Einkochen und Einlegen von Herzhaftem für den Campingurlaub: Genieße den Geschmack der Freiheit

Einkochen und Einlegen von Herzhaftem für den Campingurlaub: Genieße den Geschmack der Freiheit

Geschmacklose Dosenravioli waren jahrelang das Lebensmittel der Wahl im Campingschrank. Höchste Zeit für neue Horizonte in der Campingernährung, denn lange haltbar, gesund und gleichzeitig lecker ist gar nicht so schwer. Lass uns also gemeinsam einen Streifzug durch die Welt der selbst eingekochten Lebensmittel unternehmen.

Woher kommen Obst und Gemüse?

Nichts geht über selbstgemachte Lebensmittel! Es gibt viele Vorteile für das Einkochen und Einlegen:

  • Du weißt ganz genau was drin ist.
  • Du kannst alle Rezepte auf deine Vorlieben, Allergien oder Ernährungspläne anpassen.
  • Du wirst mit jedem Happen den du isst, stolz auf dich sein.

Bevor wir aber mit den Rezepten starten, gebe ich dir ein paar Ideen, wo du gutes Obst und Gemüse aufzutreiben kannst: Viele Biobetriebe im Umland von Städten bieten Gemüsekisten an und lassen oft sogar mit sich reden, wenn es darum geht, gegen Ende der Saison noch ein paar Kisten einer bestimmten Sorte zu ergattern. Auf die Schönheit kommt es schließlich nicht mehr an, wenn es ans Eingemachte geht. Eine weitere Idee wäre es, eine/n Garten oder SchrebergartenbesitzerIn anzusprechen und ein Tauschgeschäft vorzuschlagen. Vielleicht kannst du ja wunderbar nähen und im Tausch gegen eine neue Garnitur Sitzkissen oder Gardinen für die Gartenhütte ein paar Kilo gartenfrisches Obst und Gemüse abgreifen?

In größeren Städten gibt es viele Initiativen, die Lebensmittel retten. Sei es, weil sie krumm gewachsen sind oder weil sie im Supermarkt liegenbleiben. Diese Obst und Gemüse eignen sich hervorragend zum Einkochen, denn sie sind oft nicht mehr ganz knackfrisch, für das Einmachglas aber allemal prädestiniert. Schau dich nach Foodsharing, Fairteilern und Lebensmittelrettern um. Sicher gibt es auch Initiativen in deiner Gegend.

Für einige Obstsorten wie Erdbeeren oder Kirschen gibt es die Möglichkeit, selbst auf dem Feld zu ernten oder einen Obstbaum zu finden, den du abernten darfst, weil sonst niemand Interesse hat. In freier Wildbahn, im Wald findest du außerdem Brombeeren, Blaubeeren oder Bärlauch. Die Tollwuterreger, vor denen uns unsere Großeltern bei der Brombeerernte immer gewarnt haben, sind heute in Europa fast ausgerottet. Gut waschen, nicht an großen Straßen pflücken und sorgsam mit der Natur umgehen, ist und bleibt aber Gebot. Wie immer gilt außerdem: Wir nehmen nur so viel mit, wie wir auch essen und verarbeiten können.

Für uns Camper:innen gibt es sogar noch eine weitere Möglichkeit, an große Mengen hochwertiges Obst und Gemüse zu kommen, die Flugzeugreisende nicht haben: Packe dir auf der Heimreise vom Spanienurlaub den Camper voller Olivenölkanister, Orangen oder Tomaten. Oder mache auch innerhalb Deutschlands in Regionen Halt, die für bestimmte Frischwaren bekannt sind. So hast du nicht nur schöne Geschenke für Freunde, Bekannte und Familie, sondern mit jedem Glas Orangenmarmelade auch eine Erinnerung an den letzten Urlaub.

Ist dir all das für den Anfang zu aufwendig, dann möchtest du das Gemüse vielleicht einfach trotzdem im Supermarkt kaufen. Achte auf die Saison, denn auch im Supermarkt gibt es regionale, biologische und saisonale Produkte, denen du den Vortritt gewähren solltest.

Ein Label für alles

Bevor wir nun aber wirklich mit dem Einmachen loslegen, vorweg eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten Jahren über das Einkochen gelernt habe: Beschriften ist das A und O! Je regelmäßiger du einkochst, desto schlimmer wird es mit der Vergesslichkeit. Fertige Etiketten gibt es in Schreibwarengeschäften oder im Raiffeisenmarkt. Ich halte davon allerdings nicht so viel und finde die Sternchen, Herzchen und Teddys auf den Aufklebern meist nicht gerade ansprechend. Stattdessen habe ich einfach eine Rolle mattes Kreppband und einen Edding in der Küchenschublade. Damit beschrifte ich ALLES. Und so habe ich über Jahre hinweg ein einheitliches Design auf all meinen selbstgemachten Lebensmitteln, das mir obendrein noch ziemlich gut gefällt, weil es einfach, ehrlich und schlicht ist. Kreppband ist günstig und du hast schlussendlich weniger Müll, als das, was von den Etikettenschablonen übrigbleibt.

▶▶ Mein zweiter Tipp: Sammle das ganze Jahr über leere Schraubgläser, anstatt sie in den Altglas Container zu werfen. Gut gespült und zugeschraubt gelagert in allen erdenklichen Formen und Größen, hast du sie dann zum Einmachen jederzeit griffbereit.

Legen wir also endlich los!

Essen

Tomatensoße

Ich liebe selbstgemachte Tomatensoße. In unserem Garten wachsen jedes Jahr an die 70 Tomatenpflanzen der unterschiedlichsten Sorten. Frisch oder gedörrt sind sie ein ebenso großer Genuss, wie eingekocht als Soße. Nichts ist leichter, und bei allen MitesserInnen begehrter, als selbstgemachte Tomatensauce. Dabei kannst du auch bei diesem Rezept mit den Kräutern deiner Wahl experimentieren. Für mich sind Knoblauch, Rosmarin, Salz und Pfeffer ein Muss. Du kannst aber auch weitere Zutaten wie gedünstete Zwiebeln, Basilikum, Kürbis oder Karotten beimischen.

Vorbereitung

Für die Vorbereitung benötigst du genügend saubere Schraubgläser oder Flaschen mit dickem Hals, damit das Einfüllen gelingt. Viele Einkochprofis desinfizieren ihre Schraubgläser im Backofen oder in einem großen Einkochtopf. Meiner Erfahrung nach geht es aber viel einfacher: Ich fülle die fertigen Soßen noch kochend heiß in die Schraubgläser, achte auf einen sauberen Rand und mindestens einen Zentimeter Luft nach oben, halte das nun sehr heiße Glas mit einem Küchenhandtuch fest, schraube den Deckel darauf und drehe es sofort auf den Kopf. Am nächsten Tag sollten die Gläser kalt sein und wenn sich der Deckel nach innen gewölbt hat, ist dein Eingemachtes luftdicht verpackt. So hält sich der Inhalt mindestens 2 Jahre (länger konnte ich noch nicht ausprobieren, weil wir vorher alles aufgegessen haben). Das mit dem Unterdruck funktioniert ziemlich zuverlässig, es sei denn, ich habe den Deckel nicht richtig zugeschraubt, oder es klebte noch Sauce am Rand. Funktioniert das Vakuumieren einmal nicht, weil der Deckel undicht ist, kommt das betroffene Glas nicht in den Keller oder in den Camper, sondern ab in den Kühlschrank, wo es direkt verbraucht wird.

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Und so geht es: Wasche und schneide die Tomaten in Viertel. Möchtest du eine fertig gewürzte Pastasauce einkochen, die du unterwegs nur noch aufwärmen musst, solltest du zuerst ein paar Zwiebeln in einem großen Topf glasig dünsten. Nun kommen die Tomaten mit in den Topf. Dazu alle Gewürze wie Salz, Pfeffer, Basilikum oder Oregano und natürlich Knoblauch. Möchtest du Kürbis oder Karotten in der Soße haben, solltest du diese vor den Tomaten etwas mit den Zwiebeln andünsten. Koche alles nun so lange, bis die Tomaten zerfallen und in ihrem eigenen Saft schwimmen. Dann halte einen Stabmixer so lange in den Topf, bis du deine gewünschte Sämigkeit erreicht hast. Ein paar Tomatenkerne bleiben allerdings immer. Koche nun alles nochmals auf, damit die Soße schön heiß ist. Mit einem Trichter mit breitem Hals, einer Kanne mit geeignetem Ausguss oder einer schlanken Schöpfkelle, kannst du die Soße nun wie oben beschrieben in die Schraubgläser oder Flaschen füllen.

Gemüsesoße

Spätestens nach drei Tagen Nudeln mit Tomatensauce ist sogar in der Campingküche Zeit für Abwechslung. Wie wäre es mit einer gesunden Gemüsesauce aus dem Glas, die nicht nur zu Nudeln, sondern auch zu Reis oder Kartoffeln wunderbar kombinierbar ist? Außerdem kann in der eingekochten Gemüsesauce alles landen, was eben gerade da ist.

Hacke einige Zwiebeln fein und dünste sie in etwas Olivenöl in einem großen Topf, bis sie glasig werden. Füge nun härtere und zähere Gemüse wie fein gewürfelte Karotten, Kürbis, Aubergine und Brokkoli hinzu und dünste einige Minuten weiter. Dann folgen die weicheren Gemüsesorten wie Paprika, Zucchini, Pilze und einige Tomaten. Alles natürlich vorher in mundgerechte Stücke gehackt. Optional passen auch getrocknete Tomaten, Oliven oder (vorher eingeweichte und gekochte) Kichererbsen gut in diese vielseitige Sauce.

Falls du keine frischen Tomaten zur Hand hast, die für Flüssigkeit sorgen, kannst du zum Beispiel auf Bio-Tomatenmark zurückgreifen. Lösche das Ganze mit etwas Gemüsebrühe ab. Verwende dabei so viel Flüssigkeit, dass aus der Masse im Topf auch wirklich eine Sauce aber keine Suppe wird.

Meine Saucen würze ich gerne mit saisonalen Gartenkräutern wie Basilikum, Oregano, Rosmarin, Thymian, Dill, Lorbeer oder Schnittlauch. Je nachdem, was gerade vorhanden ist. Auch Paprikapulver und eine Prise Muskat machen sich neben ordentlich Pfeffer oder Chili gut.

Sobald deine Sauce ordentlich durchgeblubbert ist und alle Gemüse gut gekocht und nicht mehr roh sind, füllst du die Sauce auf dieselbe Art in Schraubgläser, wie die Tomatensauce.

Beschriften nicht vergessen und guten Appetit!

▶▶ Kleiner Tipp: Die Gemüsesauce funktioniert nicht nur wunderbar als mediterrane Variante wie in unserem Beispiel, sondern auch als Currysauce. Nutze dafür Kokosöl anstatt Olivenöl. Würze mit Curry, Muskat, Sojasauce und Kurkuma und gieße die Sauce mit Kokosmilch auf. Frischer Koriander und eine Prise Chili runden deine Curry-Gemüse-Saucen-Variante ab.

Pesto

Pesto ist die ideale Begleitung im Camper. Klein, würzig und reichhaltig. Außerdem passt Pesto nicht nur zu Nudeln, sondern auch als Beilage für den Grill, zu einer rustikalen Brotmalzeit oder sogar in der Salatsauce.

Mein absoluter Liebling ist Bärlauch-Pesto. Nicht zuletzt aus dem Grund, weil man Bärlauch in großen Mengen direkt im Wald finden kann. Super praktisch. Er wächst gerne an halbschattigen feuchten Orten wie Bachläufen, an Waldrändern oder auf feuchten Lichtungen. Mit seiner intensiven Knoblauchwürze ist Bärlauch einfach unwiderstehlich. In mein Bärlauch-Pesto kommen außerdem nicht etwa Pinienkerne, sondern Walnüsse, weil ich auch die selbst sammeln kann und nicht kaufen muss. Aber natürlich kannst du auch gekaufte Nüsse verwenden, wenn du eine spezielle Sorte bevorzugst, oder im Herbst das Sammeln und Trocknen verpasst hast.

Pesto herzustellen ist denkbar einfach. Vier Hauptzutaten und ein paar Gewürze. Fertig. Was du allerdings unbedingt benötigst, ist ein guter Mixer. Und so geht’s:

Wasche das Grünzeug deiner Wahl ordentlich und lasse es gut abtropfen. Neben Bärlauch eignet sich natürlich Basilikum hervorragend für leckeres Pesto. Allerdings musst du dieses in größeren Mengen frisch kaufen oder tatsächlich selbst anbauen. Beim Pesto können wir außerdem über diese beiden Klassiker hinaus mit Wild-, und Gartenkräutern kreativ werden, wenn wir uns in der Natur ein wenig umsehen und auch auskennen. Pesto aus einer Mischung an Kräutern wie etwa Liebstöckel, Giersch, Brennnessel, Gundermann, Sauerampfer, Schnittlauch oder Löwenzahn ist ebenso gesund wie überraschend lecker.

Hacke nun alle Kräuter grob, gebe sie in deinen Mixbehälter und füge etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer und je nach Bedarf gehackten Knoblauch hinzu. Alles gut mixen und nach und nach mit viel Öl weiter auffüllen, bis dein Pesto regelrecht in Öl schwimmt. So hast du eigentlich schon veganes Pesto, das sogar für NussallergikerInnen geeignet ist. Wir machen in diesem Rezept aber noch weiter.

Nun kommt der große Moment für Nüsse und Käse. Die Nüsse solltest du schon vorher fein hacken. Den Parmesan fein reiben. Rühre nun beides unter die grüne Masse, schmecke nochmals mit Salz und Pfeffer ab und dann kann dein frisches Pesto ins Glas wandern.

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Es ist gut, das Pesto nach dem Abfüllen mit etwas Öl zu bedecken, um die Kräuter damit luftdicht zu konservieren. Pesto hält sich einige Monate im Campingschrank, wenn du beim Abfüllen sauber arbeitest. Ich bereite immer so große Mengen zu, dass der Jahresvorrat gedeckt ist. Damit mein Pesto geschmacklich frisch bleibt und ich auf der sicheren Seite bin, lagere ich einige der Gläser ganz einfach im Tiefkühlschrank. So sind sie auch noch nach einem Jahr lecker und nicht ranzig geworden. Vor dem nächsten Campingurlaub einfach frisch auftauen.

Bohnen

Bohnen sind im Camper eine echte Bereicherung. Einmal eingemacht, kannst du sie ganz einfach aus dem Glas in eine Pfanne mit Butter und angeschmorten Zwiebeln geben und schon hast du eine vollwertige Beilage. Dazu vielleicht Kartoffeln und ein Spiegelei und du kannst ein unkompliziertes Drei-Komponenten-Menü servieren. Bohnen sind aber nicht nur etwas für die klassische Hausmannskost, sondern vielseitig einsetzbar. Aus ihnen kannst du einen Bohnensalat herstellen, der beispielsweise gut zum Grill passt oder du gibst ihnen einen Platz in praktischen One-Pot Gerichten.

Auch das Einkochen ist nicht schwer. Etwas Arbeit macht das Säubern und Putzen der Bohnen bei der Vorbereitung vielleicht, aber es lohnt sich. Legen wir also los:

Schneide die beiden Enden deiner Bohnen mit einem scharfen Messer ab. Wasche alles gründlich und gebe die Bohnen nun in einen Topf mit kochendem Salzwasser. Lasse deine Bohnen circa 50 Minuten köcheln, bis sie weich aber nicht matschig sind. Wie du sicher weißt, enthalten nicht ausreichend gekochte Bohnen giftige Stoffe.

Schütte die gekochten heißen Bohnen nun über einem Sieb ab. Nun schichtest du die heißen Bohnen zusammen mit etwas frischem Bohnenkraut mit einer Zange oder einem großen Löffel in saubere Gläser. Das Werkzeug deiner Wahl orientiert sich daran, wie groß deine Bohnenstücke sind. Kürzer geschnittene Bohnen lassen sich sicherlich leichter in die Gläser schichten.

Bereite nun einen frischen heußen Sud mit Salz und Wasser auf. Begieße die Bohnen in den Gläsern damit kochend heiß und schraube die Deckel zu. Bei Bohnen genügt es leider meist nicht, die Gläser einfach auf den Kopf zu drehen.

Im Internet findest du viele Varianten dazu, wie du Bohnen im Backofen einkochst. Willst du auf Nummer sicher gehen, empfehle ich dir, dich zu anderen Methoden zu informieren. Ich koche meine Bohnen (genau wie alles andere) seit einigen Jahren mit dieser super simplen Methode ein. Wichtig dabei sind natürlich saubere Gläser. Geschimmelt sind mir Bohnen oder Saucen noch nie, wenn ich sauber gearbeitet habe und die Lebensmittel wirklich heiß einfülle und zügig auf den Kopf stelle. Das Prozedere mit dem Backofen ist mir persönlich zu umständlich. Aber beim Einkochen findet jeder eine für sich geeignete Methode. Mein Tipp: Probiere dich einfach aus, traue dich, mache deine eigenen Fehler, feiere deine Erfolge und du wirst schnell dazulernen.

Saure Gurken

Auch Gurken eigenen sich ganz wunderbar zum Einmachen. Dabei müssen es für mich nicht zwingend die kleinen Einmachgurken sein. Bei uns im Garten wachsen unterschiedliche Sorten und ich schneide inzwischen auch ganz normale Salatgurken in mundgerechte Stücke, die dann im Einmachglas landen. Auch die schmecken eingelegt in Essig nämlich ganz wunderbar. Saure Gurken machen sich beispielsweise gut zum Brot, in Nudelsalat und anderen Salaten.

Für eingelegte Gurken benötigen wir viel Essig, Zwiebeln, Dill oder andere Gewürze, Salz, je nach Geschmack einige Senfkörner und natürlich massenhaft Gurken.

Setze ein Gemisch aus Wasser, Essig und Salz auf und bringe den Sud zum Kochen. Auf einen Liter Wasser benötigst du circa einen halben Liter Essig. Tafel-, oder Weißwein Essig eignen sich gut. Meine Wahl ist allerdings immer unser selbstgemachter Apfelessig aus dem Keller. Etwas unkonventionell, aber die Mischung aus Gurke und Apfel ist für mich super lecker und erfrischend. Geschmacklich macht sich auch etwas Zucker ganz gut im Sud, ist für die Haltbarkeit aber erfahrungsgemäß kein Muss.

Während dein Sud heiß wird, schichtest du deine gewaschenen und eventuell geschnittenen Gurken in ausreichend große Gläser. Gebe in feine halbe Ringe geschnittene Zwiebeln und alle Gewürze mit hinein, die du gerne magst. Neben Dill kannst du zum Beispiel Senfkörner oder sogar Liebstöckel ausprobieren, Chilli oder etwas Currypulver über die Gurken geben. Als Idee: Bereite Gläser in verschiedenen Varianten zu und probiere dich in den nächsten Urlauben durch deine Kreationen. So kennst du im nächsten Jahr deine favorisierte Mischung.

Übergieße die Gurken und Gewürze nun mit dem heißen Sud. Die Säure im Essig sorgt für ein steriles Klima im Glas auch ohne, dass du die Gurken mitkochen musst. Heiß auf den Kopf gedreht halten sich die Gurken sehr gut für ein Jahr.

Zucchini-Chutney

Chutneys sind ein echter Geheimtipp für unterwegs. Bist du einmal auf den Geschmack gekommen, möchtest du keinen Campingurlaub mehr ohne diese praktische Beilage erleben. Chutney lässt sich auch wunderbar aus Tomaten oder sogar Pflaumen herstellen. In diesem Rezept arbeiten wir aber mit Zucchinis.

Schneide Zwiebeln, Knoblauch und Zucchinis in feine Würfel, salze das Gemüse und lass es für ein oder zwei Stunden auswässern. Schütte den Sud ab, hebe ihn aber noch auf, falls du später doch mehr Flüssigkeit benötigst.

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Gebe nun Essig, Zucker, Pfeffer, Curry, Kreuzkümmel, Ingwer, etwas Senf und je nach Geschmack vielleicht Tomatenmark hinzu. Für eine schöne Farbe ist auch Kurkuma eine gute Wahl.

Köchle alles auf niedriger Stufe für eine knappe Stunde und rühre immer wieder um. Vermische gegen Ende der Kochzeit etwas Mehl mit deinem aufgefangenen Sud in einer Tasse und dicke dein Chutney damit ein. Die Konsistenz ist optimal, wenn sich das Chutney dippen und streichen lässt. Viele Chutneys kommen auch mit groben Gemüsestücken daher, die man sich mit der Gabel herauspickt. Das kannst du natürlich machen, wie du möchtest. Wichtig ist nun, dein heißes Chutney direkt in saubere Gläser zu füllen und sie auf dem Deckel auskühlen zu lassen. Anschließend gut beschriften!

Getränke

Leckere Erfrischungsgetränke machen aus jedem Urlaub erst echte Erholung. Dabei gibt es überraschend viele leckere Alternativen zu Fertiglimos aus dem Supermarkt. Ein paar Ideen dazu, findest du hier.

Eistee

Kalte Tees sind super einfach zubereitet und dabei noch ziemlich gesund im Vergleich zu fertigen Eistees aus dem Tetrapack. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du einen Kühlschrank im Camper hast, um deinen Tee kalt zu stellen.

Als Grundlage eignet sich besonders gut ein kräftig aufgebrühter Schwarztee oder ein Grüntee. Diesen kannst du ganz wunderbar mit Zitrone und Zucker, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker oder Stevia mischen, kaltstellen und genießen. Etwas aufpeppen lässt sich das Ganze zum Beispiel mit Minze, Verbene, oder Melisse. Alle drei Kräuter kannst du den Sommer über selbst sammeln und trocknen oder direkt frisch verwenden und zusammen mit dem Schwarz- oder Grüntee aufkochen. Außerdem schmecken Säfte aus Apfel oder Pfirsich im Eistee ganz wunderbar. Besonders, wenn du den Tee für Kinder zubereitest und auf Schwarz- und Grüntee verzichtest.

Mein besonderer Tipp: Mische dein Kaltgetränk mit einem Schuss selbstgemachtem Holundersirup. Der verleiht eine leckere blumig Note und das Rezept kommt nun direkt im Anschluss:

Holundersirup

Die duftenden weißen Holunderblüten, die uns im späten Frühjahr an vielen sonnigen Ecken umgarnen, lassen sich ganz unkompliziert zu einem erfrischenden Sommergetränk konservieren. Beim Sirup kommst du allerdings nicht drumherum, eine ordentliche Ladung Zucker zu verwenden. Dafür genügt ein kleiner Fingerhut voll Sirup für ein ganzes Glas Wasser oder Sprudel.

Schneide die blühenden Dolden am Holunderbusch sorgfältig ab und lege sie für etwa zwei Stunden auf einer alten Tischdecke aus. So gibst du kleinen Käfern und Spinnen, die sich ein Versteck zwischen den duftenden Blüten gesucht haben, die Chance, von ganz allein die Flucht zu ergreifen. Durch den Erntevorgang bemerken die meisten der kleinen BewohnerInnen von selbst, dass etwas nicht mehr stimmt und verlassen ihren Unterschlupf freiwillig.

Bevor du nun anfängst, den Sirup einzukochen, kontrolliere die Dolden mit einem prüfenden Blick, entferne eventuell die letzten Käferchen, die ihre Flucht verschlafen haben, und zähle deine Ausbeute. Fülle pro acht bis zehn Dolden einen Liter Wasser in einen Topf und mindestens 500 Gramm Zucker pro Liter hinzu. Koche das Zuckerwasser auf, bis sich der Zucker gelöst hat. Gebe nun eine in Scheiben geschnittene unbehandelte Zitrone und die Holunderdolden in das Zuckerwasser. Verrühre den Sirup und lasse den Topf zugedeckt für circa fünf Tage stehen, damit alles gut durchziehen kann.

Schütte den fertigen Sirup nun durch ein Sieb und koche ihn auf. Fülle ihn nun heiß in Flaschen und drehe diese, wenn möglich, auf den Kopf. Der Sirup hält sich nun mindestens bis zur nächsten Erntesaison.

Wo wir gerade zum süßen Ende kommen und ohnehin über das Einkochen sprechen, gibt es zum Anschluss noch eine süße und dabei ziemlich praktische Idee für den nächsten Campingurlaub: Apfelmus.

Apfelmus

Apfelmus ist nicht nur einfach zubereitet, sondern eignet sich unterwegs ganz hervorragend als I-Tüpfelchen für verschiedene einfache Campingspeisen. Im morgendlichen Müsli oder über dein Porridge, aber auch als Nachtisch oder kleiner Appetithappen zwischendurch zusammen mit einem unkompliziert aufgekochten Grießbrei zum Beispiel. Auch Kaiserschmarren ist recht unkompliziert im Camper zubereitet, denn du brauchst nur eine einzige Flamme und zusammen mit deinem Apfelmus hast du ein richtig luxuriöses Urlaubsgericht gezaubert.

Wasche und schneide deine Äpfel in Stücke (das Gehäuse solltest du natürlich entfernen) und prüfe mit einer Küchenwaage, wie viele Äpfel du hast. Bevorzugst du sämiges Apfelmus empfiehlt es sich eventuell, die Schale zu entfernen. Allerdings gehen dir dann auch wichtige Nährstoffe und gegebenenfalls die schöne Farbe verloren. Alternativ kannst du das Mus vor dem Abfüllen auch mit einem Mixer pürieren. So sollten die gröberen Schalenstücke ebenfalls nicht mehr stören.

Pro Kilo Äpfel solltest du circa 100 Gramm Zucker hinzufügen. Fülle alles nun in einen Topf und gebe etwas Wasser hinzu, sodass der Boden des Topfes bedeckt ist und die Äpfel nicht am Boden anbrennen. Koche dein Apfelmus nun für circa 20 Minuten, bis die Äpfel zerfallen und rühre regelmäßig um. Mit einem Kartoffelstampfer oder einem Mixer kannst du gegebenenfalls nachhelfen, falls dir die Stücke noch zu groß sind.

Fülle das Mus nun in saubere Gläser, achte darauf, dass kein Mus am Rand klebt, drehe den Deckel zu und stürze die Gläser sofort.

Für deinen nächsten Campingurlaub wünsche ich dir viele genussvolle Momente mit deinen eigenen Kreationen. Aber Vorsicht, hast du dich einmal daran gewöhnt, deine eigenen mit Liebe zubereiteten Konserven im Camper dabei zu haben, kommst du nicht mehr so schnell zurück zu Dosenravioli und Co. Dafür schmeckt der Sommer im Glas einfach viel zu gut!