Stellen Sie sich vor, Ihre Katze kommt zu Ihnen ins Wohnzimmer, fällt plötzlich um und beginnt mit den Beinen zu zucken. Epilepsie – dieser Begriff wird meist mit Bildern von Menschen in Verbindung gebracht, die am Boden liegen und unter unkontrollierbaren Muskelkrämpfen leiden. Was viele nicht wissen: Epilepsie tritt nicht nur beim Menschen auf, sondern auch bei vielen Tierarten, einschließlich Katzen!
Arten von Epilepsie bei Katzen
Epilepsie kann in verschiedene Arten unterteilt werden:
- Fokale oder partielle Epilepsie
- Grand Mal oder Iktus
- Status epilepticus
Bei einem fokalen oder partiellen Anfall sind nur bestimmte Gehirnregionen betroffen, während es beim Grand Mal oder Iktus zu einem generalisierten Anfall des gesamten Gehirns kommt. Beide Formen können zu einem Status epilepticus führen, der lebensbedrohlich sein kann.
Mögliche Auslöser von Krampfanfällen bei Katzen
Neben Epilepsie können Krampfanfälle bei Katzen auch durch andere Ursachen ausgelöst werden, wie zum Beispiel Vergiftungen, Leber- oder Nierenschäden, Elektrolytverschiebungen, Unterzuckerung, Sauerstoffunterversorgung, Herz- und Lebererkrankungen.
Symptome eines epileptischen Anfalls
Die Symptome eines epileptischen Anfalls bei Katzen können vielfältig sein, darunter Schaumbildung vor dem Maul, Schwanzbeißen, Rennanfälle, Aggressivität, Angstzustände, glasiger Blick, Sehstörungen, Augenrollen, Kopfschütteln, starkes Speicheln, imaginäres Fliegenschnappen, Muskelzuckungen und -krämpfe, Verlust von Harn oder Kot und Bewusstlosigkeit.
Umgang mit epileptischen Anfällen bei Katzen
Wenn Sie bei Ihrer Katze solche Symptome beobachten, ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Grelles Licht und laute Geräusche können einen Anfall begünstigen. Es ist ratsam, Ihre Katze in einen sicheren Raum zu bringen, in dem keine spitzen oder gefährlichen Gegenstände sind. Während eines Anfalls sollten Sie Ihre Katze nicht berühren oder streicheln, da dies zu einer unbeabsichtigten Beißattacke führen könnte. Nach dem Anfall können Verhaltensstörungen wie Übererregbarkeit, unkontrolliertes Beißen, Blindheit oder schwere Bewegungsstörungen über Stunden anhalten.
Ursachen für eine erworbene Epilepsie bei Katzen
Die erworbene Epilepsie bei Katzen kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden, darunter Feline infektiöse Peritonitis (FIP), Felines Immundefizienz-Virus (FIV), Schilddrüsenüberfunktion, wandernde Wurmlarven, Infektionen, Bakterien, Gehirnentzündung, Hirntumore, Schädel-Hirn-Trauma, Hydrocephalus und zuchtbedingte Deformierung des Kopfes.
Diagnose und Behandlung
Für eine genaue Diagnose werden verschiedene diagnostische Verfahren wie Blutuntersuchungen, Untersuchung der Hirnflüssigkeit, Elektroenzephalografie (EEG) und Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. In der Tiermedizin werden in der Regel Antiepileptika verschrieben, wie Phenobarbital, Kaliumbromid und Diazepam. Homöopathische Mittel können zusätzlich zur Medikation eingesetzt werden.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Für Katzen mit Epilepsie ist es wichtig, ein Epilepsie-Tagebuch zu führen, um mögliche Auslöser zu identifizieren. Die Ernährung sollte getreidefrei sein und möglichst naturnah und ausgewogen. Die Umgebung der Katze sollte strukturiert und reizarm sein, um Stress zu vermeiden. Der Einsatz von parfümierten Raumsprays oder Kerzen sollte vermieden werden.
Mit der richtigen Behandlung, angepasster Umgebung und geeigneter Ernährung können Katzen gut mit Epilepsie leben. Es ist ratsam, einen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker mit homöopathischer Erfahrung zu konsultieren, um die bestmögliche Betreuung für Ihr Haustier zu gewährleisten.
(Bildquelle: Link zum Originalartikel)