Elektrisch Kochen im Wohnmobil: Erfahre, wie du stromautark bleibst

Elektrisch Kochen im Wohnmobil: Erfahre, wie du stromautark bleibst

Stell dir vor, du könntest ganz ohne externe Stromversorgung in deinem Wohnmobil kochen. Klingt interessant, oder? In diesem Artikel erfährst du, wie du mit einem 12V- oder 24V-System problemlos elektrische Geräte betreiben kannst und welche Vor- und Nachteile es gibt.

Die richtigen Geräte fürs Kochen im Wohnmobil

Um im Wohnmobil elektrisch zu kochen, benötigst du die richtigen Geräte. In unserem Fall nutzen wir einen Kompaktbackofen mit Mikrowelle, ein Cerankochfeld, einen Wasserkocher, einen Kontaktgrill, eine Kapselkaffeemaschine sowie eine Heizpatrone für Warmwasser. Der tägliche Energieverbrauch liegt bei etwa 1-2 kWh (167 Ah/12V oder 83 Ah/24V). Mit einer Solaranlage von 1.600 Wp stehen uns im Sommerhalbjahr etwa 2-4 kWh pro Tag zur Verfügung. Damit kommen wir im Winterhalbjahr etwa 2-3 Tage aus. Dabei sollte die Batterie nie komplett entladen oder vollständig aufgeladen werden, sondern innerhalb eines SOC-Bereichs von 10 % – 90 % gehalten werden. So wird die Lebensdauer der Batterie optimiert.

12V vs. 24V: Welches System ist besser?

Für den Betrieb eines Induktionskochfeldes mit 2 Feldern benötigst du einen Sinuswechselrichter mit einer Nennleistung von mindestens 4 kW, damit er auch im Sommer bei höheren Temperaturen ausreichend Leistung liefern kann. Eine Alternative sind sogenannte Dominofelder mit einer Anschlussleistung von bis zu 3,6 kW. Aufgrund der hohen Leistung empfiehlt es sich, ein 24V-System einzubauen. Für 12V-Verbraucher kann ein DC/DC-Wandler verwendet werden.

Energiesparen beim Kochen im Wohnmobil

Der Energieverbrauch beim Kochen im Wohnmobil wird oft überschätzt. Um zum Beispiel 1 Liter Wasser zum Kochen zu bringen, benötigst du mit einem Wasserkocher oder Induktionsherd etwa 120-140 Wh. Eine gute Methode ist, das Nudelwasser im Wasserkocher zum Kochen zu bringen und anschließend im Topf weiter zu kochen. Die Herdplatte läuft nur zu Beginn mit hoher Leistung, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Danach reicht eine niedrigere Leistung zum Halten der Temperatur aus. Durch die Verwendung eines Deckels kann der Temperaturverlust erheblich verringert werden.

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Grillen im Wohnmobil leicht gemacht

Das Grillen mit dem Kontaktgrill verbraucht bei uns typischerweise 500-1000 Wh. Der größte Teil der Energie wird dabei für das Aufheizen benötigt. Steaks sind in nur 2-4 Minuten fertig gegrillt. Im Sommer verbrauchen bei uns der Kühl- und Gefrierschrank die meiste Energie.

Ausfallsicherheit und Redundanz

Besonders wichtig ist uns die Ausfallsicherheit unseres Systems, da wir uns mit unserem Offroad-Fahrzeug auch abseits der Zivilisation bewegen, wo die Ersatzteilversorgung nicht immer gewährleistet ist. Deshalb empfehlen wir die Verwendung eines guten Batteriemonitors, der den Ladestand der Batterie jederzeit anzeigt. Für die PV-Anlage empfehlen wir entweder zwei 60-Zellen-Module in Reihe zu schalten oder ein Modul mit mindestens 80 Zellen und auf mindestens 2 Regler zu verteilen. Die Verwendung von zwei gleichen Wechselrichtern und der Aufbau der Batterie in zwei unabhängigen Blöcken bieten zusätzliche Ausfallsicherheit. Natürlich kostet die Redundanz mehr und benötigt mehr Platz.

Fazit

Mit einem 12V- oder 24V-System kannst du im Wohnmobil elektrisch kochen und dabei sogar stromautark bleiben. Beachte einfach die Leistung der Geräte, den Energieverbrauch und sorge für eine zuverlässige Stromversorgung. Mit der richtigen Planung und Ausstattung steht deinem kulinarischen Abenteuer im Wohnmobil nichts im Wege.

PV-Module
Bild: PV-Module für die Stromversorgung im Wohnmobil

Schaltschrank
Bild: Schaltschrank zur Steuerung und Verteilung der Energie im Wohnmobil

Schalttafel
Bild: Schalttafel zur individuellen Steuerung der 230V-Verbraucher im Wohnmobil

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