Elektromobilität wird immer beliebter, aber viele Menschen stehen vor einer Hürde: Sie wohnen zur Miete und haben daher keinen Einfluss auf den Ausbau von Garagen und Parkplätzen. Doch bedeutet das auch, dass Elektromobilität ohne eine eigene Ladestation am heimischen Parkplatz unmöglich ist?
In einem Selbsttest über drei Monate habe ich diese Frage genauer untersucht. Ich wollte herausfinden, wie gut man mit einem Elektroauto ohne eigene Ladestation zurechtkommt. Als Hausbesitzer habe ich zwar den Vorteil einer eigenen Photovoltaikanlage und Wallbox, aber ich bin mir bewusst, dass viele Menschen nicht diese Möglichkeit haben.
Die Antwort auf die Frage lautet: Ja, Elektromobilität ohne eigene Ladestation ist durchaus möglich. Natürlich gibt es Einschränkungen, aber mit der richtigen Planung und Nutzung vorhandener Lademöglichkeiten kann man ein Elektroauto auch ohne eigene Wallbox nutzen.
Fahrzeug und Fahrprofil spielen eine Rolle
Bei der Entscheidung für ein Elektroauto ohne eigene Ladestation ist es wichtig, das richtige Fahrzeug und das individuelle Fahrprofil zu berücksichtigen. Ein Auto mit ausreichender Batteriekapazität und einem effizienten Verbrauch ist hier von Vorteil.
In meinem Test habe ich den Cupra Born mit einer Batteriekapazität von 62 kWh gewählt. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 19,4 kWh/100 km ergibt sich eine reale Reichweite von rund 350 Kilometern. Da ich pro Woche etwa 300 bis 400 Kilometer zurücklege, musste ich das Auto nur etwa zweimal pro Woche aufladen.
Lademöglichkeiten außerhalb des eigenen Parkplatzes
Natürlich ist es ideal, wenn man die Möglichkeit hat, bei der Arbeit zu laden. Doch nicht jeder Arbeitgeber bietet Lademöglichkeiten an. Daher habe ich mich auf andere Optionen konzentriert. In meiner Gemeinde gibt es beispielsweise auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung zwei Lademöglichkeiten mit bis zu 22 kW. Das ist besonders praktisch, wenn man im Dorf etwas zu erledigen hat und das Auto währenddessen laden kann.
Auch immer mehr Einkaufsmöglichkeiten und Parkhäuser bieten Lademöglichkeiten an. So konnte ich mein Auto fast immer aufladen, wenn ich es irgendwo abgestellt habe. Zudem kann man bei längeren Fahrten an Autobahnraststätten eine kurze Pause einlegen und das Auto in kurzer Zeit wieder aufladen.
Fazit: Elektromobilität auch ohne eigene Ladestation möglich
Nach meinem Selbsttest kann ich sagen, dass Elektromobilität ohne eigene Ladestation durchaus möglich ist. Man kann sich flexibel bewegen und findet immer mehr Lademöglichkeiten. Natürlich bringt eine eigene Wallbox zuhause Bequemlichkeit und Kostenersparnis mit sich, aber es funktioniert auch ohne. Vermieter und Arbeitgeber ohne eigene Ladeinfrastruktur werden jedoch in Zukunft Schwierigkeiten haben, da immer mehr Menschen eine Ladestation benötigen.
Wer sich für ein Elektroauto ohne eigene Ladestation entscheidet, sollte bei der Wahl des Fahrzeugs und des Fahrprofils aufpassen. Mit der richtigen Planung und Nutzung vorhandener Lademöglichkeiten steht einer umweltfreundlichen und flexiblen Mobilität nichts im Wege. Elektromobilität ist für jeden möglich, auch ohne eigene Ladestation.
