Wer mit dem VW Bus campen geht, kennt das Problem: Wie kühle ich meine Lebensmittel unterwegs, ohne ständig auf Stromquellen angewiesen zu sein? In diesem Erfahrungsbericht teile ich meine erfolgreiche Konfiguration für einen autarken Solar-Kühlschrank im VW Bus. Dabei verrate ich auch, was nicht so gut funktioniert hat. Also, lehnt euch zurück und lasst mich euch meine Geheimnisse verraten!
Die perfekte Konfiguration für eine kühle Fahrt
Der zuverlässige Kühlschrank
Der wichtigste Bestandteil der Kühlung ist natürlich der Kühlschrank selbst. In meinem Fall habe ich mich für den Waeco Kompressor Kühlschrank entschieden. Dieser Kühlschrank ist speziell für den Gebrauch mit 12 Volt ausgelegt und benötigt beim Anspringen etwa 50 Watt. Dank seiner Konstruktion als Truhe mit Zugang von oben bleibt die Kälte im Inneren erhalten, auch wenn man ihn öffnet. Zusätzlich verfügt der Kühlschrank über zwei Akkuschutz-Modi, die verhindern, dass die Batterie zu stark entladen wird.
Die kraftvolle Unterstützung der Sonne
Damit der Kühlschrank auch unterwegs ausreichend mit Strom versorgt wird, habe ich ein flexibles 50 Watt Solar Panel auf dem Dach meines VW Busses angebracht. Dieses Panel wird für Campingzwecke verkauft und ist auf einer Polyethylen-Platte befestigt. Das 50 Watt Panel reicht aus, um auch im Sommer für ausreichende Kühlung zu sorgen. Im Winter, wenn der Kühlschrank seltener läuft, genügt der geringere Solarstrom. Um das Solar Panel sicher zu befestigen, habe ich es mit Alu Flachvierkantstangen an den Dachnuten meines VW Busses befestigt. Das Kabel habe ich mit speziellem Lautsprecherkabel verlängert und mit einem Schutzüberzug versehen, damit es der Witterung standhält.
Abb. 1: Ein flexibles 50 Watt Solarpanel auf dem VW Bus Dach
Der verlässliche Laderegler
Damit das Solar Panel die Batterie nicht überlädt, ist ein Laderegler unerlässlich. Ich habe mich für den H-TRONIC 53W entschieden, der bereits bei anderen autarken Projekten gute Dienste geleistet hat. Der Laderegler verbraucht selbst etwa 3,5 mA vom Solarstrom. Um zu überprüfen, ob das Panel ordnungsgemäß funktioniert, habe ich ein kleines Voltmeter am Eingang des Reglers angebracht. Auf der Batterieseite habe ich eine Spannungsanzeige mit blauen LED-Leuchten installiert. Die gesamte Laderegelung ist in einem dosenförmigen Gehäuse aus dem 3D-Drucker untergebracht, das perfekt in eine der vielen Flaschenhalterungen des VW Busses passt.
Abb. 2: Die Laderegelung mit kleiner Spannungsanzeige, blauen LED für die Batteriekontrolle und einem Gehäuse aus dem 3D-Drucker
Was nicht so gut funktioniert hat
Natürlich war nicht jeder Versuch ein voller Erfolg. Hier sind ein paar Lösungen, die bei mir nicht gut funktioniert haben:
Unsichere Befestigung mit Zeltschnur
Am Anfang habe ich das Solar Panel einfach mit Zeltschnur auf dem Dach festgebunden, wenn ich es benötigt habe. Diese Lösung hat sich jedoch als unsicher erwiesen, da das Panel bei höheren Geschwindigkeiten zu flattern begann und gegen das Autodach schlug. Einmal ist mir sogar eine Zeltleine gerissen, und das Panel segelte wie ein Drachen hinter meinem VW Bus her. Seitdem vertraue ich auf eine robuste Alu-Konstruktion.
Ausfall preiswerter All-in-One-Reglerlösungen
Ich habe auch mit preiswerten All-in-One-Reglern experimentiert, die ein kleines Display und einen USB-Anschluss zum Laden von Smartphones bieten. Diese schienen zunächst gut zu funktionieren, aber irgendwann traten seltsame Probleme auf (z.B. blinkende Solarladeanzeige), die zu einer Entladung meiner Zweitbatterie führten. Letztendlich habe ich gelernt, dass eine einfache Lösung oft die bessere ist.
Abb. 3: Ein preiswerter All-In-One Regler von freundlichen Chinesen
Fazit
Mit dieser Konfiguration habe ich meinen VW Bus zu einem autarken Solar-Kühlschrank umgerüstet und bin damit sehr zufrieden. Der Kühlschrank hält meine Lebensmittel auch unterwegs frisch, ohne dass ich ständig auf der Suche nach Stromquellen sein muss. Die Kombination aus einem zuverlässigen Kühlschrank, einem leistungsstarken Solar Panel und einem verlässlichen Laderegler hat sich bewährt und ermöglicht mir unbeschwertes Campingvergnügen.
Stand: 28.08.2022