Du liebst deine Katze über alles und kannst dir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Aber wusstest du, dass es einige Krankheiten gibt, die von Katzen auf Menschen übertragen werden können? Keine Sorge, das Risiko ist im Allgemeinen gering, aber es schadet nie, gut informiert zu sein. Hier sind die wichtigsten Krankheitsrisiken und Tipps zur Vorbeugung.
Viruserkrankungen:
Tollwut
Tollwut ist wahrscheinlich die bekannteste Zoonose überhaupt. Das Virus befällt das zentrale Nervensystem und endet in der Regel tödlich, wenn keine sofortige Notimpfung erfolgt. Katzen sind besonders empfänglich für das Virus und können es durch Bisse oder Speichel übertragen. In Deutschland gilt Tollwut zwar als ausgerottet, aber in anderen Ländern gibt es noch Fälle. Deshalb ist es ratsam, deine Katze regelmäßig impfen zu lassen, besonders wenn du ins Ausland reist.
Bakterielle Infektionen:
Die Katzenkratzkrankheit
Die Katzenkratzkrankheit wird durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht. Katzen übertragen die Bakterien durch Kratzen und Speichel, hauptsächlich über Flöhe. Kinder sind besonders gefährdet, aber auch Erwachsene können betroffen sein. Anfänglich entwickelt sich eine Schwellung oder Blase an der verletzten Stelle, danach können die Wunde und die umliegenden Lymphknoten schmerzhaft anschwellen. Die meisten Symptome verschwinden von selbst, aber bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu weiteren Entzündungen kommen, die antibiotisch behandelt werden müssen. Es ist also ratsam, Kratz- und Bissverletzungen zu vermeiden.
Pasteurelleninfektion
Das Bakterium Pasteurella multocida kommt bei 70-90% aller Katzen im Mund vor und kann schwere Bisswunden verursachen. Die betroffenen Stellen röten sich und schwellen innerhalb von 24-48 Stunden stark an. Solche Wunden sollten antibiotisch behandelt werden, da sich die Bakterien über das Blut in Organe und Herz ausbreiten können.
Salmonellose
Salmonellose wird normalerweise durch den Kontakt mit infiziertem Katzenkot übertragen, insbesondere wenn deine Katze Mäuse oder Vögel frisst. Die meisten Infektionen verlaufen harmlos, aber empfindliche Personen sollten dennoch einen Arzt aufsuchen. Um das Risiko zu minimieren, solltest du beim Reinigen des Katzenklos Handschuhe tragen.
Parasitäre Erkrankungen:
Flöhe
Flöhe sind der häufigste Ektoparasit bei Katzen. Sie verursachen Juckreiz und Hautverletzungen, sowohl bei Katzen als auch bei Menschen. Flöhe können verschiedene Krankheiten übertragen, darunter auch Zoonosen wie Bartonella henselae und Bandwürmer. Regelmäßige Behandlungen gegen Flöhe und gründliche Reinigung der Schlafplätze reichen normalerweise aus, um Flöhe fernzuhalten.
Räude
Räude ist bei Katzen seltener als Flohbefall, aber dennoch möglich. Die Milben leben in der Haut und verursachen starken Juckreiz. Neben der Behandlung der Katze ist es wichtig, Bettwäsche und Kleidung gründlich zu waschen.
Endoparasiten
Endoparasiten wie Rund- und Hakenwürmer werden über Katzenkot und kontaminierte Hände aufgenommen. Besonders Kinder, die im Sandkasten spielen, sind gefährdet. Die meisten Infektionen verlaufen ohne Symptome, aber wandernde Larven können gefährliche Infektionen in verschiedenen Organen verursachen. Vermeide den direkten Kontakt mit Katzenkot, um das Risiko zu minimieren.
Pilzinfektionen:
In größeren Katzenpopulationen können Hautpilzinfektionen auftreten. Bei Katzen äußern sie sich in grauen, trockenen Hautarealen, während Menschen runde, gerötete und stark juckende Flecken bekommen können. Sowohl Katzen als auch Menschen müssen behandelt werden, und infizierte Katzen sollten in einem separaten Raum gehalten werden, bis die Infektion abgeklungen ist.
Protozoen-Infektionen:
Protozoen sind einzellige Organismen, die Krankheiten von Katzen auf Menschen übertragen können. Dazu gehören:
Kryptosporidien
Kryptosporidien werden durch direkten und indirekten Kontakt mit infiziertem Katzenkot übertragen. Sie verursachen Durchfall, Erbrechen, Fieber, Bauchkrämpfe und Austrocknung sowohl bei Katzen als auch bei Menschen.
Giardien
Giardien können im Kot oder in kontaminiertem Wasser und ungekochter Nahrung vorkommen. Sie verursachen Durchfall, Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Austrocknung. Die meisten Infektionen erfolgen jedoch nicht direkt durch Katzenkot, sondern über verschmutztes Wasser.
Toxoplasmose
Toxoplasmose ist vor allem für Schwangere gefährlich. Eine Erstinfektion während der Schwangerschaft kann zu Fehlgeburten oder Missbildungen des Kindes führen. Schwangere sollten beim Reinigen des Katzenklos und beim Umgang mit rohem Fleisch besonders vorsichtig sein. Die direkte Übertragung von Katzen ist eher selten, meistens erfolgt die Infektion über kontaminierten Katzenkot. Um das Risiko zu minimieren, solltest du kein rohes Fleisch essen und Gemüse gründlich waschen. Symptome einer Toxoplasmose sind unspezifisch und grippeähnlich.
Der beste Schutz: Gute Hygiene
Für alle Zoonosen gilt: Die Katze überträgt die Erreger über Speichel, Kratzen, Haut/Fell oder Kot. Daher solltest du einige einfache Hygienemaßnahmen beachten:
- Wasche deine Hände nach dem Kontakt mit deiner Katze und vor dem Essen.
- Lass deine Katze regelmäßig vom Tierarzt untersuchen und den Kot kontrollieren.
- Verletzte Katzen sollten einem Tierarzt vorgestellt werden.
- Aktualisiere regelmäßig die Tollwutimpfung deiner Katze.
- Behandle deine Katze regelmäßig gegen Flöhe und Zecken und entwurme sie.
- Lass deine Katze keine offenen Wunden ablecken und toleriere es nicht, wenn sie dein Gesicht oder Geschirr ableckt.
- Spüle Katzenbisse und -kratzer so schnell wie möglich unter fließendem Wasser mit Seife aus und suche bei infizierten oder geschwollenen Wunden einen Arzt auf.
- Reinige das Katzenklo täglich und desinfiziere es regelmäßig mit kochendem Wasser und Seife. Trage beim Reinigen des Katzenklos und bei der Gartenarbeit immer Handschuhe.
- Füttere deine Katze nur mit kommerziellem oder erhitztem Katzenfutter und vermeide rohes Fleisch.
- Bedecke Sandkästen, wenn Kinder nicht darin spielen, um zu verhindern, dass sie als Katzenklo benutzt werden.
- Immungeschwächte Personen sollten vermeiden, von Katzen gebissen oder gekratzt zu werden.
Quelle: Webseite der Cornell University