Erfahrungen mit dem DFB Stützpunkt

Erfahrungen mit dem DFB Stützpunkt

Hallo zusammen! Ich möchte gerne meine Erfahrungen mit dem Nachwuchsförderkonzept des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) teilen. Mein Sohn wurde bereits in der F-Jugend gesichtet und hat sich dann in der D-Jugend durchgesetzt. Es folgten zwei Jahre Förderung durch den Niedersächsischen Fußballverband (NfV) und anschließend drei Jahre DFB Stützpunkt Förderung.

Eine Achterbahnfahrt

Während dieser Zeit habe ich viele Spieler kommen und gehen sehen – darunter auch viele wirklich talentierte Spieler. Natürlich waren wir als Eltern stolz wie Oskar und haben die ganze Sache sehr ernst genommen. Wir glauben auch weiterhin an das Talent unseres Sohnes, aber unsere Erfahrungen haben uns auch gezeigt, dass es Einschränkungen gibt.

Größe spielt eine Rolle

Unser Sohn spielte zum Beispiel in einem Verein, der in der Regionalliga vertreten war, wurde aber dort nur auf der Bank sitzen gelassen. Die einzigen Spieler, die zum Einsatz kamen, waren diejenigen, die 10 kg schwerer und einen Kopf größer waren. Da haben wir uns gedacht, lieber in der Landesliga spielen und dafür auch Spielzeit bekommen.

Talent allein reicht nicht

Persönlich kann ich das Nachwuchskonzept des DFB nicht mehr ernst nehmen. Ich habe in dieser Zeit Spieler gesehen, die offensichtlich ein riesiges Talent hatten, aber aufgrund ihrer Körpergröße nicht genommen wurden. Bei der letzten Sichtung für die Regionalauswahl habe ich bereits gesehen, dass mein Sohn es nicht schaffen würde, weil er in seiner Position keine Chance hatte. Es wurden wieder nur Spieler genommen, die 10 kg mehr auf die Waage brachten und einen Kopf größer waren.

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Probleme bei der Trainerqualität

Während der gesamten Talentförderung hatten wir immer wieder Trainerwechsel, und ich muss ehrlich sagen, dass die Qualität der Trainer zu wünschen übrig lässt. Der DFB hat wirklich Schwierigkeiten, qualifizierte Trainer zu finden. Und wenn ein Trainer dann da ist, geht es oft nicht nur darum, die Talente zu fördern, sondern darum, Turniere zu gewinnen und gut dazustehen.

Es zählt nicht nur die Größe

Weiterhin haben es nur die Spieler geschafft, die körperlich groß gewachsen sind und einigermaßen mit dem Ball umgehen können. Die kleinen Spieler, die ein riesiges Talent haben und nicht den Körperbau eines Stürmers, dafür aber ein gutes Spielverständnis und starkes Dribbling haben, haben keine Chance.

Spaß steht im Vordergrund

Bitte versteht mich nicht falsch, wir sind mit dem, was unser Sohn erreicht hat, mehr als zufrieden. Er muss kein Profi werden, und wir sind nicht enttäuscht, dass er nicht weitergekommen ist. Von Anfang an haben wir gesagt, dass für uns die Talentförderung nur Nebensache ist. Das Wichtigste ist, dass unser Sohn Freude am Fußball hat und Spaß im Verein hat.

Ein Beispiel für verpasste Chancen

Ich erinnere mich an einen Jungen, der extrem klein war, aber auf dem Platz den Großen gezeigt hat, wie Fußball gespielt wird. Sobald er den Ball hatte, war ich als Außenstehender einfach nur beeindruckt und überzeugt, dass er es schaffen wird. Er wurde drei Mal zum Stützpunkt eingeladen, um dann aufgrund seiner Größe wieder aussortiert zu werden. Das Ende vom Lied war, dass der Spieler so frustriert war, dass er mit dem Fußballspielen aufgehört hat.

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Die falschen Prioritäten

Warum lädt man einen Spieler dreimal ein, nur um ihn später wieder auszusortieren? Es gibt sicherlich einige gute Trainer, aber meiner Meinung nach haben 70% der DFB-Trainer nur ihre eigene Karriere im Blick und verfolgen völlig falsche Auswahlkriterien. Deshalb schaffen es auch so wenige Spieler in den Profibereich.

Fazit

Mein Tipp an alle Eltern: Wenn euer Kind gesichtet wird, nehmt es mit und seht es einfach als zusätzliches Training an, solange euer Kind Spaß daran hat. Aber nehmt die Talentförderung nicht zu ernst. In der aktuellen Struktur des DFB werden kaum Spieler aus normalen Stützpunkten weiterkommen – es sei denn, sie kommen aus dem Nachwuchs eines Bundesligavereins, die aufgrund ihrer Strukturen häufiger Trainingseinheiten anbieten können.

In den fünf Jahren haben wir viele schöne Momente erlebt, sind viel unterwegs gewesen und haben viel Zeit gehabt, alles in Ruhe zu beobachten. Am Ende müssen wir jedoch feststellen, dass der DFB einfach nicht ernst zu nehmen ist. Viele Spieler, die wirklich Talent haben, werden nur aufgrund ihrer Größe aussortiert und es wird nicht kindgerecht mit ihnen umgegangen.