Hast du schon einmal von der Epilepsie beim Hund gehört? Diese Erkrankung kann vereinzelt oder wiederholt Krampfanfälle bei deinem geliebten Vierbeiner auslösen. Doch keine Sorge, hier erfährst du alles, was du über Epilepsie beim Hund wissen musst.
Formen der Epilepsie
Es gibt zwei Formen der Epilepsie bei Hunden: die primäre oder idiopathische Epilepsie und die sekundäre Epilepsie. Die primäre Epilepsie ist eine angeborene Erkrankung, die in der Genetik deines Hundes liegt. Bestimmte Rassen wie Labrador und Golden Retriever, Boxer, Beagle, Dackel oder Berner Sennenhunde sind besonders betroffen. Durch einen Gentest kannst du herausfinden, ob dein Hund an primärer Epilepsie leidet.
Die sekundäre Epilepsie tritt hingegen nicht angeboren auf und kann im späteren Leben deines Hundes auftreten. Dabei liegt der Ursprung entweder innerhalb der Großhirnrinde oder außerhalb des Gehirns.
Mögliche Ursachen und Auslöser für epileptische Anfälle
Die primäre Epilepsie wird oft auf genetische Defekte oder Vererbung zurückgeführt. Die ersten Anfälle treten oft zwischen dem 6. Monat und dem 5. Lebensjahr deines Hundes auf. Bei der sekundären Epilepsie können verschiedene Auslöser eine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise Missbildungen im Gehirn, Schädel-Hirn-Traumata, Tumore, Defekte der Leber- oder Nierenfunktion, Infektionen oder die Aufnahme giftiger Substanzen.
Symptome und Ablauf eines Anfalls
Ein epileptischer Anfall ist in den meisten Fällen nicht vorhersehbar. Dennoch kannst du auf bestimmte Anzeichen achten, die darauf hinweisen können. Ein generalisierter Anfall gliedert sich in vier Phasen:
- Veränderung des Verhaltens des Hundes, wie stärkere Anhänglichkeit, Unruhe und Angstverhalten
- Zunehmende Unruhe, Bellen und Jaulen, Erbrechen und unkontrolliertes Urinieren
- Krampfhaftes, unkontrolliertes Bewegen des Hundes auf der Seite, vermehrte Speichelproduktion und Abgang von Kot. Der Hund ist während des Anfalls weder ansprechbar noch bei Bewusstsein.
- Orientierungslosigkeit, starker Durst und Hunger nach den Krämpfen
Ein epileptischer Anfall dauert in der Regel nur einige Sekunden bis zu wenigen Minuten. Es gibt jedoch auch andere Formen wie den Status Epilepticus, der länger als 5 Minuten andauert und ein Notfall ist. Wenn dein Hund einen Anfall hat, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und den Raum zu verdunkeln, um Sinnesreize zu reduzieren. Entferne außerdem Gegenstände, an denen sich dein Hund verletzen könnte.
Was tun, wenn der Hund einen epileptischen Anfall hat?
Wenn dein Hund einen epileptischen Anfall hat, ist es wichtig, ruhig und bestimmt zu handeln. Verdunkle den Raum und entferne potenzielle Gefahrenquellen. Versuche, die Zeit des Anfalls zu bestimmen, um dem Tierarzt genaue Informationen geben zu können. Es kann hilfreich sein, den Anfall zu filmen, um dem Arzt eine genaue Einschätzung zu ermöglichen. Dokumentiere auch häufige Anfälle, um dem Tierarzt einen besseren Überblick zu geben.
Diagnose und Behandlung
Um eine erfolgreiche Diagnose stellen zu können, wird der Tierarzt deinen Hund gründlich untersuchen. Dabei können Blut- und Urinuntersuchungen, ein Ultraschall oder eine neurologische Untersuchung helfen. Bei Verdacht auf primäre Epilepsie kann ein Gentest durchgeführt werden.
Wurde eine Erkrankung festgestellt, kann eine lebenslange Therapie mit Medikamenten notwendig sein. Der Tierarzt wird die Dosierung der Medikamente regelmäßig überprüfen. Antiepileptika wie Phenobarbital oder Imepitoin werden häufig verschrieben. In Notfällen kann Diazepam zum Einsatz kommen.
Epilepsie beim Hund ist für dich und deinen vierbeinigen Freund eine Herausforderung. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf ein anfallsfreies Leben. Vermeide Stress und biete deinem Hund eine ruhige Umgebung.
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Jetzt weißt du, wie du mit epileptischen Anfällen bei deinem Hund umgehen kannst. Informiere dich bei deinem Tierarzt, um die bestmögliche Behandlung zu finden.