Entsalzung von Meerwasser: Ein Blick auf die Probleme

Entsalzung von Meerwasser: Trinkwasser mit Problemen

Die Entsalzung von Meerwasser spielt eine immer größere Rolle bei der Trinkwassergewinnung. Hunderte Millionen von Menschen sind auf entsalztes Meerwasser angewiesen. Doch neben den offensichtlichen Vorteilen gibt es auch einige Schattenseiten.

Die Herausforderung der Trinkwasserversorgung

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen zum Weltwassertag 2019 haben etwa ein Drittel der Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Auch in Küstenregionen, wie zum Beispiel im Nahen Osten, ist das Problem weit verbreitet. Obwohl sie von Wasser umgeben sind, besteht das meiste davon aus Salzwasser. Die Entsalzung von Meerwasser bietet hier eine naheliegende Lösung.

Die Entsalzungsmethoden im Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das im Meerwasser gelöste Salz vom Wasser zu trennen. Die gängigsten Methoden sind die Verdampfung und die Umkehrosmose.

Die Verdampfungsmethode wird seit Jahrhunderten angewendet. Dabei leiten Menschen das Meerwasser in flache Becken, wo es durch Verdunstung getrennt wird. Das Salz bleibt zurück und das verdunstete Wasser wird wieder verflüssigt, um Trinkwasser zu gewinnen. In industriellen Anlagen wird dieser Prozess durch Erhitzen beschleunigt.

Die Umkehrosmose ist eine neuere Technik. Das Meerwasser wird dabei unter hohem Druck durch eine Membran gedrückt, die das Wasser durchlässt, aber das Salz und andere Bestandteile zurückhält.

Die energieintensive Entsalzung

Obwohl beide Methoden gut funktionieren, sind sie energieintensiv. Die Verdampfungsmethode benötigt etwa 40 bis 85 Kilowattstunden Energie pro Kubikmeter Trinkwasser, während die Umkehrosmose nur etwa drei Kilowattstunden benötigt. Diese Energie stammt oft aus fossilen Brennstoffen, was zu hohen CO2-Emissionen führt.

Forscher arbeiten jedoch an neuen Entsalzungsmethoden, die weniger Energie verbrauchen oder die Energie des Sonnenlichts nutzen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Methoden sich durchsetzen werden.

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Die Herausforderung der Salzentsorgung

Das entsalzte Meerwasser wird als Trinkwasser genutzt, aber was passiert mit dem zurückbleibenden Salz? Oft wird es als salzhaltiges Abwasser zurück ins Meer geleitet. Dies führt zu verschiedenen Problemen:

  • Der Salzgehalt des Meerwassers steigt in der Nähe der Entsalzungsanlagen an, was die empfindlichen Ökosysteme belastet.
  • Das Abwasser enthält chemische Rückstände, die schädlich für die Meereswelt sind.
  • Viele Entsalzungsanlagen sind nicht gut konstruiert und ermöglichen den Eintritt kleiner Lebewesen, die dort verenden.

Es gäbe Alternativen zur Entsorgung des Abwassers, wie zum Beispiel die Rückgewinnung wertvoller Stoffe. Doch solange sich diese Methode nicht rentiert, werden wahrscheinlich weiterhin große Mengen Abwasser von Entsalzungsanlagen im Meer landen.

Die Entsalzung von Meerwasser ist zweifellos eine wichtige Lösung, um die Trinkwasserversorgung in Küstenregionen zu gewährleisten. Dennoch müssen wir die Herausforderungen und Auswirkungen dieser Technologie im Blick behalten, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Quelle: Utopia.de

Entsalzung von Meerwasser

Energie für Entsalzungsanlagen

Abwässer aus Entsalzungsanlagen