Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Caritas setzt Nothilfe fort

Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Caritas Nothilfe geht weiter

Im Februar 2023 ereignete sich in der türkisch-syrischen Grenzregion ein verheerendes Erdbeben. Die Caritas setzt ihre Hilfe fort und arbeitet mit zehn lokalen Partnerorganisationen auf beiden Seiten der Grenze zusammen. Hunderte Helferinnen und Helfer verteilen Hilfsgüter, leisten psychosoziale Unterstützung und schaffen neuen Wohnraum.

Fokus auf entlegene Gebiete

Die Caritas und ihre Partnerorganisationen konzentrieren sich vor allem auf die Gebiete in Syrien und der Türkei, in denen die staatliche Hilfe nur langsam oder gar nicht ankommt. Viele Menschen sind nicht in den offiziellen Zeltstädten untergebracht, sondern harren in improvisierten Lagern zwischen den Ruinen ihrer zerstörten Häuser aus. Die lokalen Helferinnen und Helfer liefern Wasser in großen Tanks per LKW und verteilen Gutscheine, mit denen sich die Menschen in Partner-Supermärkten mit dem Nötigsten versorgen können. In Gebieten, in denen der Zugang zu lokalen Märkten nicht ausreichend ist, werden Hilfsgüter direkt verteilt. Außerdem werden Toiletten und Duschen per LKW in das Erdbebengebiet gebracht.

Psychosoziale Hilfen für Kinder

Viele Menschen haben durch das Erdbeben alles verloren und leiden noch lange unter den traumatischen Ereignissen. Die Caritas bietet daher psychosoziale Unterstützung an, unter anderem durch Sozialberatungen, psychologische Einzelberatungen und Gruppentherapien. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Kindern, für die Theater- und Zirkusangebote zur Ablenkung sorgen. Informations- und Aufklärungsveranstaltungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um Krankheitsrisiken und Hygienepraktiken in der neuen Umgebung zu thematisieren und Ausbrüchen von Seuchen vorzubeugen.

Die nächste Phase der Hilfe: Ein neues Zuhause

Die Caritas und ihre Partnerorganisationen arbeiten kontinuierlich daran, die Situation der Betroffenen weiter zu verbessern. Geplant ist der Bau von kleinen Fertighäusern als mittelfristige Lösung für die Unterbringung der Menschen. Familien sollen nicht länger in Zelten leben müssen, sondern ein festes Dach über dem Kopf haben. Diese vorgefertigten Häuser werden Familien mit fünf bis sechs Angehörigen auf insgesamt 30 Quadratmetern Platz bieten. Eine entsprechende Bauweise wurde bereits in Nordsyrien erfolgreich eingesetzt und soll nun auch in der Türkei zum Einsatz kommen.

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Gernot Ritthaler, Katastrophenhilfekoordinator bei Caritas International, besuchte kürzlich die betroffene Region und weiß, wie wichtig vorübergehender Wohnraum für die Menschen ist. Er betont, dass es noch lange dauern wird, bis die Menschen in Wohnungen zurückkehren können und die Wirtschaft wieder für Arbeitsplätze sorgen kann. Daher ist internationale Hilfe notwendig, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Die Caritas wird weiterhin helfen, da sie nicht glaubt, dass die Türkei diese Herausforderung alleine bewältigen kann.

Die Caritas-Arbeit in Syrien steht vor besonderen Herausforderungen, da bereits vor dem Erdbeben über 15 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen waren. Jetzt kommen noch zehntausende weitere Betroffene hinzu, die unter extrem schwierigen Bedingungen versorgt werden müssen. Die Beben haben die letzten noch funktionierenden Teile der Infrastruktur komplett zerstört. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind insgesamt über 23 Millionen Menschen in der Erdbebenregion von den Folgen der Katastrophe betroffen.

Bildquelle: Caritas Syrien