Da immer mehr Menschen auf ihren Dächern eine Photovoltaikanlage installieren, wächst auch das Interesse an Elektroheizungen. Doch wie effektiv sind moderne Infrarotheizungen und Elektrostrahler wirklich und können sie tatsächlich dabei helfen, Geld zu sparen? Die Antwort lautet: Ja, aber unter bestimmten Voraussetzungen.
Die Gründe, warum Hausbesitzer über ein neues Heizungssystem nachdenken, sind vielfältig. Derzeit informieren sie sich über aktuelle, effiziente, preiswerte und neue Heizsysteme im Rahmen von umfangreichen Sanierungsarbeiten, bei Neubauten oder auch als Ergänzung zur vorhandenen Heizungsanlage.
Im Allgemeinen gelten elektrische Heizungen als ineffizient und veraltet. Aber das trifft nicht in jedem Fall zu. Für weniger genutzte Räume oder als Zusatzheizung im Badezimmer können Elektroheizungen und moderne Infrarotheizungen eine lohnenswerte Alternative sein.
Welche Arten von Elektroheizungen gibt es überhaupt?
Um das Thema besser zu verstehen, sollten wir zunächst klären, welche Arten von elektrischen Heizungen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie bieten und wofür sie in der Regel genutzt werden.
Elektrische Fußbodenheizung
Die elektrische Fußbodenheizung (fälschlicherweise oft auch als Infrarot-Fußbodenheizung bezeichnet) ist wohl die einfachste Variante einer Fußbodenheizung. Sie erwärmt den Boden mit einfachen Heizelementen, ohne dass Wasserrohre benötigt werden. Eine solche Heizung kann bereits ab etwa 25 Euro pro Quadratmeter erworben werden.
Elektrische Radiatoren
Elektrische Radiatoren sind im Grunde genommen einfache Heizelemente, die über das Gehäuse die Raumluft erwärmen. Diese Elektroheizungen eignen sich für kleinere, weniger genutzte Räume. Wenn ein elektrischer Radiator jedoch über einen längeren Zeitraum den Raum als einzige Heizung erwärmen muss, verursacht dies sehr hohe Energiekosten. Der Anschaffungspreis für solche Heizkörper beginnt bei etwa 100 Euro.
Heizstrahler
Moderne Innenraum-Heizstrahler sind in der Regel Infrarot-Heizstrahler. Dank gerichteter Wärmestrahlung können sie gezielt kleinere Raumbereiche erwärmen oder an besonders kalten Tagen einer Unterversorgung entgegenwirken. Gute Infrarot-Heizstrahler sind bereits ab ca. 100 Euro erhältlich.
Infrarotheizungen
Besonders gefragt und effizient sind Infrarotheizungen. Sie werden entweder in der Decke eingebaut oder an der Wand montiert und erzeugen eine angenehme Wärmestrahlung. Zudem benötigen sie weniger Leistung als elektrische Heizungen mit Konvektionswärme. Wer eine Infrarotheizung als Zusatzheizung kaufen möchte, kann seine reguläre Heizungsanlage damit effizient unterstützen. Die Preise für Infrarotheizungen beginnen bei etwa 250 Euro.
Nachtspeicheröfen
Zu den Elektroheizungen gehören auch Nachtspeicheröfen. Obwohl diese Heizungsart heutzutage kaum noch verbaut wird, war sie lange Zeit eine Alternative zur Zentralheizung. Die Kosten für einen Elektro-Nachtspeicherofen liegen bei etwa 500 Euro.
Vorteile und Nachteile einer Elektroheizung
Die Vor- und Nachteile von Elektroheizungen, unabhängig von ihrer Art, sind schnell erklärt:
Vorteile von Elektroheizungen
- Geringe Anschaffungskosten
- Niedrige bis keine Installationskosten
- Geringe Heizkosten in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage
- Kein Brenner oder Brennstofflager erforderlich
- Kein Schornstein erforderlich
- Geringe Wartungskosten
- Gut für Allergiker (keine oder wenig Staubaufwirbelung)
Nachteile von Elektroheizungen
- Höhere Heizkosten im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen
- Schlechterer Wirkungsgrad
- Hoher CO2-Ausstoß, wenn der Strom in Kraftwerken erzeugt wird
- Erhöhtes Verletzungsrisiko aufgrund hoher Oberflächentemperaturen
Es muss jedoch gesagt werden, dass nicht alle Vor- oder Nachteile auf jede Heizungsart zutreffen. Insbesondere moderne Infrarotheizungen haben im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen kaum noch Nachteile.
Stromverbrauch von Elektroheizungen
Da alle Elektroheizungen Strom in Wärme umwandeln, ist der größte Kritikpunkt dieser Heizungsarten offensichtlich: der hohe Energiebedarf und die damit verbundenen Kosten. Aus umwelttechnischer Sicht ist eine Elektroheizung weder sauberer noch schmutziger als eine Gas- oder Erdölheizung. Wichtig ist hierbei, woher der Strom stammt, der die Heizungen versorgt. Wenn das Haus beispielsweise über eine große Photovoltaikanlage verfügt, können Elektroheizungen günstig und CO2-neutral betrieben werden. Wenn ein Anbieter Ökostrom zur Verfügung stellt, können die Heizungen ebenfalls klimaneutral betrieben werden, aber eine vollständige Versorgung des Hauses wäre unwirtschaftlich.
Dennoch macht es unter bestimmten Umständen Sinn, auf eine moderne Elektroheizung zu setzen. In einem kleinen Raum, wie einem Hobbyraum im Keller oder einer Gartenhütte, in dem keine herkömmliche Heizung eingebaut ist, stehen hohen Anschaffungs- und Installationskosten etwas höhere Betriebskosten gegenüber. Insbesondere wenn die Räume nicht regelmäßig genutzt werden, ist eine Elektroheizung oft die beste Wahl. Die Verbraucherzentrale hat zu diesem Thema eine umfassende Simulationsstudie online gestellt, die die Energieeffizienz von Elektroheizungen im Vergleich zu anderen Heizungsarten im Detail erläutert.