Die Jagd mit einer Wärmebildkamera ermöglicht ein neues Level der Wildbeobachtung. Doch welche Kamera ist die richtige für dich? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um die perfekte Wärmebildkamera für deine Ansprüche zu finden.
Wärmebildkamera für die Jagd: Was ist wichtig?
Eine gute Wärmebildkamera sollte in erster Linie Wild auf größere Distanzen entdecken können. So bist du optimal vorbereitet, wenn sich beispielsweise eine Rotte Schwarzwild in Schussentfernung nähert. Im Nahbereich sollten die Geschlechtsmerkmale, Rottenstrukturen und Größenunterschiede deutlich erkennbar sein, um das Wild waidgerecht ansprechen und erlegen zu können.
Die Leistungsfähigkeit einer Wärmebildkamera hängt von den Revierverhältnissen und deinen persönlichen Anforderungen ab. In einem reinen Waldrevier reicht möglicherweise bereits eine günstigere Wärmebildkamera mit kürzerer Detektionsreichweite. In einem Misch- oder Feldrevier sind hingegen leistungsstärkere Modelle empfehlenswert.
Was kostet eine Wärmebildkamera?
Günstige handgeführte Wärmebildkameras für die Jagd gibt es bereits ab unter 1000 Euro. Bei diesen Modellen musst du jedoch Abstriche in der Bildqualität und Detektionsreichweite hinnehmen. Für Misch- oder Feldreviere empfiehlt es sich, etwas mehr in eine hochwertigere Wärmebildkamera zu investieren. Hier liegen die Preise für handgeführte Modelle zwischen 1500 und 3000 Euro.
Wärmebildvorsatzgeräte beginnen preislich bei ca. 1600 Euro und enden bei Premium-Modellen bei ca. 6500 Euro. Die meisten Wärmebildvorsatzgeräte für die Jagd liegen jedoch im Preisbereich von 2000-3500 Euro. Beachte dabei, dass du einen passenden Klemmadapter für das Zielfernrohr benötigst, der zusätzlich ca. 150-250 Euro kostet.
Wie weit kann eine Wärmebildkamera sehen?
Die Reichweite einer Wärmebildkamera lässt sich in Detektion, Erkennung und Identifikation unterteilen. Die Detektion bezieht sich auf das Erkennen eines Objekts, die Erkennung auf die Zuordnung des Objekts (Tier, Mensch, Auto) und die Identifikation auf die Identifizierung einzelner Merkmale des Objekts.
Die Pixel Pitch und die Brennweite der Linse sind ausschlaggebend für die Detektions-, Erkennungs- und Identifikations-Entfernungen einer Wärmebildkamera. Je kleiner der Pixel Pitch und je größer die Brennweite, desto weiter die Sicht. Ein geringer Pixel Pitch ermöglicht eine bessere Detektion bereits auf größere Entfernungen.
Technische Merkmale einer Wärmebildkamera
Die technischen Merkmale einer Wärmebildkamera beeinflussen maßgeblich ihre Qualität und Leistungsfähigkeit. Hier sind einige wichtige Merkmale im Überblick:
- Pixel Pitch: Je kleiner der Pixel Pitch, desto besser die Detektion.
- Brennweite: Eine große Brennweite in Kombination mit einem niedrigen Pixel Pitch ermöglicht weite Sicht.
- NETD: Der NETD-Wert beschreibt die Wärmeempfindlichkeit des Sensors.
- Bildwiederholrate: Je höher die Bildwiederholrate, desto ruhiger erscheint das Bild.
- Sensorauflösung: Eine höhere Auflösung bedeutet detailreichere Bilder.
- Digitalzoom: Der Digitalzoom vergrößert lediglich den Bildausschnitt, ohne zusätzliche Bildinformationen.
Das Material des Sensors allein gibt keine Auskunft über die Leistungsfähigkeit einer Wärmebildkamera. Achte auf den NETD-Wert und vergleiche verschiedene Modelle, um die beste Wahl zu treffen.
Das perfekte Zielfernrohr für das Wärmebildvorsatzgerät
Wenn du ein Wärmebildvorsatzgerät verwendest, solltest du ein Zielfernrohr mit möglichst geringer Grundvergrößerung wählen. Eine Vergrößerung zwischen 1,5x und maximal 10x ist ideal, je nach Leistungsfähigkeit des Geräts. So kannst du auch Standard Tagesgläser nutzen, ohne dass Symbole im Sichtfeld verschwinden.
Beachte, dass bestimmte Zielfernrohre für die Montage eines Wärmebildvorsatzgeräts ungeeignet sind. Überprüfe vorab, ob der vordere Montagering oder eine Kimme am Lauf die Montage verhindert. Bei sehr kurzen Läufen und Over-Barrel Schalldämpfern solltest du ebenfalls die Baulänge des Wärmebildvorsatzgeräts berücksichtigen.
Wärmebildkamera oder Nachtsichtgerät?
Die Frage nach dem perfekten Jagd-Equipment kann zu einer wahren Glaubensfrage werden. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die eine Kombination aus Wärmebildkamera und Restlichtverstärker bevorzugen. Auf der anderen Seite gibt es Nutzer, die ausschließlich auf Wärmebildtechnik setzen.
Ein Wärmebildvorsatzgerät bietet einen schnelleren Überblick und kann auch durch Gräser und Sträucher hindurch Wild entdecken. Ein Restlichtverstärker hingegen bietet ein natürlicheres Bild mit mehr Details. Die Bildqualität moderner Wärmebildvorsatzgeräte ist mittlerweile jedoch so überzeugend, dass ein sicheres Ansprechen auf Schussentfernung möglich ist.
Die beste Entscheidung triffst du, indem du beide Systeme in der Praxis testest und vergleichst. Einige Händler bieten kompetente Beratung und Leihgeräte an, um dir bei der Wahl zu helfen.
Testberichte und Erfahrungen zu Wärmebildkameras
Du bist unsicher, welche Wärmebildkamera die richtige für dich ist? Auf Geartester findest du eine große Auswahl an Erfahrungen, Vergleichen und Tests von verschiedenen Wärmebildkameras direkt aus der Community. Vertraue auf die Erfahrungen anderer Jäger und teile selbst deine eigenen Testberichte.
Finde die perfekte Wärmebildkamera für deine Jagd und erlebe eine neue Dimension der Wildbeobachtung.