich dank eines praktischen Magnetverschlusses leicht öffnen und schließen, was das Aufbewahren der Kamera erleichtert. Im Lieferumfang sind außerdem eine passende Tasche, ein Trageriemen und ein 2A-USB-Netzteil enthalten. Die stabile Tasche bietet Platz für die Kamera und lässt sich bequem mit einem Trageriemen oder Gürtelclip transportieren.
Der erste Eindruck der HT-18
Der erste Eindruck der HT-18 ist etwas ernüchternd, da das Gehäuse aus günstigem Kunststoff besteht und eher an Discounter-Werkzeug erinnert. Es gibt keine gummierten Grifflächen und die Spaltmaße sind unterschiedlich. Das Gewichtsverhältnis ist ungleichmäßig, sodass die Kamera gut festgehalten werden muss, damit sie nicht umkippt. Dies ist jedoch aufgrund des typischen Aufbaus einer Wärmebildkamera zu erwarten. Trotzdem ist der Deckel, der den Linsenbereich abdeckt, praktisch und gut zu bedienen. Das Display wirkt groß und verspricht eine einfache Bedienung mit seinen vier Direkttasten und dem Steuerkreuz.
Die Bedienung der HT-18
Die HT-18 startet nach einem längeren Druck auf den Startknopf und zeigt während des Ladens ein paar Beispielbilder an. Es dauert einige Sekunden, bis die Kamera einsatzbereit ist und das erste Wärmebild zeigt. Das Menü wird durch Drücken der Menü-Taste geöffnet und bietet die Punkte Bilder, Farbpalette, Emissivität und Einstellungen an. Die Bedienung des Menüs erfolgt über das Steuerkreuz, das jedoch einen kräftigen Fingerdruck erfordert. Der erste Menüpunkt ermöglicht das Aufnehmen und Speichern von Bildern im internen 3 GB großen Speicher. Leider gibt es keine Bildvorschau, daher ist es ratsam, aufgenommene Fotos regelmäßig auf den PC zu übertragen. Die Farbpalette kann angepasst werden, um Temperaturunterschiede besser darzustellen. Der Emissionsgrad ist wichtig, um genaue Temperaturmessungen vornehmen zu können. Die Einstellungen umfassen die Zeiteinstellung, verwendete Einheiten, Sprachwahl und automatische Abschaltung. Die Navigation im Menü erfolgt problemlos über das Steuerkreuz, jedoch kann die Enter-Taste zu Verwirrung führen, da sie die Funktionen umgekehrt ausführt.
Anwendungen der Wärmebildkamera im Heimwerker-Bereich
Während Wärmebildkameras hauptsächlich im professionellen Bereich Anwendung finden, bieten sie auch für Heimwerker und Hausbesitzer viele interessante Möglichkeiten. Ein Wärmebildkamera-Test an einem selbstgebauten Energiesparhaus kann beispielsweise Aufschluss über Wärmebrücken und undichte Stellen geben. Die HT-18 hilft dabei, solche Schwachstellen mühelos aufzudecken. Auch die Überprüfung der Wärmedämmung oder die Erkennung von Gefahren durch Hitzestau sind potenzielle Anwendungsgebiete.
Der Test am eigenen Haus
Ein Blick auf die Fenster zeigt, dass die Glasscheiben die kältesten Punkte im Raum sein sollten, um Kondenswasserbildung und Schimmelbefall zu verhindern. Die HT-18 bestätigt dies in den Messungen, indem sie nur geringe Temperaturunterschiede zwischen den Fensterscheiben und der Raumtemperatur anzeigt. Innen- und Außenwände werden ebenfalls überprüft, wobei keine Anzeichen von Wärmebrücken oder Kältezonen festgestellt werden.
Fazit: Test der Wärmebildkamera HT-18
Die HT-18 von Komerci überzeugt mit ihrer Leistung und bietet Heimwerkern viele nützliche Funktionen. Die Bedienung ist intuitiv und die Kamera liefert klare Temperaturwerte. Der interne Speicher ermöglicht das Speichern von Bildern, obwohl eine Vorschau fehlt. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, das Wärmebild schrittweise mit der realen Aufnahme zu mischen. Der erste Eindruck des Geräts ist nicht so beeindruckend, aber die inneren Werte überzeugen. Insgesamt ist die HT-18 eine gute Wahl für Heimwerker, die eine zuverlässige und vielseitige Wärmebildkamera suchen.