Kalkablagerungen im Wasser können lästige Probleme verursachen. Immer mehr Menschen entscheiden sich daher für den Einbau einer Entkalkungsanlage. In diesem Artikel haben wir uns die drei besten Methoden zur Wasserenthärtung genauer angesehen. Du erfährst alles über die Vorteile, Nachteile und Preise einer Entkalkungsanlage sowie deren Installation.
Warum Wasser entkalken?
Ist kalkhaltiges Wasser ungesund?
Nein, kalkhaltiges Wasser ist nicht ungesund. Im Gegenteil, hartes Trinkwasser liefert wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, die der Körper ohnehin benötigt. Österreichisches Leitungswasser kann in den meisten Fällen bedenkenlos getrunken werden. Allerdings können Geräte durch Kalkablagerungen Schaden nehmen. Für diverse Haushaltsgeräte ist kalkhaltiges Wasser schädlich. Waschmaschinen leben länger mit kalkfreiem Wasser.
Wann ist eine Entkalkungsanlage sinnvoll?
Eine Entkalkungsanlage ist nicht erforderlich, um Trinkwasser aufzubereiten. Aber wenn es darum geht, Geräte wie Waschmaschinen, Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Geschirrspüler zu schonen oder Kalkrückstände an Badezimmerfliesen oder Ganzglasduschen zu verhindern, ist eine Wasserenthärtungsanlage ein Segen. In Gebieten mit weichem Wasser ist eine Entkalkungsanlage nicht notwendig. Bei hartem Wasser hingegen kann eine Wasserentkalkungsanlage die Lebensdauer von Rohren, Leitungen und Maschinen verlängern und die Energiekosten senken.
Schadet kalkhaltiges Wasser der Haut?
Ja, kalkhaltiges Wasser fördert die Bildung von Ekzemen auf der Haut. Die Mineralien im kalkhaltigen Wasser trocknen die Haut aus und begünstigen die Entstehung von Ekzemen. Um die Haut gesund und geschmeidig zu halten, lohnt es sich also, zu hartes Dusch- und Badewasser mit einer Entkalkungsanlage zu entkalken.
Härtegrad: Wann spricht man von hartem Wasser?
Die Wasserhärte hängt von der Konzentration gelöster Mineralien wie Kalk ab. In Österreich unterscheiden die Wasserversorgungsunternehmen drei Härtestufen:
- Weiches Wasser: 0 bis 10 °dH (deutsche Härte)
- Mittelhartes Wasser: 10 bis 16 °dH
- Hartes Wasser: über 16 °dH
Ab welcher Wasserhärte braucht man eine Enthärtungsanlage?
Der Verwendungszweck des Wassers bestimmt den gewünschten Härtegrad. Im Haushalt und Installationsbereich ist eine Wasserenthärtung ab 13 °dH zumindest zu überlegen. Kalkablagerungen können langfristig zu Problemen in Rohren und Leitungen führen. Ab einer Wasserhärte von 18 °dH ist eine Wasserenthärtungsanlage definitiv empfehlenswert.
Die besten Methoden zur Wasserenthärtung
Aktuell gibt es drei nennenswerte Methoden, um das Wasser im Haushalt zu entkalken.
Entkalkung mittels Ionentauscher
Die verbreitetste Methode zur Entkalkung ist der Ionentauscher. Dabei entzieht ein Austauschermaterial dem Wasser die Kalzium- und Magnesium-Ionen und tauscht sie gegen Natrium-Ionen aus. Beim Durchfließen des kalkhaltigen Wassers durch das Austauschermaterial lagern sich die Kalzium-Ionen am Material ab, während die Natrium-Ionen ans Wasser abgegeben werden. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass gesunde Mineralstoffe verloren gehen und die Natriumbelastung steigt.
Wasserentkalkung durch Umkehrosmose
Die Umkehrosmose ist eine weitere Methode zur Wasseraufbereitung. Dabei wird das Wasser unter hohem Druck durch eine Membran gepresst. Während die Wassermoleküle die Membran durchqueren können, bleiben größere Partikel wie Keime, Schwermetalle und Mineralstoffe hängen. Die Umkehrosmose liefert eine hohe Wasserqualität, erfordert aber einen erhöhten Wasserverbrauch und regelmäßige Reinigung der Membranen.
Wasseraufbereitung mit Hilfe von Impfkristallen
Die Bildung von Impfkristallen ist eine weitere Methode zur Aufbereitung von kalkhaltigem Wasser für Haushaltsgeräte. Im Gegensatz zu physikalischen Behandlungsmethoden wie magnetischen Entkalkern ist die Wirkung von Impfkristallen nachgewiesen. Der ausgekristallisierte Kalk setzt sich nicht mehr an Oberflächen fest, sondern landet im Abwasser. Die Kosten eines Impfkristall-Katalysators liegen zwischen 200 und 800 Euro, je nach Modell.
Was kostet eine Entkalkungsanlage?
Der Preis einer Entkalkungsanlage hängt hauptsächlich von der verwendeten Methode ab. Die Umkehrosmose ist in der Regel die günstigste Methode, gefolgt von der Entkalkung mittels Impfkristall-Katalysator. Die Kosten für einen Ionentauscher sind hingegen erheblich höher. Hier die geschätzten Preise im Vergleich:
- Ionentauscher: 1.500 – 4.500 Euro
- Umkehrosmose: 300 – 2.000 Euro
- Impfkristall-Katalysator: 200 – 800 Euro
Entkalkungsanlagen installieren lassen
Für die professionelle und sichere Installation von Entkalkungsanlagen empfiehlt sich ein Fachmann. Bei größeren Anlagen wie dem Ionentauscher sollte ein Experte hinzugezogen werden. Es gibt Installateure, die sich auf die Installation von Wasseraufbereitungsanlagen spezialisiert haben.
Führende Hersteller von Entkalkungsanlagen
Österreichische Unternehmen gehören zu den Vorreitern bei der Herstellung von Wasseraufbereitungsanlagen und Wasserenthärtern. Folgende Hersteller haben sich einen Namen gemacht:
BWT Austria GmbH
BWT ist Europas führender Hersteller von Wasserenthärtungsanlagen und bietet Produkte wie die BWT Perla One Kalkschutzanlage und die AQA smart Plus Anlage auf Basis des Ionentauschers an.
Culligan Wassertechnik GmbH
Culligan ist ebenfalls ein renommierter Hersteller von Wasseraufbereitungsanlagen. Ihre Produktserien Cullugan He, Avenew und Culligan Medallist setzen auf das Ionentauschverfahren und bieten auch Entkalkungsanlagen mittels Umkehrosmose an.
Grünbeck Prozeßtechnik GmbH
Grünbeck bietet mit der softliQ-Serie Wasserenthärter auf Basis des Ionentauschers an. Zudem haben sie mit dem GENO-K4® Kalkschutzgerät eine alternative Methode zur Wasserenthärtung entwickelt, bei der Impfkristalle eingesetzt werden.
Jetzt kennst du die besten Methoden zur Wasserenthärtung und die führenden Hersteller von Entkalkungsanlagen. Wähle die Methode, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt, und genieße kalkfreies Wasser!
