Elektroautos der Zukunft: BMW erreicht im Test fast 1000 Kilometer Reichweite

Elektroautos der Zukunft: BMW erreicht im Test fast 1000 Kilometer Reichweite

Ein neues Testprojekt zwischen BMW und dem US-Partner ONE hat innovative Ergebnisse erzielt: Der Prototyp eines BMW iX Elektro-SUV hat mithilfe bahnbrechender Technologie eine beeindruckende Reichweite erreicht.

Neben dem Kaufpreis ist die Reichweite eines Elektroautos wohl der wichtigste Faktor bei der Anschaffung. Obwohl BMW-Modelle weiterhin im Premiumsegment angesiedelt sein werden, ist ein großer Fortschritt in Bezug auf die Reichweite zu verzeichnen. Der Prototyp des BMW iX hat dank innovativer Batterietechnologie eine Reichweite von fast 1000 Kilometern ohne Zwischenladen erreicht.

Gemäß den Angaben von BMW-Partner Our Next Energy (ONE) ergab der weltweit harmonisierte Test (WLTP) eine Strecke von exakt 978 Kilometern, umgerechnet 608,1 Meilen. Dieser Wert entspricht etwa der doppelten Reichweite eines herkömmlichen BMW iX Modells.

BMW iX mit innovativer Akkutechnik

Wenn die Reichweiten von Elektroautos in Zukunft mit den konventionellen Verbrennermodellen mithalten können, ist einer der wichtigsten Nachteile der Elektromobilität überwunden. Zukünftige Elektroautos versprechen auch Verbesserungen in Bezug auf die Preise: “Der Gemini-Akku hat gezeigt, dass er die Reichweite von Elektrofahrzeugen verdoppeln und das größte Hindernis für die Elektrifizierung überwinden kann”, freut sich Mujeeb Ijaz, CEO von Our Next Energy.

Die beeindruckende Leistung des BMW-Prototyps beruht auf einer innovativen Batterietechnologie. Die sogenannte “Gemini”-Dual-Chemie-Batteriearchitektur besteht aus zwei verschiedenen Zelltypen. Einerseits gibt es Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) als Hauptantrieb, die eine hohe Haltbarkeit und eine Reichweite von etwa 240 Kilometern bieten und damit etwa 99 Prozent der Fahrten abdecken können.

Zweite Zellkomponente für mehr Reichweite

Die zweite Komponente sind anodenfreie Zellen, die eine wesentlich höhere Energiedichte aufweisen und die Reichweite um mehr als 700 Kilometer erweitern können. Diese Energiequelle fungiert als sogenannter “Range Extender” und lädt die LFP-Zellen während längerer Fahrten auf. Das Unternehmen erklärt diesen Ansatz wie folgt: “Wir gehen davon aus, dass die hochenergetischen, anodenfreien Batterien nicht annähernd an die Haltbarkeit und Leistungsdichte der LFP-Batteriezellen herankommen.”

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Neben der höheren Reichweite reduziert der Genesis-Akku von ONE offenbar auch das Problem des Rohstoffmangels. Die innovative Entwicklung benötigt deutlich weniger Ressourcen, beispielsweise 20 Prozent weniger Lithium und 60 Prozent weniger Graphit. Auch der Einsatz von Nickel und Kobalt wird minimiert. Das hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern senkt auch die Produktionskosten, wie in einer Pressemitteilung erläutert wird.

Elektroauto mit 1000 Kilometern Reichweite?

ONE, der in Michigan ansässige Technologie-Spezialist, plant bereits in naher Zukunft die Serienreife eines Akkumulators namens “Gemini 001”, der komplett kobaltfrei ist, da die Gewinnung dieses Rohstoffs unter fragwürdigen Bedingungen erfolgt.

Wenn ein Elektroauto von BMW oder einem anderen Hersteller eine Reichweite von annähernd 1000 Kilometern ohne Zwischenladen erreichen kann, wäre dies ein großer Fortschritt im Vergleich zu den aktuellen Modellen. Informationen zu den Testbedingungen, wie durchschnittliche Geschwindigkeit und klimatische Bedingungen, wurden von dem Start-Up ONE jedoch nicht veröffentlicht. Auch andere Automobilhersteller arbeiten mit Hochdruck an Akkus mit einer Reichweite von 1000 Kilometern.

Finanzieller Druck auf BMW-Partner ONE

Es scheint, dass der US-Partner von BMW, Our Next Energy, finanzielle Probleme hat: Im November musste etwa 25 Prozent der Belegschaft entlassen werden. Als Grund wurden die allgemeine wirtschaftliche Lage und hohe Kreditkosten genannt.