Manchmal ist es unmöglich, das in einer Quelle gefundene Wissen in einen einzigen Satz zu packen. Es können mehrere Sätze sein, die möglicherweise sogar einen ganzen Absatz in der eigenen Arbeit bilden. Allerdings ist es nicht akzeptabel, am Ende des Absatzes nur eine einzige Quellenangabe zu machen. Der Leser müsste dann entscheiden, bis zu welchem Punkt die Quelle rückwirkend gilt. Es ist auch nicht praktikabel, die Quelle nach jedem Satz im Absatz zu nennen. Wenn mehrmals die gleiche Quelle mit Verweis auf die gleiche Seite genannt wird, sieht es schnell unschön aus. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie es richtig machen.
Vorgehen bei wörtlichen Zitaten
Wenn Sie ein wörtliches Zitat verwenden können, gibt es keine Schwierigkeiten: Sie beginnen das Zitat mit einem Anführungszeichen, schreiben dann die entsprechende Passage Zeichen für Zeichen ab und schließen die Übernahme mit einem weiteren Anführungszeichen ab. Direkt danach setzen Sie die Fußnote bzw. den Quellenverweis.
Beispiel für einen erweiterten Kurzbeleg:
„Projektgruppen sind hierarchisch strukturierte Organisationseinheiten mit klarer Kompetenz und Verantwortung gegenüber dem Auftraggeber des Projekts. Hieraus wird deutlich, dass Projektaufgaben vorstrukturierbar sein müssen, damit sowohl von Seiten des Auftraggebers wie auch der Projektleitung Strukturierungen zur Vorgehensweise, Begutachtung, Selektion und Kontrolle der Lösung möglich sind. Nur unter diesen Bedingungen ist die Verantwortung für das Projekt einer Projektleitung zumutbar.“²
² Bühner, Organisationslehre, 2004, S. 216.
In den meisten Fällen ist diese Lösung jedoch nicht geeignet, zum Beispiel wenn die Übernahme als Paraphrase, also als sinngemäßes Zitat, erfolgen soll. Außerdem ist es grundsätzlich ratsam, längere wörtliche Übernahmen zu vermeiden, da sie praktisch keine Eigenleistung des Studierenden darstellen. Das Abschreiben kann schließlich (fast) jeder.
Vorgehen bei paraphrasierten Zitaten
Für die Übernahme mehrerer Sätze in einer Paraphrase gibt es zwei Alternativen, bei denen in jedem Fall der zitierte Autor am Anfang benannt wird und der Name des Autors kursiv gesetzt wird. Das weitere Vorgehen unterscheidet sich:
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Alternative: Der erste Satz verweist auf den Autor und stellt sprachlich klar, dass die folgende Passage übernommen wurde. Es folgt der Quellenverweis und dann optisch abgesetzt die sinngemäße Übernahme.
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Alternative: Der erste Satz nennt den Autor zu Beginn, es folgen weitere Sätze. Nach dem letzten Satz steht ein Quellenverweis, der genau auf den Autor referenziert.
Alternative 1 sieht praktisch angewendet aus wie in diesem Beispiel dargestellt. Wichtig ist, dass die Übernahme optisch erkennbar ist und einen logischen Block bildet.
Bühner nennt für die Projektorganisation folgende drei Möglichkeiten:²
- Stabs-Projektorganisation: Darunter versteht man …
- Reine Projektorganisation: Diese Form ist dadurch gekennzeichnet, dass …
- Matrix-Projektorganisation: Bei dieser Form …
² Vgl. Bühner, Organisationslehre, 2004, S. 226-230.
Alternative 2 verzichtet auf die optische Blockbildung. Der Absatz beginnt mit der Nennung des Autors, der Quellenverweis steht am Ende. Hier ist ein Beispiel mit Bezug auf die oben bereits genutzte Passage:
Bühner nennt für die Projektorganisation drei Möglichkeiten. Die Stabs-Projektorganisation, die reine Projektorganisation und die Matrix-Projektorganisation. Bei der Stabs-Projektorganisation sind die charakteristischen Merkmale, dass … Die reine Projektorganisation ist dadurch gekennzeichnet … Die Matrix-Projektorganisation unterscheidet sich demgegenüber dadurch, dass … Allen drei Formen ist gemeinsam, dass sie sekundäre Organisationsformen darstellen.²
² Vgl. Bühner, Organisationslehre, 2004, S. 226-230.
Lassen Sie sich bei der praktischen Umsetzung in Ihrer Arbeit vom Gedanken der Zitierpflicht leiten: Sie wollen deutlich machen, was Sie aus anderen Werken übernommen haben. Vermeiden Sie zu lange Absätze, da eventuell nicht mehr deutlich ist, was übernommen ist und was Ihre Gedanken sind. Im Zweifelsfall setzen Sie also lieber eine Fußnote mit Quellenverweis zu viel, als eine zu wenig.