Eine spannende Reise als Verah / Näpa – Mein unvergesslicher Erfahrungsbericht!

Eine spannende Reise als Verah / Näpa – Mein unvergesslicher Erfahrungsbericht!

Die Suche nach einem Job, den man wirklich liebt, kann manchmal schwierig sein. Aber als ich mich für die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten entschied, hätte ich nie gedacht, dass ich so viel Freude daran finden würde! Es war eine angenehme Überraschung zu entdecken, dass ich meine wahre Berufung gefunden hatte. Auch heute bin ich dankbar für die Chance, die ich bekommen habe.

Im Jahr 2011 schloss ich erfolgreich meine Ausbildung zur MFA bei einem Allgemeinmediziner ab und begann 2015 meine Weiterbildung zur Verah / Näpa. In unserer Hausarztpraxis hatten wir damals und haben auch heute noch viele Patienten, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme kaum in der Lage sind, unsere Sprechstunde zu besuchen. Für einen Arzt allein ist es oft eine enorme Herausforderung. Meine Chefin war die treibende Kraft und motivierte mich zur Weiterbildung als Verah + Näpa. Dadurch konnte ich Hausbesuche übernehmen und mir in der Praxis einen wichtigen Platz erarbeiten.

Der Unterricht fand in Stuttgart statt und wurde in Blockunterrichtsform durchgeführt. Dadurch konnte ich weiterhin Vollzeit arbeiten und wurde während der Unterrichtswochen freigestellt. Das war aus verschiedenen Gründen vorteilhaft. Ich wurde weniger abgelenkt und konnte mich vor Ort voll und ganz auf die Weiterbildung konzentrieren. Als ich zum ersten Mal in die Unterlagen der Verah schaute, war ich völlig verwirrt. Ich verstand nichts. Was ist zum Beispiel “Case Management”? Zum Glück ging es nicht nur mir so. Ganz schnell fanden wir anderen “Verah-Mädels” einen guten Draht zueinander, denn wir waren alle neu in diesem Bereich und mussten uns erst einmal einarbeiten. Wir tauschten uns über unsere verschiedenen Arbeitsalltage aus. Es war interessant zu sehen, wie vielfältig die Herausforderungen waren, mit denen jede von uns täglich konfrontiert wurde. Nach etwa 6 Monaten intensiven Lernens, einer Hausarbeit und zwei großartigen Praktika bei einem Pflegedienst sowie bei der Krankenkasse, bestand ich beide Prüfungen und war wirklich sehr stolz auf mich! Am Anfang erschien uns das gesamte Thema riesig, aber durch intensive Vorbereitungen konnten wir letztendlich beide Prüfungen meistern, sodass die meisten von uns Mädels sie gleich beim ersten Mal bestanden.

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Mein Tagesablauf in der Praxis

Mein Tagesablauf in der Praxis hat sich entsprechend verändert. Mittlerweile bin ich Erstkraft/Teamleitung und habe einmal wöchentlich meinen festen Hausbesuchstag. Ich fahre regelmäßig ins Pflegeheim, um Blutentnahmen durchzuführen. Zusätzlich besuche ich Patienten zu Hause, zum Beispiel für Laborkontrollen oder zur Wunddokumentation.

Zeit ist in diesem Beruf sehr wichtig, denn es gibt Momente, in denen wir uns einfach Zeit nehmen müssen, um zuzuhören. Dann gibt es wiederum Situationen, in denen alles schnell gehen muss, wie bei einem Notfall. Als MFAs müssen wir abwägen, wann wir wie mit unserer Zeit umgehen. Bei den Hausbesuchen finde ich es besonders wichtig, mir die Zeit für die Patienten selbst einteilen zu können. In der Praxis dokumentiere ich alles. Dort bin ich Ansprechpartnerin für verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel für Patienten und deren Angehörige, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme kaum noch in der Lage sind, sich selbst zu versorgen. Ich berate sie und erkläre ihnen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Die Patienten erzählen mir von ihren Empfindungen und Problemen, sowohl physischer als auch psychischer Natur. Dadurch wurde ich zu einer noch effektiveren Verbindung zwischen den Patienten und unseren Ärzten.

Es lohnt sich für jeden Arbeitgeber, eine Verah / Näpa im Team zu haben.

Nachdem meine Chefs in Rente gingen, konnten auch die Nachfolger der Praxis von meiner Weiterbildung profitieren. Ich selbst erreichte Position IV in der Praxis. Diese neue Position nutze ich, um das Leben für uns alle etwas einfacher zu machen. Durch selbst erstellte Infoblätter kann ich unseren Patienten jetzt vieles besser erklären. Sie können etwas mit nach Hause nehmen und sich daran orientieren. Sogar meinen Kolleginnen kommt diese Weiterbildung in vielen Bereichen zugute. Viele Dinge, die ich gelernt habe, kann ich jetzt besser vermitteln und erklären. Ich nehme immer noch gerne an Fort- und Weiterbildungen teil. Es macht mir einfach Freude, neues Wissen zu erlangen. Dadurch können wir uns Mädels noch besser austauschen. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu tun und mit Hilfe von Checklisten erreichen wir strukturierte Arbeitsabläufe und klare Richtlinien für den Praxisalltag.

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Durch die vielen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe, bemerke ich, wie mir die Arbeit leichter fällt. Ich verstehe auch die Zusammenhänge und Genehmigungsverfahren der Krankenkassen besser. Ich war und bin immer wieder überrascht, wie wenig Zeit den Angestellten des Pflegedienstes für jeden Patienten “vorgeschrieben” wird und wie viel Zeit tatsächlich in der Praxis für die Pflege benötigt wird. Durch diesen Einblick wurde mir klar, wie groß die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis wirklich ist.

Diese Weiterbildung ist eine Bereicherung für mein ganzes Leben! Unsere Trainerin/Lehrerin hat uns nicht nur viel Fachliches vermittelt, sondern sie hat mir vor allem zwei wichtige Punkte nahegebracht, von denen ich bis heute profitieren kann:

  • Umsichtig und achtsam zu sein!

Schon früh brachte mir mein Vater bei, den Menschen wirklich zuzuhören. Genau das hat diese Weiterbildung in mir gefördert: meine Intuition. Ich habe das Gefühl, mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können, ich höre auf meine innere Stimme und verlasse mich auf mein Wissen. Probleme sehe ich mittlerweile einfach als Aufforderung zur Lösung, denn irgendwie findet sich immer ein Weg weiterzukommen. So kann ich den Menschen, egal ob beruflich oder privat, wirklich zur Seite stehen und ihnen helfen. Und genau darum geht es ja!

Nach über 12 Jahren in meinem Beruf stehe ich jeden Morgen auf und bin froh, etwas bewirken zu können.

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