Du möchtest dir eine neue Espressomaschine zulegen und fragst dich, was eigentlich der Unterschied zwischen einer Einkreiser Espressomaschine und einer Zweikreiser Espressomaschine ist? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel werde ich dir die Unterschiede zwischen diesen beiden Systemen erklären und dir einige Tipps für den Kauf deiner neuen Einkreiser oder Zweikreiser Siebträgermaschine geben.
Einkreiser Espressomaschinen
Das einfachste und günstigste System ist der Einkreiser. Die Temperatur wird hier über einen Druckschalter gesteuert. Das Heizelement wird in Abhängigkeit vom Druck innerhalb des Kessels an- oder abgeschaltet. Dadurch kommt es beim Brühen von Espresso zu Temperaturschwankungen von bis zu acht Grad Celsius.
Bei einem Einkreiser gibt es einen Wasserkreislauf, daher auch der Name “Einkreiser”. Die Temperatur muss in diesem einen Wasserkreislauf durch Aufheizen oder Abkühlen reguliert werden, um optimale Ergebnisse bei der Espresso-Extraktion und der Dampfproduktion zu erzielen.
Die ideale Brühtemperatur für Espresso liegt zwischen 88 und 96 Grad Celsius. Die Temperatur des Wassers für die Dampfproduktion muss hingegen deutlich höher sein, zwischen 110 und 130 Grad Celsius.
Bei Einkreiser Espressomaschinen wird das im Kessel erhitzte Wasser sowohl für die Zubereitung des Espressos als auch für die Dampfproduktion verwendet. Das bedeutet, dass nach dem Espressobezug das Wasser im Kessel wieder erhitzt werden muss, um Milch aufzuschäumen. Dies erfordert in der Regel eine kurze Wartezeit.
Ein Problem bei Einkreisern ist, dass die Temperatur im Kessel nach dem Aufschäumen der Milch wieder gesenkt werden muss, bevor ein weiterer Espresso extrahiert werden kann. Wird ein Espresso nämlich mit zu heißem Wasser gezogen, schmeckt er extrem bitter und ist schlecht verträglich. Die Temperatur im Boiler kann jedoch eine Spanne von bis zu 10 Grad Celsius haben, wodurch die Espressoqualität schwankt.
Eine Lösung für dieses Problem ist das sogenannte “Temperatursurfen”. Dabei wird vor jedem Espressobezug so lange Wasser aus der Brühgruppe gelassen, bis die Heizung anspringt und die optimale Brühtemperatur erreicht ist. Dies erfordert jedoch etwas Experimentierfreude.
Vorteile Einkreiser:
- Verhältnismäßig günstig in der Anschaffung
- Kompakte Bauweise, platzsparend in der Küche
- Gute Espresso-Qualität, wenn die Temperatur optimal ist
- Kurze Aufheizzeit
Nachteile Einkreiser:
- Kleiner Boiler
- Hohe Temperaturschwankungen
- Temperaturmanagement erforderlich
- Umständliche Zubereitung von milchbasierten Getränken
- Keine parallele Zubereitung von Espresso und Milchschaum möglich
Fazit zu Einkreiser Espressomaschinen:
Für alle, die ausschließlich Espresso trinken möchten, sind Einkreiser eine gute Wahl. Sie sind preiswerter als Zweikreiser und liefern eine solide Espresso-Qualität. Wenn du jedoch regelmäßig Milchgetränke zubereiten möchtest, wirst du mit einem Einkreiser wahrscheinlich nicht glücklich sein, da die Wartezeit für das Aufheizen oder Abkühlen des Wassers im Boiler etwas lästig sein kann. Einkreiser sind daher eher für reine Espressotrinker geeignet, die nur gelegentlich Wasserdampf zum Aufschäumen von Milch benötigen.
Zweikreiser Espressomaschinen
Zweikreiser sind Espressomaschinen mit zwei unterschiedlich temperierten Wasserkreisläufen: einem für die Dampfproduktion zum Aufschäumen von Milch und einem weiteren für das Brühwasser zur Espresso-Extraktion. Der große Vorteil von Zweikreisern ist, dass Espresso und Milchschaum gleichzeitig zubereitet werden können, ohne Wartezeiten.
In Zweikreisern ist ein großer Kessel verbaut, in dem das Wasser auf 110 bis 130 Grad Celsius erhitzt wird. Dieses Wasser wird für den Heißwasserbezug und die Dampfproduktion verwendet. Im Kessel befindet sich ein Wärmetauscher, der das kalte Wasser für den Espressobezug auf die optimale Brühtemperatur erhitzt.
Eine kleine Schwachstelle von Zweikreisern ist, dass das Wasser in der Wasserkammer des Wärmetauschers nach und nach die Kesseltemperatur annimmt, wenn die Maschine nach einem Espressobezug zu lange eingeschaltet im Stillstand ist. Daher sollte vor dem nächsten Bezug Wasser aus der Brühgruppe gelassen werden, um sicherzustellen, dass das Wasser vollständig aus dem Wärmetauscher abgelassen wurde.
Vorteile Zweikreiser:
- Espresso und Milchschaum können gleichzeitig zubereitet werden, keine Wartezeit erforderlich
- Relativ hohe Temperaturkonstanz
- Viel Dampf-Power
- Sehr gute Espresso- und Milchschaum-Qualität
Nachteile Zweikreiser:
- Teuer in der Anschaffung
- Weniger kompakte Bauweise
- “Cooling-Flush” erforderlich, um die Brühwassertemperatur zu senken
- Ungeeignet für große Feste oder den Einsatz in der Gastronomie
- Längere Aufheizzeit
Fazit zu Zweikreiser Espressomaschinen:
Wenn du viele Kaffee-Milchgetränke zubereiten möchtest, empfehle ich dir definitiv den Kauf eines Zweikreisers. Mit ihm kannst du Espresso und Milchschaum gleichzeitig zubereiten, ohne Wartezeiten. Der große Boiler liefert genügend Dampf-Power für das Milch aufschäumen und die Zubereitung von Cappuccino & Co. wird damit zur reinen Freude. Ein Zweikreiser ist unserer Meinung nach auch besser geeignet als ein Einkreiser. Beachte jedoch, dass Zweikreiser in der Anschaffung teurer sind. Die Preise beginnen bei etwa 1.000 €, aber es ist auch möglich, gebrauchte Zweikreiser unter 1.000 € zu finden.
Autor: Barista Passione
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