Ellbogendysplasie bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Ellbogendysplasie bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Hast du das Gefühl, dass dein Welpe lahmt oder die Position seiner Vorderbeine irgendwie anders ist? Das könnten bereits erste Anzeichen einer Ellbogendysplasie (ED) sein. Es ist wichtig, dass du dich über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten informierst, um gut vorbereitet zu sein.

Ellbogendysplasie, was ist das?

Die Ellbogendysplasie ist eine chronische Wachstumserkrankung des Ellbogens bei Hunden. Sie tritt meistens zwischen dem 4. und 8. Monat auf und betrifft vor allem männliche Hunde großer Rassen. Während des schnellen Wachstums der Hunde kommt es zu einer ungleichmäßigen Entwicklung von Elle und Speiche im Ellbogengelenk. Dadurch entstehen Ungleichgewichte zwischen Knorpel- und Knochenmasse. Die Ursachen für ED sind meistens genetisch bedingt und betreffen bestimmte Rassen wie den Labrador, Golden Retriever, Deutschen Schäferhund und andere.

Die Schwere der Ellbogendysplasie wird in Grade von 0 bis 3 eingeteilt, wobei Grad 0 ein gesundes Gelenk bedeutet und Grad 3 eine schwere Form der ED darstellt.

Wie entsteht die Ellbogendysplasie?

Die Ursachen für eine Ellbogendysplasie können vielfältig sein. Bei etwa 3/4 der betroffenen Hunde handelt es sich um eine genetische Veranlagung. Die Vererbung dieser Erkrankung ist jedoch komplex und noch nicht vollständig erforscht. Auch zu schnelles Wachstum, Gewichtszunahme und falsche Ernährung können eine Rolle bei der Entstehung spielen.

Eine unausgewogene Ernährung mit energie- und proteinreichem Futter kann zu einer rapiden Gewichtszunahme und einem gesteigerten Wachstum führen. Übergewicht im jungen Alter kann das Wachstum der Knochen negativ beeinflussen und eine latente Ellbogendysplasie zu einem akuten klinischen Fall werden lassen.

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Bei der Ellbogendysplasie entwickeln sich Elle und Speiche im Ellbogengelenk asymmetrisch, was zu einer Fehlbelastung führt. Dies kann zu Schäden an Knochen und Knorpel, Schmerzen und letztendlich zu Arthrose führen.

Formen der Ellbogendysplasie

Die Ellbogendysplasie umfasst verschiedene Formen, darunter:

Fragmentierter Processus Coronoideus (FPC)

Bei dieser Form verschieben sich Elle und Speiche im Gelenk, was den Höcker (Processus Coronoideus) belastet. Dadurch kann der Höcker beschädigt werden und es kommt zu einer Fragmentierung von Knochen und Knorpel.

Isolierter Processus Anconeus (IPA)

Beim IPA schließt sich die Wachstumsfuge zwischen dem Processus Anconeus und der Elle nicht wie üblich, sondern bleibt offen. Dadurch entsteht eine mobile Knochenstruktur, die Schmerzen, Entzündungen und letztendlich Arthritis verursachen kann.

Osteochondrosis Dissecans (OCD)

Bei der OCD werden Knorpelzellen nicht schnell genug in Knochenzellen umgewandelt, da die Knochen zu schnell wachsen. Dadurch sterben die unteren Schichten des Knorpels ab, bevor die Verknöcherung stattfinden kann. Es können sich Knorpelteile lösen oder ganz absterben, was zu Entzündungen führt.

Inkongruenz des Ellbogengelenks (INC)

Die Inkongruenz des Ellbogengelenks entsteht durch ungleichmäßiges Wachstum von Elle und Speiche. Dadurch werden die Gelenkflächen ungleichmäßig belastet, was zu Schäden an Knochen und Knorpel führen kann und Entzündungen verursacht.

Symptome

Die Symptome der Ellbogendysplasie können leicht anhand des Verhaltens deines Hundes erkannt werden. Die ersten Anzeichen treten meistens zwischen dem 4. und 8. Monat auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen beim Laufen, Lahmheit und Fehlstellungen des Gelenks. Weitere Symptome sind Empfindlichkeit bei Berührung, Schwellungen, Steifheit nach dem Aufstehen, instabile Muskulatur in den Vorderläufen und das Lecken oder Nagen am betroffenen Gelenk.

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Diagnose

Um die Diagnose zu stellen, wird das Ellbogengelenk deines Hundes geröntgt. Bei Bedarf kann auch ein computertomographischer Scan (CT) durchgeführt werden, um weitere Befunde zu erhalten. Die Diagnose basiert auf den Symptomen und bildgebenden Untersuchungen.

Behandlungsmöglichkeiten

Da die verschiedenen Formen der Ellbogendysplasie unterschiedliche Ursachen haben, gibt es keine universelle Behandlung. Das Ziel der Behandlung ist jedoch immer die Entlastung der Gelenke, die Verringerung der Lahmheit und die Schmerzreduktion für den Hund.

Je nach Grad, Form und Symptomen der ED wird entschieden, ob eine operative Behandlung oder eine konservative Therapie sinnvoll ist. Eine konservative Therapie wird bei milden Formen der ED oder späten Diagnosen angewendet. In diesem Fall werden Gewichtsreduktion, Bewegungseinschränkung, Physiotherapie sowie Knorpelschutzpräparate und Entzündungshemmer eingesetzt.

Eine Operation ist besonders bei der OCD und dem IPA ratsam. Beim FPC hingegen muss der Grad und die Auswirkungen der OP genauer bestimmt werden. Bei einer Operation kann der geschädigte Höcker entfernt oder angeschraubt werden. Bei OCD kann ein Ersatzknorpel eingesetzt werden. Nach einer operativen Behandlung wird Physiotherapie empfohlen, um den Genesungsprozess zu unterstützen.

Fazit

Ellbogendysplasie tritt meistens bei jungen Rüden während der Wachstumsphase auf. Die Ursachen können genetisch bedingt sein, aber auch falsche Ernährung und schnelles Wachstum spielen eine Rolle. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber mit der richtigen Behandlung können Schmerzen reduziert und die Lebensqualität des Hundes verbessert werden.

Wenn du Anzeichen wie Bewegungsunlust, Fehlstellungen der Vorderläufe oder Schwellungen des Gelenks bemerkst, solltest du deinen Hund vom Tierarzt untersuchen lassen. Der Tierarzt wird die richtige Behandlungsmethode für deinen Hund empfehlen, sei es eine konservative Therapie oder eine Operation.

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Denke immer daran, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Ellbogendysplasie spielen. So kannst du deinem geliebten Vierbeiner helfen, ein schmerzfreies und aktives Leben zu führen.

vetevo – aus Liebe zum Tier.