Katzen können gelegentlich an entzündeten Analdrüsen leiden. Diese Drüsen, die paarweise links und rechts des Afters sitzen, produzieren ein stark duftendes Sekret zur Markierung des Reviers. Normalerweise entleert sich diese Drüse bei jedem Stuhlgang ein wenig Sekret. Im Vergleich zu Hunden ist eine entzündete Analdrüse bei Katzen jedoch relativ selten.
Ursachen einer entzündeten Analdrüse bei Katzen
Eine entzündete Analdrüse entsteht, wenn das Sekret nicht richtig abfließen kann. Dies kann passieren, wenn der Stuhl der Katze über einen längeren Zeitraum zu weich (z. B. bei Durchfall) oder zu hart (z. B. bei Verstopfung) ist. In solchen Fällen sammelt sich das Sekret in den Analdrüsen an und verfestigt sich im Laufe der Zeit. Dadurch wird die Entleerung immer schwieriger für die Katze und eine Entzündung entsteht.
Symptome einer Analdrüsenentzündung bei Katzen
Eine entzündete Analdrüse bei Katzen äußert sich oft darin, dass die Katze sich nicht setzen mag oder Schmerzen beim Stuhlgang hat. Ein typisches Anzeichen ist das sogenannte “Schlittenfahren”, bei dem die Katze mit dem Po über den Boden rutscht, um den Juckreiz im Analbereich zu lindern. Häufiges Belecken des Hinterteils kann ebenfalls auf eine entzündete Analdrüse hinweisen. Berührungen im Analbereich werden aufgrund von Schmerzen vermieden. Im fortgeschrittenen Stadium besteht die Gefahr der Bildung eines Analdrüsen-Abszesses.
Diagnose einer entzündeten Analdrüse bei Katzen
Eine Tierärztin oder ein Tierarzt erkennt eine entzündete Analdrüse bei Katzen an den tastbaren, schmerzhaft vergrößerten Analdrüsen. Eine sichtbare Fistelöffnung und abgehendes, eitriges Sekret weisen ebenfalls auf eine Entzündung hin. Bei einem Analdrüsen-Abszess treten oft zusätzliche Symptome wie Fieber, Mattigkeit und verringerte Fresslust auf.
Behandlung einer entzündeten Analdrüse bei Katzen
Bei einer leichten Entzündung können die Analdrüsen der Katze von der Tierärztin oder dem Tierarzt vorsichtig ausmassiert werden. In manchen Fällen ist eine vorübergehende Narkose notwendig, da die Entleerung der Analdrüsen unangenehm und schmerzhaft sein kann. Anschließend werden die Drüsen mit einer speziellen Hohlnadel (Knopfkanüle) gespült und mit Antibiotika und entzündungshemmenden Mitteln behandelt. Je nach Ausmaß der Entzündung sind möglicherweise mehrere Behandlungssitzungen erforderlich. Bei einem Analdrüsen-Abszess kann es notwendig sein, die Eiteransammlung chirurgisch zu entfernen. Schwere, eitrige Entzündungen erfordern zusätzlich die Gabe von Antibiotika in Tabletten- oder Spritzenform.
Prognose und Vorbeugung
In der Regel klingt die Entzündung der Analdrüse bei Katzen nach einigen Tagen ab, wenn sie angemessen behandelt wird. Je nach Ursache kann sich die Entzündung jedoch erneut entwickeln. Um einer Analdrüsenentzündung vorzubeugen, sollten eine gesunde Verdauung und eine geeignete Fütterung gewährleistet sein. Bei anhaltender Verstopfung ist es ratsam, die Ursache von einer Tierärztin oder einem Tierarzt abklären zu lassen. Bei Langhaarrassen ist es wichtig sicherzustellen, dass die Analregion nicht von verfilzten Haaren bedeckt ist.
Wann zum Tierarzt?
Wenn deine Katze häufig den Analbereich leckt oder Anzeichen von Juckreiz oder Schmerzen zeigt, solltest du sie einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen. Eine frühzeitige Behandlung kann in vielen Fällen eine Entzündung der Analdrüse verhindern. Darüber hinaus können hinter den Symptomen auch andere Krankheiten wie Wurmerkrankungen stecken, die ebenfalls tierärztlich behandelt werden müssen.