Mit dem Trend der sogenannten Ratten kommt auch die beliebte Patina ins Spiel. Ein rostiger Look für Karosserieteile, die Innenausstattung oder sogar das ganze Fahrzeug. Eine solche Patina kann entweder durch eine täuschend echte Folierung, eine spezielle Lackmischung oder echten Rost erzeugt werden. Die letztere Variante sieht unserer Meinung nach am besten aus und ist auch die beliebteste. Doch wie erzielt man in kurzer Zeit eine rostige Oberfläche und wie macht man sie haltbar?
Künstliche Patina erzeugen
Bevor wir aber loslegen, möchten wir zwei Informationen vorab geben. Wenn du mehr über die Herkunft des Patina-Tunings erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Beitrag “Patina Tuning – Rostiger Look im modernen Gewand”. Wenn du mehr über die sogenannten Ratten wissen möchtest, schau dir unseren Kurzbeitrag “Wenn es um das Thema Rat Look / Ratte geht seid Ihr hier richtig” an. Nun erklären wir dir, wie du den rostigen Look erzielen kannst.
Metall patinieren – so wird’s gemacht
Wenn du viel Zeit hast, kannst du das gewünschte Bauteil oder das komplette Fahrzeug komplett vom Lack befreien und bis auf das blanke Metall abschleifen. Mit der Zeit bildet sich auf allen Metallen eine dünne farbige Schicht, die sogenannte Patina. Du kannst diesen Effekt jedoch auch mit Haushaltszutaten und Chemikalien in wenigen Minuten erzielen.
Patina mit Haushaltszutaten erzeugen
Für Kleinteile benötigst du einen geeigneten Behälter, in dem du das Bauteil in der Patinierungslösung baden kannst. Du brauchst Wasserstoffperoxid, Salz und Weißweinessig. Reinige das Bauteil gründlich und trockne es. Ein Entfetter kann auch helfen. Mische genügend Wasser, Essig und Salz zusammen, lege das Bauteil hinein und rühre gründlich um. Je nach Einwirkungszeit, Metallzusammensetzung, Temperatur und anderen Faktoren bildet sich eine Patina. Wenn du eine stärkere Oxidation möchtest, verwende zuerst nur Essig und füge anschließend Wasserstoffperoxid und Salz hinzu. Proportionen: Vier Teile Weißweinessig, ein Teil Wasserstoffperoxid, ein halber Teil Salz. Grundsätzlich funktioniert auch simples Wasser ohne Zusatz, das Ergebnis ist jedoch meistens nicht zufriedenstellend und dauert länger.
Info: Du kannst auch ein komplettes Fahrzeug behandeln, indem du die Flüssigkeit entweder mit einer Sprühflasche aufsprühst, mit einem Schwamm aufträgst oder einfach über das Fahrzeug schüttest.
Eine Versiegelung sollte vorgenommen werden
Nachdem das Metall getrocknet ist, empfiehlt es sich, eine Versiegelung in Betracht zu ziehen. Ohne Versiegelung wirkt die Patina zwar authentischer, aber das Bauteil oder Fahrzeug ist anfälliger für Abblätterungen oder Verblassen. Eine Klarlackschicht erzeugt eine Barriere zwischen der Patina und den Umwelteinflüssen. Alternativ kannst du auch Bienenwachs oder Renaissance-Wachs zur Konservierung verwenden. Dies ist vielleicht auch eine Idee für ein Showfahrzeug.
Patina mit Chemikalien erzeugen
Je nach Metallart können verschiedene Chemikalien wirken oder nicht. Es ist wichtig zu wissen, welches Metall du mit einer Patina überziehen möchtest. Ein Aluminium-Bauteil sieht am Ende anders aus als eines aus Kupfer oder Eisen. Zum Beispiel erzeugt eine fertig gemischte Lösung wie Tifoo® eine perfekte Metallfärbung für Kupfer, Messing und Bronze. Für Kupfer, Stahl, Messing, Bronze und Kupfermetalle kannst du Walhalla® als Chemie zur Schnellbrünierung (auch Kaltbrünierung genannt) verwenden. Mit Schwefelleber kannst du eine schöne Patina erzielen, wenn das Grundmaterial kein Messing, Gold, Aluminium oder rostfreier Edelstahl ist.
Ablauf: Handschuhe, Schutzbrille und ein belüfteter Raum sind selbstverständlich. Reinige das Metall und trage die chemische Behandlung direkt auf die Oberfläche auf oder tauche es ein. Hierbei solltest du den Empfehlungen der Anbieter der Chemikalien folgen. Die meisten chemischen Behandlungen verändern die Farbe je nach Anzahl der Aufträge, Temperatur und Einwirkzeit. Am Ende sollte die Patina zum Schutz versiegelt werden. Du kannst Acryl, Bienenwachs oder Renaissance-Wachs verwenden.
Weitere Möglichkeiten eine Patina zu erzeugen:
- Farbe mit Metallpartikeln (oxidierende Farbe oder Surfacer) – der Lack reagiert mit einer speziellen Patina-Lösung
Fazit: Eine echte Patina funktioniert nur auf einer metallischen Oberfläche. Wenn dein Fahrzeug beispielsweise Kunststoffstoßfänger hat, musst du entweder auf eine Folierung oder eine oxidierende Farbe oder Surfacer zurückgreifen. Das Ergebnis ist normalerweise jedoch nicht mit einer echten Patina gleichzusetzen. Die Behandlung der Oberfläche ist grundsätzlich beim Fahrzeug genauso wie bei einem einzelnen Bauteil. Es ist jedoch deutlich komplizierter, eine komplette Motorhaube einzutauchen als nur einen Tankdeckel.
Für eine gleichmäßige Patina empfehlen wir, das Fahrzeug komplett vom Lack zu befreien und die Karosserieteile im eingebauten Zustand mit einer der oben genannten Methoden zu behandeln. Aber vergiss nicht: Eine echte Patina ist Rost und Rost arbeitet!
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