Endlich rauchfrei!

Endlich rauchfrei!

Das morgendliche Ritual begann mit einem krampfartigen Hustenanfall, ausgelöst von dieser einen besonderen Zigarette. Das Nasenbluten hatte sich kürzlich zu einem festen Bestandteil meines Tagesablaufs entwickelt. Joyce hielt mir regelmäßig die bekannten Vorträge über die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens. Doch sie gingen zum einen Ohr hinein und zum anderen direkt wieder hinaus.

Ich war mir schon immer bewusst, dass das Rauchen mich früher oder später umbringen würde. Die ständigen Ermahnungen machten mich nur noch idiotischer und meine Abhängigkeit von Zigaretten schien größer zu werden.

Ich wollte zwar aufhören, aber ich wusste, dass ich es nicht schaffen würde. Also unternahm ich nicht einmal mehr den Versuch.

Nach dem ersten Nasenbluten wechselte ich meinen Anzug und ging zu meinem Auto. Dort saß ich, deprimiert und fertig, und dachte: So sieht mein Leben jetzt mit diesem Zeug aus und ich halte es nicht ohne die Zigaretten aus!

Ich verspürte das dringende Verlangen nach einer Zigarette, wusste aber, dass das Nasenbluten wieder beginnen würde. Das erste Mal hatte es mir Angst eingejagt, ich hatte mindestens einen Viertelliter Blut verloren, das sollte reichen.

Bei diesem inneren Kampf mit der Angst leiden alle Drogenabhängigen – und bleiben doch an der Droge hängen. Es war ein elender Montagmorgen. Ich war entsetzt, wohin das Rauchen mich gebracht hatte, und dachte gleichzeitig: Wenn ich jemals wirklich eine Zigarette gebraucht hätte, dann jetzt!

Mein raucherisches Gehirn fand schnell eine einfache Lösung für das Problem. Eines der wenigen Fächer, das mich in der Schule interessiert hatte, war Biologie. Ich erinnerte mich daran, dass im menschlichen Körper ungefähr vier Liter Blut zirkulieren. Wenn ich also einen Viertelliter verloren hatte, musste mein Blutspiegel unter Nasenhöhe gesunken sein, wodurch wohl auch das Nasenbluten aufgehört hatte. Ich konnte also unbedenklich eine zweite Zigarette anzünden. Und das tat ich auch.

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Ich halte mich selbst für einen halbwegs intelligenten Menschen. Ich erinnere mich gut an Tony Hancocks klassische Bemerkung in “The Blood Donor” und seinen entsetzten, ungläubigen Blick, als man ihm erklärte, er solle einen halben Liter Blut spenden: “Einen halben Liter! Das ist ja fast ein Arm voll! Ich laufe doch nicht den ganzen Tag mit einem schlaffen Arm herum, nur um einem amtlich zugelassenen Vampir einen Gefallen zu tun!”

Natürlich wusste ich um die Funktionsweise des Blutkreislaufs und insbesondere auch um die Wichtigkeit der permanenten Blutversorgung im Gehirn. Doch hier handelte es sich um die typische Verirrung eines Drogenabhängigen. In unserem Raucherleben kennen wir viele überzeugende Argumente dagegen – und haben immer schnell fadenscheinige Ausreden parat, um nur noch eine Zigarette zu rauchen!

Innerhalb kürzester Zeit floss das Blut wieder in Strömen und ich nahm nichts mehr wahr als meine eigene Erbärmlichkeit.

Doch plötzlich bemerkte ich, wie Joyce mich durch das Autofenster anstarrte, in ihrem Gesicht jener gequälte Ausdruck, den ich so fürchtete. Ich biss die Zähne zusammen und wartete auf den üblichen Vortrag.

Doch er kam nicht. Joyce hatte wohl allmählich begriffen, dass Vernunft und gesunder Menschenverstand bei Drogenabhängigen absolut nichts bewirken können. Sie war zur natürlichen Emotionalität und weiblichen Intuition übergegangen.

Sie hatte einen Film gesehen über ein Paar, das unbeirrt versuchte, für sich selbst und ihr langsam an Leukämie sterbendes Kind einen konstruktiven Lebensweg zu finden. Allein so einen Film zu sehen ist schon herzzerreißend, wie qualvoll muss dann erst die Realität sein.

Joyce fragte mich: “Glaubst du, du könntest mit so einer Situation fertig werden?” Ich muss gestehen, ich war damals so sehr mit meinen eigenen unbedeutenden Problemen beschäftigt, dass ich keinen Blick für die Nöte anderer Menschen hatte. Sie redete weiter: “Es muss schrecklich sein für dieses Paar, aber immerhin haben sie den Trost, alles zu versuchen, was in ihrer Macht steht, und die Krankheit ist nicht selbstverschuldet. Wie viel schlimmer glaubst du wohl ist es, mit ansehen zu müssen, wie sich ein geliebter Mensch langsam selbst zerstört und dafür auch noch ein Vermögen ausgibt? Man sieht doch, dass Rauchen nun wirklich keinen Vorteil bietet. Machst du dir eigentlich Gedanken darüber, welche Sorgen du mir und deinen Kindern bereitest? Merkst du nicht, wie selbstsüchtig du bist? Was würdest du sagen, wenn ich das Gleiche meinem Körper antäte?”

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Dieser Moment war ein Wendepunkt in meinem Leben. Von da an entschied ich mich, endlich rauchfrei zu werden. Es war ein harter Kampf, aber ich schaffte es. Und heute kann ich mit Stolz sagen, dass ich nie wieder eine Zigarette angefasst habe.

Rauchfrei zu sein hat mein Leben verändert. Ich fühle mich fitter, gesünder und energiegeladener. Ich kann es kaum erwarten, diese Botschaft mit anderen zu teilen und ihnen zu zeigen, dass es möglich ist, den rauchfreien Weg zu gehen.

Rauchfrei

Lasst uns gemeinsam den Schritt in ein rauchfreies Leben wagen! Denn wir haben nur eine Gesundheit und es ist an der Zeit, sie zu schützen. Befreien wir uns von der Zigarette und genießen wir das Leben ohne den Rauch!

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