Engelbert Strauss GmbH & Co. KG – Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)

Engelbert Strauss GmbH & Co. KG – Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)

Das Unternehmen Engelbert Strauss GmbH & Co. KG hat seinen Hauptsitz in Biebergemünd und beschäftigt ca. 1.200 Mitarbeiter in Deutschland. Es ist nicht nur Hersteller und Dienstleister, sondern auch Einzel- und Großhändler für Arbeitskleidung, Corporate Fashion, Schutzbekleidung, Schuhe, Textilien, Werkzeuge und Büroartikel.

Transparenz

Engelbert Strauss GmbH & Co. KG hat den Fragebogen der Christlichen Initiative Romero e.V. (CIR) vollständig ausgefüllt und zusätzliche Dokumente und Informationen bereitgestellt. Obwohl die genauen Daten zum Unternehmensumsatz und zur Anzahl der weltweiten Mitarbeiter nicht angegeben sind, ist das Unternehmen transparent in Bezug auf Maßnahmen und Standards im Bereich Unternehmensverantwortung. Es gibt Informationen zur Struktur der Zulieferkette, den Produktionsländern und den Produktionsstätten. Allerdings werden die Adressen weder gegenüber der CIR noch der Öffentlichkeit offengelegt, wodurch die Transparenz in dieser Kategorie nur bedingt gegeben ist.

Engelbert Strauss

Belieferung der öffentlichen Hand

Engelbert Strauss gibt an, dass die Belieferung der öffentlichen Hand 10% – 15% des Gesamtumsatzes ausmacht. Das Unternehmen beliefert Kommunen, Länder, den Bund und zentrale Beschaffungseinrichtungen mit Schuhen, Arbeitskleidung, Corporate Fashion, Schutzbekleidung und Flachwäsche. Auch kleinere Direktkäufe und Lieferbeziehungen über Händler gehören zum Angebot für die öffentliche Hand.

Struktur der Lieferkette

Engelbert Strauss besitzt keine firmeneigenen Produktionsstätten. Durch langjährige Zusammenarbeit hat sich eine hohe Auslastung einzelner Produktionsstätten ergeben. Die größten Produktionspartner befinden sich in Laos (10% PA), Vietnam (11% PA) und Bangladesch (36% PA). Das Unternehmen bezieht Produkte von Direktlieferanten aus insgesamt 31 Ländern. Dabei liegt der Produktionsanteil in asiatischen Ländern bei 85%, in europäischen Ländern bei 14% und in afrikanischen Ländern bei 1%. Die Betriebe befinden sich in Asien (Laos, Vietnam, China, Bangladesch, Indien, Malaysia, Myanmar, Pakistan, Sri Lanka, Thailand, Indonesien, Taiwan und Südkorea), Europa (Deutschland, Bulgarien, Italien, Lettland, Luxemburg, Mazedonien, Moldawien, Polen, Portugal, Rumänien, Bosnien und Herzegowina, Türkei, Ungarn, Ukraine, Albanien und Slowakei) sowie in Afrika (Tunesien und Simbabwe). Engelbert Strauss gibt an, mit 34% der Lieferanten seit mehr als 10 Jahren, mit 35% seit mehr als 5 Jahren und mit 31% seit weniger als 5 Jahren zusammenzuarbeiten.

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Lieferkette

Verhaltenskodex

Engelbert Strauss GmbH & Co. KG verfügt über einen umfassenden Verhaltenskodex, der öffentlich im Internet zugänglich ist und in deutscher, englischer, chinesischer, bengalischer und vietnamesischer Sprache vorliegt. Dieser basiert auf den ILO-Konventionen, der Menschenrechtserklärung der UN, dem Global Compact und den OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen. Der Kodex enthält auch Regelungen zu Löhnen, Überstunden und Sozialversicherungspflicht. Zusätzlich gelten die ILO-Konventionen 26, 102 und 131. Engelbert Strauss hat für seine Lieferanten außerhalb von Deutschland vertraglich verpflichtende Vorgaben, darunter den Verhaltenskodex, die Teilnahme am Monitoring-Programm sowie das Verbot von Sandstrahltechnik und die Nutzung von Baumwolle aus Usbekistan. Diese Vorgaben gelten sowohl für Direktlieferanten als auch für Agenten.

Kodexumsetzung

Der Verhaltenskodex gilt vertraglich bindend für Agenten, Direktlieferanten und deren Subproduzenten. Engelbert Strauss ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Lieferanten bei der Umsetzung der Kodex-Standards zu unterstützen. Dazu gehört die Information der Beschäftigten über ihre Rechte und Pflichten sowie Schulungen zur Umsetzung. Wenn Abweichungen bei den Audits festgestellt werden, entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit dem Betrieb einen verbindlichen Maßnahmenplan, den sogenannten Corrective Action Plan (CAP). Zudem bietet Engelbert Strauss unterstützende Beratung bei der Implementierung an.

Kontrollen zur Einhaltung des Kodex

In den letzten drei Jahren wurden stichprobenweise Audits in den Betrieben durchgeführt, die zusammen drei Viertel des Sortiments fertigen. Die Sozial-Audits werden von der externen Organisation Sumations GmbH und der Multi-Stakeholder-Initiative FWF durchgeführt. Engelbert Strauss berichtet in seinem jährlichen Sozialbericht, der öffentlich auf der Webseite des Unternehmens zugänglich ist, über die Auditergebnisse. Die Kosten für die Audits trägt das Unternehmen. Die Durchführung der Audits erfolgt sowohl angekündigt als auch unangekündigt. Die Fortschritte der Lieferanten bei der Umsetzung des Verhaltenskodexes werden durch regelmäßige Besuche der Einkäufer des Unternehmens in den Fabriken sowie erneute Besuche der Auditoren überprüft.

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Audits

Mitgliedschaften in Kontroll-, Monitoring- oder Verifizierungsinitiativen

Seit November 2016 ist Engelbert Strauss Mitglied der Fair Wear Foundation, einer unabhängigen Multi-Stakeholder-Verifizierungsinitiative. Diese Initiative überprüft die soziale Verantwortung der Unternehmen nicht nur durch Audits, sondern auch durch eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen. Dabei spielt auch die Überprüfung der Einkaufspraktiken eine Rolle.

Weitere Standards und Mitgliedschaften

Engelbert Strauss verfügt nicht über Fairtrade-zertifizierte Baumwolle. Einige Lieferanten sind jedoch Mitglied bei bluesign technologies. Die Produkte werden nicht gekennzeichnet. Im Bereich der Baumwolle unterstützt das Unternehmen die Initiative “Cotton made in Africa”. Zudem bestehen 2/3 der Unterwäsche und Artikel der Oberbekleidung aus Biobaumwolle (Kennzeichnung mit “Organic Cotton”). Diese werden gemäß den Standards GOTS oder OCS gefertigt. Das Unternehmen gibt im Fragebogen keine Auskunft darüber, ob es den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte umsetzt.

Organic Cotton

Das Unternehmen Engelbert Strauss GmbH & Co. KG setzt sich aktiv für Transparenz, ethische Standards und die Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette ein. Durch Mitgliedschaften in Verifizierungsinitiativen und die Durchführung von Kontrollen und Audits zeigt es sein Engagement für soziale Verantwortung.