Mit der Einführung der Pfandpflicht in Deutschland sollte der hohe Einweganteil im Getränkeflaschenverkauf eingedämmt werden. Doch das Ziel wurde verfehlt. Der Anteil an Plastikflaschen steigt kontinuierlich, vor allem aufgrund der wachsenden Marktanteile der großen Discounter wie Aldi und Lidl. Diese verkaufen alkoholfreie Getränke fast ausschließlich in Einwegflaschen. Dabei sind PET-Einwegflaschen enorm umweltschädlich.
Verbraucher unterscheiden Einweg und Mehrweg oft nicht
Ein Problem besteht darin, dass viele Verbraucher nicht zwischen Einweg- und Mehrwegflaschen unterscheiden können. Dabei lassen sich Einwegflaschen relativ einfach anhand des gesetzlichen Pfands in Höhe von 25 Cent erkennen. Das Pfand für Mehrwegflaschen liegt hingegen meist bei 8 oder 15 Cent pro Flasche. Umweltschützer fordern zusätzlich eine eindeutige Beschriftung an jedem Flaschenhals.
Unterschiede zwischen Mehrwegflaschen
Auch zwischen Mehrwegflaschen gibt es Unterschiede. Es gibt sowohl Glas- als auch Plastikflaschen. Mehrwegplastik ist fest und stabil, während die Einwegvariante leicht zerdrückt werden kann. Doch wie sieht es mit der Ökobilanz der verschiedenen Pfandsysteme aus?
Ökobilanz im Blick
Die Ökobilanz betrachtet den gesamten Lebensweg von Produkten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei spielen Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Transportwege und Entsorgung eine Rolle. Bei Getränkeflaschen wird nur die Flasche selbst berücksichtigt, nicht der Inhalt.
Eindeutiger Verlierer: Die Einwegflasche
Die PET-Einwegflasche schneidet in der Ökobilanz am schlechtesten ab. Das liegt vor allem an der schlechten Wiederverwendbarkeit. Ein vollständiges Recycling findet in den meisten Fällen nicht statt. Zudem erfolgt die Herstellung auf Erdöl-Basis und die Transportwege sind lang. Die Glasflasche ist zwar schwerer und verursacht dadurch mehr Transportemissionen, gilt aber dennoch als umweltfreundlicher als PET-Einwegflaschen.
Wasser aus der Region oder aus der Leitung
Der Konsum von Wasser aus Plastikflaschen kann gesundheitliche Folgen haben, sowohl bei Einwegflaschen als auch bei Mehrweg-PET. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zur Glasflasche. Noch besser ist jedoch der Konsum von Leitungswasser. Leitungswasser hat die beste Ökobilanz und eine hohe Qualität. Es wird strengen Tests unterzogen und ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland.
Alkoholfreie Getränke in Mehrwegverpackungen abzufüllen, könnte nicht nur eine Menge Plastikmüll einsparen, sondern auch über 1,25 Millionen Tonnen CO2. Mehrwegsysteme leisten einen beachtlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Es liegt an uns, diese umweltfreundliche Option zu wählen.