Die südöstliche Region der Türkei und der Nordosten Syriens wurden am frühen Montagmorgen von zwei schweren Erdbeben erschüttert, gefolgt von einem weiteren. Die Auswirkungen sind katastrophal und betreffen sowohl die Türkei als auch Syrien.
Wo genau liegt das Epizentrum der schweren Erdbeben?
Katastrophe nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien
In der Türkei sind bereits über 1.700 Gebäude eingestürzt. Das Beben war in zehn Provinzen spürbar, darunter auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In den sozialen Medien sind Bilder von Trümmern, eingestürzten Häusern und verzweifelten Menschen zu sehen. In der Stadt Adana sind Wohnblöcke völlig zerstört. Auch eine berühmte Moschee aus dem 13. Jahrhundert in der Provinz Maltaya wurde zerstört, ebenso wie eine historische Burg in Gaziantep.
Nachbeben sind gefährlich: Wohnhaus kollabiert Stunden nach dem Erdbeben in der Türkei
Ein Wohnhaus in der Stadt Şanlıurfa in der Türkei ist nach einem Nachbeben zusammengebrochen. Ein Video in den sozialen Medien zeigt das einstürzende Gebäude.
Besonders betroffen sind neben Gaziantep auch Sanliurfa, Osmaniye, Diyarbakir und Adana. Mehrere Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep wurden ebenfalls beeinträchtigt. Die einzige Start- und Landebahn am Flughafen Hatay in der Südtürkei wurde während des Erdbebens beschädigt.
Das stärkste Erdbeben in Syrien seit 1995
Auch in Syrien sind zahlreiche Gebäude eingestürzt. Rettungsteams versuchen, Menschen aus den Trümmern zu bergen. Das Erdbeben gilt als das stärkste in Syrien seit 1995. Präsident Baschar al-Assad hat sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Videos zeigen Trümmerberge, darunter ganze Reihen von eingestürzten Häusern.
Die Chronologie einer Katastrophe
- 13.24 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 7,5, etwa vier Kilometer von der Stadt Ekinozu entfernt, laut US-Erdbebenwarte (USGS).
- 4.28 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 6,8 mit Epizentrum in der Stadt Kahramanmaras im Süden der Türkei, etwa 60 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt.
- 4.17 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 7,8 östlich von Nurdagi in der Provinz Gaziantep in der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien, laut US-Erdbebenwarte USGS.
Die Gefahr von Erdbeben in der Türkei
Die Türkei liegt in einer der aktivsten Erdbebenregionen der Welt. Dort treffen zwei der größten Kontinentalplatten aufeinander: die afrikanische und die eurasische. Ein Großteil der türkischen Bevölkerung lebt in ständiger Erdbebengefahr. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,4 in Düzce im Norden kamen im Jahr 1999 über 17.000 Menschen ums Leben. Das stärkste Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 wurde zuletzt 1939 registriert, wobei damals in der östlichen Provinz Erzincan 33.000 Menschen starben.
Die aktuelle Situation ist noch unübersichtlich, aber die Auswirkungen der Erdbeben sind bereits verheerend. Die Menschen in der Region benötigen dringend Unterstützung und Hilfe, um mit dieser Tragödie umzugehen.