Erdbeeren, Tomaten, Käse, Fleisch: Lebensmittel im Klimavergleich

Erdbeeren, Tomaten, Käse, Fleisch: So klimaschädlich sind Lebensmittel im Vergleich

Tomaten im Winter und Flugananas sind wahre Klimakiller – das ist bekannt. Aber wie viel Einfluss haben Anbau, Transport und Verpackung von Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln wirklich auf das Klima? Eine Studie bringt nun Licht ins Dunkel und offenbart, wie nachhaltig unsere Lebensmittel tatsächlich sind.

Studie: Welche Lebensmittel schonen das Klima?

Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat im Jahr 2020 eine Studie mit 200 verschiedenen Lebensmitteln durchgeführt. Das Ergebnis ist eindeutig: Frische, saisonale und regionale Produkte sind klimafreundlicher. Denn der CO2-Fußabdruck von frischen Flugananas ist mehr als 25-mal so hoch wie bei Ananas, die mit dem Schiff transportiert werden. Ähnlich sieht es bei Erdbeeren aus: Frische Erdbeeren im Winter verursachen einen zehnmal höheren CO2-Fußabdruck als regionale Erdbeeren im Frühjahr.

Die klimafreundlichsten Obst- und Gemüsesorten

Bio-Äpfel haben einen durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von 0,2 kg CO2-Äquivalent pro Kilogramm. Auch Birnen, Erdbeeren (im Frühjahr und aus regionalem Anbau) und Pfirsiche sind klimafreundliche Obstsorten. Bei Gemüse punkten vor allem Auberginen, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis, Lauch, Rettich, Zucchini und Zwiebeln. Karotten und Weißkohl haben den geringsten CO2-Fußabdruck.

Saisonales Obst und Gemüse verbessern den CO2-Fußabdruck

Welche Lebensmittel dem Klima schaden

Auf folgende Lebensmittel sollte man aus Klimaschutzgründen besser verzichten: Flugananas, Champignons aus der Dose, getrocknete Erbsen, Tomaten im Winter und Erdbeeren außerhalb der Saison. Tierische Produkte wie Rindfleisch, Wild, Garnelen, Butter und verschiedene Käsesorten haben ebenfalls einen großen ökologischen Fußabdruck.

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Bio-Produkte sind nicht automatisch klimafreundlicher

Bio-Lebensmittel haben zwar viele Vorteile für die Umwelt, aber in einigen Fällen haben sie keine bessere Klimabilanz als konventionelle Produkte. Das liegt daran, dass Bio-Landwirtschaft eine größere Fläche benötigt und dadurch höhere CO2-Emissionen entstehen können. Dennoch tragen Bio-Produkte zum Erhalt der Biodiversität bei und haben weitere positive Effekte auf die Umwelt.

Klimabilanz von Lebensmitteln: Vergleichsgröße ist entscheidend

Bei der Bewertung der Klimabilanz einzelner Lebensmittel ist die Vergleichsgröße entscheidend. Lebensmittel werden in der Regel nicht in gleichen Mengen konsumiert. Deshalb ist es nicht sinnvoll, allein den CO2-Fußabdruck pro Kilogramm zu betrachten. Andere Faktoren wie der Protein- oder Energiegehalt spielen ebenfalls eine Rolle.

Klimabilanz: Auch Verpackung der Lebensmittel ist entscheidend

Die Verpackung von Lebensmitteln hat oft einen größeren Einfluss auf die Ökobilanz als das Produkt selbst. Auch Getränkeverpackungen können zu einem höheren CO2-Fußabdruck führen. Unverpackte, frische Lebensmittel sind daher besser als importierte Ware in Dosen oder Glasflaschen.

Der Lebensmittelanbau spielt eine wichtige Rolle

Neben der Verpackung beeinflusst auch die Anbaufläche eines Lebensmittels die CO2-Bilanz. Der CO2-Fußabdruck verschlechtert sich deutlich, wenn für den Anbau von Lebensmitteln tropische Regenwälder gerodet oder Moorgebiete umgewandelt werden.

Fazit: Nachhaltige Lebensmittel identifizieren und einkaufen

Die Klimabilanz von Lebensmitteln ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Dennoch gibt es Tendenzen: Fleisch und Milchprodukte haben tendenziell einen höheren ökologischen Fußabdruck als pflanzliche Produkte. Unverpackte, frische Lebensmittel sind ebenfalls nachhaltiger als importierte Ware in Verpackungen. Bio-Produkte sind nicht automatisch klimafreundlicher, tragen aber zum Erhalt der Biodiversität bei.

Es liegt also an uns, bewusste Entscheidungen beim Einkauf zu treffen und nachhaltige Lebensmittel zu bevorzugen.

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