Einzigartige Vielfalt: Besonderheiten der Balkansprachen

Einzigartige Vielfalt: Besonderheiten der Balkansprachen

Kultur, Klima, Sprachen: Der Balkan ist berühmt für seine unglaubliche Vielfalt, die die Halbinsel zu einem beliebten Urlaubsziel gemacht hat. Neben einer großen Anzahl von Ländern gibt es auf dem Balkan auch eine Vielzahl von Sprachen und Dialekten, die die Orientierung zu einer Herausforderung machen.

Zahlen und Fakten zum Balkan

  • Größe: ca. 500.000 Quadratkilometer
  • Länder: Albanien, Bosnien Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien, Türkei
  • Grenzen: Adriatisches Meer, Ionisches Meer, Ägäis und Schwarze Meer begrenzen den Balkan. Im Norden ist die Grenze offener, allgemein werden Donau und Save als nördliche Trennlinie genannt.

Die Sprachen des Balkans

Die Sprachenvielfalt auf dem Balkan ist unvergleichlich. Obwohl die verschiedenen Dialekte genetisch nicht miteinander verwandt sind und keine gemeinsame Ursprungssprache haben, werden sie im Balkansprachbund zusammengefasst.

Die weit verbreitete Mehrsprachigkeit der Bevölkerung und die Nähe der verschiedenen Kulturen haben dazu geführt, dass sich die Sprachen von Kroatien, Mazedonien und Co. über die Jahrhunderte hinweg teilweise stark ähneln und viele Lehnwörter durch den Einfluss anderer Balkansprachen entstanden sind. Auch der Einfluss des Osmanischen Reiches und der heutigen Türkei prägte sie deutlich.

  • Sprachfamilie: Indogermanisch
  • Sprachgruppen: Albanisch, Balkanromanisch (u. a. Rumänisch), südslawische Sprachen (u. a. Mazedonisch, Bulgarisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch, Montenegrinisch) und Neugriechisch
  • Muttersprachler: rund 80 Millionen

Sprachliche Besonderheiten

  • In den Balkansprachen werden bestimmte Artikel dem Substantiv nachgestellt. Anders als im Deutschen, wo es “der Wolf” heißt, verschmelzen Nomen und Artikel zu einem Wort: “lup” → “lupul” (Rumänisch), “ujk” → “ujku” (Albanisch), “вълк” → “вълкът” (Bulgarisch).
  • Das Futur wird meist mit dem Hilfsverb “wollen” und seinen Konjugationen gebildet. Im Albanischen wird dafür “do” genutzt („do të pi“ → „Ich will/werde trinken.“), im Rumänischen „a vrea“ („Voi călători“ → „Ich werde verreisen“).
  • In Albanien, Bulgarien und Griechenland existiert kein Infinitiv. Im Wörterbuch steht hingegen die erste Person Plural. Infinitivkonstruktionen werden durch unterschiedliche Nebensätze umgangen. Beispiel: Im Bulgarischen wird aus “Möchtest du gehen?” daher “Искаш ли да отидеш?” („Iskash li da otidesh?“), was wörtlich übersetzt “Möchtest du, dass du gehst?” bedeutet.
  • Das frühere Serbokroatisch ist heute aufgeteilt in Bosnisch, Montenegrinisch, Serbisch und Kroatisch. Alle ähneln sich so stark, dass eine sprachliche Verständigung problemlos funktioniert. Serbisch und Montenegrinisch nutzen allerdings kyrillische Buchstaben, während das Kroatische das lateinische Alphabet verwendet. In Bosnien existieren beide Schreibweisen gleichrangig nebeneinander.
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Basisvokabeln der Balkansprachen

Hallo

  • Albanisch: Përshëndetje
  • Bosnisch: Здраво (Zdravo)
  • Bulgarisch: Здравейте (Zdraveĭte)
  • Kroatisch: Bok
  • Mazedonisch: Здраво (Zdravo)
  • Rumänisch: Alo
  • Serbisch: Здраво (Zdravo)

Tschüss

  • Albanisch: mirupafshim
  • Bosnisch: Здраво (Zdravo)
  • Bulgarisch: Чао (Chao)
  • Kroatisch: pozdrav
  • Mazedonisch: Bye
  • Rumänisch: Pa
  • Serbisch: Здраво (Zdravo)

Danke

  • Albanisch: Faleminderit!
  • Bosnisch: хвала (Hvala)
  • Bulgarisch: благодаря (Blagodarya)
  • Kroatisch: хвала (Hvala)
  • Mazedonisch: ви благодариме (Vi blagodarime)
  • Rumänisch: mulțumesc
  • Serbisch: хвала (Hvala)

Mein Name ist…

  • Albanisch: Emri im është…
  • Bosnisch: моје име је… (Moje ime je)
  • Bulgarisch: моето име е… (moeto ime e)
  • Kroatisch: моје име је… (Moje ime je)
  • Mazedonisch: името ми е… (imeto mi e)
  • Rumänisch: numele meu este…
  • Serbisch: моје име је… (Moje ime je)

Ja / Nein

  • Albanisch: po / jo
  • Bosnisch: da / ne
  • Bulgarisch: da / ne
  • Kroatisch: da / ne
  • Mazedonisch: da / ne
  • Rumänisch: da / ne
  • Serbisch: da / ne

Wie geht es dir?

  • Albanisch: Si jeni?
  • Bosnisch: Како си? (Kako si?)
  • Bulgarisch: Как си? (Kak si?)
  • Kroatisch: Како си? (Kako si?)
  • Mazedonisch: Како си? (Kako si?)
  • Rumänisch: Ce mai faci?
  • Serbisch: Како си? (Kako si?)

Mir geht es gut.

  • Albanisch: Jam mire.
  • Bosnisch: Добро sam. (Dobro sam)
  • Bulgarisch: Добре съм. (Dobre sŭm)
  • Kroatisch: Добро sum. (Dobro sum)
  • Mazedonisch: Добро sum. (Dobro sum)
  • Rumänisch: Sunt bine.
  • Serbisch: Добро sam. (Dobro sam)

Faszination Balkan

Auf dem Balkan treffen sprachlicher und kultureller Reichtum zusammen. Kein Wunder, dass die Halbinsel mit spannenden Metropolen wie Bukarest oder Zagreb zu einem echten Geheimtipp für Reisende aller Art geworden ist.

Griechenland bleibt nach wie vor das beliebteste Ziel der Deutschen. Um Fettnäpfchen während des Urlaubs zu vermeiden, haben wir einen kleinen Reiseknigge für Griechenland für Sie zusammengestellt.

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