EMS-Training: Das musst du wissen

EMS-Training: Das musst du wissen

In den großen Städten schießen EMS-Studios wie Pilze aus dem Boden. Durchtrainierte Sportler zieren die Schaufenster und locken Kunden mit frechen Claims und Videos an. Doch viele wissen immer noch nicht, wofür EMS steht und was EMS-Training eigentlich ist.

Was ist EMS?

EMS ist die Abkürzung für Elektro-Myo-Stimulation. “Myo” bedeutet Muskel. Bei EMS geht es darum, die Muskulatur durch elektrische Impulse von außen gezielt anzusteuern und zu stimulieren. Dadurch wird eine intensivere Muskelanspannung erreicht, als es durch willentliche Ansteuerung möglich ist. Diese Methode wird von Physiotherapeuten schon seit den 1970er Jahren in der Rehabilitation eingesetzt. Aus dem etwas umständlichen Begriff Reizstromtherapie wurde vor einigen Jahren dann die griffigere Abkürzung EMS und daraus entwickelte sich das EMS-Training.

Wie funktioniert EMS-Training?

Beim EMS-Training übernehmen kleine Elektroden die Arbeit der Synapsen. Diese sind in spezielle Westen eingearbeitet oder in Pods integriert, die vor der Trainingseinheit auf die Haut geklebt werden. Die Elektroden senden dann elektrische Impulse an die darunter liegende Muskulatur, die entsprechend kontrahiert. Das EMS-Training intensiviert somit den Muskelaufbau.

EMS-Training: Sixpack aus der Steckdose?

Ein- bis zweimal pro Woche mit einer Elektronen-Weste in ein EMS-Studio zu stehen, klingt zwar komfortabel, aber das 20-25-minütige EMS-Training aktiviert die Muskeln zwar, lässt sie aber nur bedingt wachsen. Studien haben jedoch gezeigt, dass das Training effektiver wird, wenn die Muskelfasern zusätzlich willkürlich angesteuert werden. Das heißt, der Sportler spannt die zu trainierende Muskelgruppe selbst an und der Stromimpuls intensiviert die Übung. Dieses dynamische EMS-Training sollte jedoch immer unter Anleitung eines qualifizierten Trainers durchgeführt werden.

LESEN  Was ist der CT-Wert und wie kommt er zustande?

Positive Effekte und Effizienz des EMS-Trainings

Studien haben gezeigt, dass EMS-Training positive Effekte auf die Muskulatur hat. Es stärkt die Muskulatur bei Menschen mit chronischer Herzschwäche und verbessert die Sauerstoffaufnahme. Auch die isometrische Maximalkraft konnte signifikant gesteigert werden. In Bezug auf die Effizienz konnten jedoch keine signifikanten Unterschiede zum herkömmlichen Krafttraining festgestellt werden.

Für wen ist EMS-Training geeignet?

EMS-Training bietet sowohl Wenig- und Untrainierten als auch Freizeit- und ambitionierten Breitensportlern sowie Spitzenathleten die Möglichkeit, die Muskelkraft schnell und gezielt zu verbessern. Selbst Senioren können vom EMS-Training profitieren, da es den Muskelschwund im Alter bremsen kann. Personen mit chronischer Herzschwäche oder Epilepsie sollten jedoch auf das Training verzichten. Bei Infektionen und Implantaten ist Vorsicht geboten und eine Unterstützung durch einen Physiotherapeuten oder Trainer ratsam.

Was kostet EMS-Training?

Im Vergleich zu herkömmlichen Fitnessstudios muss man für das EMS-Training in einem Studio der großen EMS-Anbieter etwas mehr bezahlen. Zwischen 20 und 30 Euro pro Woche sind üblich. Bei langfristigen Verträgen wird es etwas günstiger. Im Preis enthalten sind meist ein Probetraining, ein Eingangsgespräch sowie die persönliche Betreuung durch einen Trainer. Bei EMS-Training in einer Physiotherapeutischen Praxis oder bei einem Personal Trainer kann es noch etwas teurer werden.

EMS-Training ist eine effektive Methode, um die Muskelkraft zu verbessern. Mit der richtigen Betreuung und Anleitung kann es für jeden geeignet sein, der seine Muskeln gezielt trainieren möchte.