Der Eiswein ist eine wahre Delikatesse, die aus gefrorenen Weintrauben gewonnen wird. Da er nur in bestimmten Weinregionen hergestellt werden kann, ist er eine Rarität und entsprechend teuer. Doch warum nicht selbst zum Winzer werden und Eiswein zu Hause herstellen? Es ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen eigenen Eiswein herstellen kannst und dabei den vollen Genuss dieser außergewöhnlichen Spezialität erlebst.
Die Kunst des Eisweins
Eiswein hat eine lange Tradition und wurde bereits von den Römern gekannt. Sie froren ihre Weinfässer ein, um den kostbaren Tropfen herzustellen. In Deutschland wurde der Eiswein erstmals 1830 erwähnt, als aufgrund eines schlechten Weinjahres viele Trauben nicht geerntet wurden und im Winter einfroren. So entstand die Idee, Eiswein herzustellen.
Die Herausforderungen der Eisweinherstellung
Eiswein ist eine Rarität, da er nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen hergestellt werden kann. Aus diesem Grund wird Eiswein nur in nördlichen Weinbauregionen produziert, in denen kalte und frostige Nächte vorkommen. In Ländern wie Deutschland, Österreich, Neuseeland und Kanada herrschen ideale Bedingungen für die Herstellung dieses edlen Weins. Um Eiswein herstellen zu können, sind Temperaturen von mindestens -7 Grad über mehrere Stunden an aufeinanderfolgenden Tagen erforderlich. In milden Wintern ohne Frostnächte ist es nicht möglich, Eiswein zu produzieren. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass nur vollkommen gesunde Trauben verwendet werden. Von Edelfäule befallene Trauben dürfen nicht für die Eisweinherstellung verwendet werden. Auch die Gefahr, dass Vögel und andere Tiere die Trauben als Nahrungsquelle nutzen, macht die Produktion von Eiswein zu einer riskanten Angelegenheit. Nur etwa 5-10% der geernteten Trauben schaffen es am Ende in die Flasche. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Eiswein so selten und kostbar ist.
Vorbereitung und Gärung – Der Weg zum eigenen Eiswein
Für die Herstellung von Eiswein benötigst du gefrorene Trauben. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du erntest die Trauben, sobald sie gefroren sind, oder du frierst die Trauben selbst ein und verarbeitest sie anschließend. Beachte jedoch, dass du den Wein nur als Eiswein bezeichnen darfst, wenn du die gefrorenen Trauben erntest und verarbeitest. Ansonsten handelt es sich um einen anderen Wein. Bei der Eisweinherstellung werden Rebsorten mit hohem Säuregehalt verwendet.
Warum müssen die Trauben mindestens -7 Grad haben? Bei dieser Temperatur gefriert das Wasser in den Trauben zu Eis und trennt sich vom süßen Most und der Fruchtsäure. Beim Pressen bleibt das Wasser als Eis in den Trauben zurück, während nur der süße, hochkonzentrierte Most gewonnen wird. Um den Traubenmost zu gewinnen, ist eine leistungsfähige Obstpresse erforderlich.
Der gewonnene Most wird nun einer Saftgärung unterzogen. Dabei werden Antigeliermittel, Hefenährsalz und eine Reinzuchthefe hinzugefügt. Aufgrund des hohen Zuckergehalts gestaltet sich die Gärung mühsam. Das Ergebnis ist ein Wein mit einem hohen Restzuckergehalt und einem niedrigen Alkoholgehalt von 7-10%. Die Gärung dauert etwa zwei Wochen und ist beendet, wenn kein Blubbern mehr zu hören ist. Der Eiswein ist bereits in jungen Jahren ein Genuss und eignet sich hervorragend als Dessertwein zu Sorbets, Eis und anderen Nachspeisen.
Fazit
Die Herstellung von Eiswein ist eine besondere Kunst, die Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert. Doch der Aufwand lohnt sich, denn der selbstgemachte Eiswein bietet ein Geschmackserlebnis, das seinesgleichen sucht. Probiere es aus und stoße mit deinem eigenen Eiswein auf ein gelungenes Meisterwerk an. Prost!