Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf | Globalisierung | bpb.de

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Die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf ist ein maßgeblicher Indikator für den wirtschaftlichen Fortschritt eines Landes. In den letzten Jahrzehnten waren die Anteile der ökonomisch entwickelten Staaten sowie Süd-Osteuropas und der GUS am realen Welt-BIP rückläufig. Auf der anderen Seite konnten die ökonomisch sich entwickelnden Staaten ihren Anteil deutlich erhöhen. Allerdings verlief diese Entwicklung nicht gleichmäßig und nicht alle Staaten profitieren gleichermaßen.

Fakten

Zwischen 1970 und 2014 ist der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten am realen Welt-BIP von 82,7% auf 66,2% zurückgegangen. Auch der Anteil Süd-Osteuropas und der GUS ist rückläufig (von 3,5% auf 2,5%). Im Gegensatz dazu erhöhte sich der Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten von 13,8% im Jahr 1970 auf 31,3% im Jahr 2014.

Die Entwicklung verlief jedoch nicht in allen Jahrzehnten gleich. Während das Wachstum des realen BIP pro Kopf von 1980 bis 1990 bei den ökonomisch entwickelten Staaten bei durchschnittlich 2,5% lag, betrug es bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten nur 1,3%. In den Jahren 1990 bis 2000 kehrte sich dieses Verhältnis um (1,9% gegenüber 3,1%). Und von 2000 bis 2010 war das jährliche Wachstum des realen BIP pro Kopf in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit durchschnittlich 4,3% sogar 4,8-mal höher als das Wachstum in den ökonomisch entwickelten Staaten (0,9%).

Innerhalb der Gruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten profitierten nicht alle Staaten gleichermaßen. Die ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit hohem Einkommen steigerten ihren Anteil am realen Welt-BIP zwischen 1970 und 2014 um 134,6% (von 10,5% auf 24,7%). Auch der Anteil der Staaten mit mittlerem Einkommen stieg deutlich an (von 2,6% auf 6,0%, plus 126,5%). Hingegen erhöhte sich der Anteil der Staaten mit niedrigem Einkommen nur geringfügig (von 0,64% auf 0,67%, plus 4,8%).

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Das reale BIP pro Kopf stieg zwischen 1970 und 2014 in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit hohem Einkommen um rund 295%, in den Staaten mit mittlerem Einkommen um 339% und in den Staaten mit niedrigem Einkommen nur um etwa 49%. In Afrika war die Steigerung des realen BIP pro Kopf mit einem Plus von 44,3% am niedrigsten, während es in Europa ein Plus von 115,9% gab.

Bezogen auf die einzelnen Regionen konnte keine Region zwischen 1970 und 2014 ihren Anteil am realen Welt-BIP so stark ausweiten wie Asien. Der Anteil Asiens hat sich nahezu verdoppelt (plus 93,1%), während der Anteil Europas am stärksten zurückging (minus 30,5%). Asien ist auch die Region, in der sich das reale BIP pro Kopf am stärksten erhöhte (plus 260,2%), während Afrika am wenigsten Wachstum verzeichnete (plus 44,3%).

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen. Das reale BIP wird zu konstanten Preisen berechnet und ist unabhängig von Preisveränderungen.

Quelle: bpb.de