Leitern sind nicht nur praktisch, sondern können auch gefährlich sein, wenn man nicht vorsichtig ist. Sogar Profis stehen manchmal nicht sicher und es kommt jedes Jahr zu Tausenden von Unfällen. Mit diesen Tipps kannst du sicher auf einer Leiter arbeiten.
Tipp 1: Die richtige Leiter
Eine Leiter nimmt zwar viel Platz ein, aber es ist besser, zu Hause eine Leiter zu viel zu haben, als mit einer ungeeigneten Leiter in die Höhe zu steigen und tief zu fallen. Hier sind die gängigsten Modelle:
- Stehleiter zum Ausklappen mit Sicherheitsbügel oberhalb der letzten Stufe: Der Klassiker für den Haushalt. Sie hat eine Ablagefläche und Bänder oder einen Klappbügel als sogenannte Spreizsicherung, um zu verhindern, dass die beiden “Beine” der Leiter auseinanderklappen.
- Doppel-Stehleiter oder Doppelleiter: Hat auf beiden Seiten Stufen und eignet sich ideal zum sicheren Arbeiten, z.B. zum Streichen von Wänden.
- Anlege- oder Schiebeleiter: Besteht aus einem oder mehreren Leiterstücken, die nach oben geschoben werden, um die Leiter zu verlängern. Sie wird dann an eine Hauswand angelehnt.
- Mehrzweckleitern: Bestehen in der Regel aus drei Teilen und können als Stehleiter oder Anlegeleiter genutzt werden.
Tipp 2: Sicher stehen auf der Leiter
Um beispielsweise die oberen Kanten und Ecken einer Wand zu streichen oder eine Lampe aufzuhängen, sind Doppel-Stehleitern ideal. Stelle dich mit dem linken Fuß auf die linke Seite der Leiter und mit dem rechten Fuß auf die rechte Seite. Die Leiter befindet sich dann zwischen deinen Beinen. Dadurch hast du einen festen Stand und es fällt dir leichter, das Gleichgewicht zu halten.
- Stelle die Leiter auf ebenem Boden auf und klapp sie so weit wie möglich aus.
- Raste die Ablagefläche oder die vorhandene Spreizsicherung immer ein.
- Stehe beim Arbeiten auf der Leiter immer mit beiden Füßen auf der Leiter.
- Verwende niemals eine Stehleiter als Anlegeleiter.
- Lege dich niemals weit nach rechts oder links über die Leiter.
Tipp 3: Der richtige Winkel bei der Anlegeleiter
Bei der Arbeit mit Anlege- und Schiebeleitern ist der “Anlehn-Winkel” wichtig. Diesen kann man natürlich nicht genau messen. Beachte am besten diese Faustregel: Wenn die Stufen waagerecht sind und du gerade auf einer Stufe stehen kannst, ist der Winkel richtig. Er beträgt dann zwischen 65 und 75 Grad zum Boden.
- Lasse keine Schlaufen in den Stufen hängen und lege kein Werkzeug dort ab, um Stolperfallen zu vermeiden.
- Wenn die Leiter Stahlspitzen an den Füßen hat, steht sie auf weichem Boden wie Erde oder Gras sicher.
- Verwende ab einer Höhe von drei Metern nur eine Anlegeleiter mit Fußverbreiterung.
- Betrete nicht die drei obersten Stufen einer Leiter und bei einer aufgesetzten Schiebeleiter nicht die obersten vier Stufen.
Tipp 4: Verstellbare Stehleiter für Treppen
Eine “normale” Stehleiter oder Doppel-Stehleiter eignet sich nicht für die Verwendung auf Treppen. Aufgrund der unterschiedlichen Höhen der Stufen würde die Leiter immer extrem wackelig stehen. Schiebe keine Holzbretter oder Steine darunter, um die Höhenunterschiede auszugleichen. Verwende stattdessen unbedingt eine spezielle Stehleiter, deren Füße einzeln höhenverstellbar sind.
Tipp 5: Sauber und sicher
Profis haben klare Sicherheitsvorschriften beim Umgang mit Leitern: Überprüfe vor dem ersten Fuß auf der Leiter unbedingt, ob die Leiter intakt ist, alle Sicherungen funktionieren und keine Schraube locker ist. Diese Prüfung sollten auch Heimwerker durchführen.
Wenn du wieder sicher unten angekommen bist, reinige unbedingt Stufe für Stufe. Am besten wischt du sie mit einem feuchten Lappen ab. So bleiben die Stufen frei von Fett und Schmutz und sind beim nächsten Aufstieg sicher. Lagere Holzleitern immer trocken, damit sie beim nächsten Einsatz nicht rutschig sind.