Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor der Wahl, Ihr Zuhause mit Strom oder Gas zu heizen. Welche Option ist die kostengünstigere? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Was sind die Unterschiede zwischen Gas- und Elektroheizungen?
Gas-Zentralheizungen
Gasheizungen funktionieren mit einer zentralen Therme, die Wasser erhitzt. Der Heizkessel nutzt Gas als Brennstoff. Moderne Geräte setzen auf Brennwerttechnik, die die Energie nahezu vollständig in Wärme umwandelt. Das warme Wasser gelangt dann über ein Rohrnetz zu den Heizkörpern im Haus.
Elektroheizungen
Elektrische Heizungen arbeiten eigenständig. Das bedeutet, dass jeder Heizkörper die Wärme direkt am Verbrauchsort erzeugt. Der Strom wird im Gerät in Wärme umgewandelt, die dann gespeichert oder abgegeben wird. Es gibt Direktheizungen, die die erzeugte Wärme direkt abgeben, und Speicherheizungen, die die Wärme speichern und kontrolliert an den Raum abgeben.
Mit welchen Kosten ist bei beiden Heizsystemen zu rechnen?
Die Kosten für den Betriebsstoff sind der größte Faktor, wenn es um Heizsysteme geht. Dennoch gibt es weitere Kosten, die beim Vergleich zu berücksichtigen sind.
1. Die Installation
Die Installation von Gasheizungen kann Wochen dauern und hohe Investitionskosten verursachen. Elektroheizungen sind im Vergleich deutlich günstiger und einfacher zu installieren. Während Gasheizungen immer eine professionelle Installation erfordern, können Elektroheizungen oft sogar selbst installiert werden.
2. Das Wärmemanagement
Gaszentralheizungen nutzen eine zentrale Steuerung, die alle Heizkörper zusammen verwaltet. Das bedeutet, dass das gesamte Haus beheizt wird, selbst wenn nur ein Raum erwärmt werden soll. Elektroheizungen haben den Vorteil, dass jeder Heizkörper individuell einstellbar ist. So können Sie für jeden Raum einen anderen Heizplan und eine andere Temperatur festlegen.
3. Die Steuerung
Gasheizungen werden oft mit einem mechanischen Drehregler bedient, während moderne Elektroheizungen über innovative Steuerungen verfügen. Diese ermöglichen eine bessere Kontrolle und bieten Funktionen zum Energiesparen, wie beispielsweise das Erkennen offener Fenster oder die Wochenprogrammierung. Einige Elektroheizungen lassen sich sogar per Sprachsteuerung oder über WLAN verwalten.
4. Die Effizienz
Elektroheizungen können mit einer höheren Effizienz punkten, da jede verbrauchte Watt Strom in Wärme umgewandelt wird. Bei einer Gasheizung liegt die Umwandlungsquote hingegen nur bei 70 bis 80 Prozent. Zudem entstehen bei einer Gaszentralheizung Verluste im Rohrnetz und am Verbrennungspunkt.
5. Die Heizungswartung
Gasheizungen müssen einmal pro Jahr gewartet werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Elektrische Heizungen hingegen benötigen keine Wartung, da sie über das Stromnetz mit Energie versorgt werden und keine Verbrennungsvorgänge stattfinden.
6. Die Lebensdauer
Die Lebenszeit eines Gaskessels liegt bei etwa 15 bis 20 Jahren, während Elektroheizungen voraussichtlich länger halten. Elektroheizkörper haben keine beweglichen Teile, die kaputtgehen können, und das Ausfallrisiko ist auf mehrere Geräte verteilt.
Fazit: Gas oder Strom, was ist die bessere Wahl?
Betrachtet man die Gesamtkosten über einen Zeitraum von 20 Jahren, sind Gasheizungen nicht zwangsweise die günstigere Option. Die günstigeren Betriebsmittelkosten für Gas werden durch höhere Anschaffungs- und Installationskosten, Wartungsgebühren und weitere Ausgaben aufgewogen. Abhängig von der Art des Elektroheizsystems können Elektroheizungen, basierend auf den Lebenszyklus-Kosten, sogar die kostengünstigere Wahl sein.
Auch angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen ist es wichtig, alternative Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Die Energiekosten sind in 2022 erheblich gestiegen, insbesondere beim Gas. Viele Verbraucher befürchten eine mögliche Energieknappheit und suchen daher nach Alternativen. Elektroheizungen, insbesondere Flächenspeicherheizungen, gelten derzeit als kostengünstige Option.
Am Ende liegt die Entscheidung bei Ihnen. Überlegen Sie sich gut, welche Heizmethode am besten zu Ihren Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten passt.