Bist du auch manchmal überfordert von der Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln und Ölen, die es für die BARF-Fütterung deines Haustiers gibt? Küche voller Fläschchen und Döschen? Keine Sorge, in diesem Artikel verrate ich dir, welche Zusätze wirklich wichtig sind und welche du getrost ignorieren kannst.
Die richtigen Zusätze für eine ausgewogene BARF-Fütterung
Es ist richtig, dass eine artgerechte Fütterung nicht zwangsläufig viele Supplements erfordert. Wenn du deinem Hund oder deiner Katze eine ausgewogene Mischung aus Fleisch, Gemüse und weiteren natürlichen Zutaten gibst, brauchst du nur wenige Zusätze, um alle Nährstoffe abzudecken. Es ist wichtig zu verstehen, welche Nährstoffe in welchen Komponenten enthalten sind und was möglicherweise noch ergänzt werden muss.
Notwendige Zusätze für eine ausgewogene Fütterung
Einige wenige Zusätze sind bei der BARF-Fütterung unerlässlich, um bestimmte Nährstoffe zu liefern, die in der Fütterung sonst zu kurz kommen würden. Zu diesen Zusätzen gehören tierische Öle wie Fischöl, das das ungünstige Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren in herkömmlichem Fleisch aus Masttierhaltung ausgleicht.
Warum tierische Öle? Hunde und Katzen benötigen vor allem die Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die in pflanzlichen Ölen nur in einer Vorstufe vorhanden sind. Hochwertige tierische Öle sind daher als Omega 3-Lieferanten zu bevorzugen. Achte beim Kauf auf dunkle Glasflaschen und eine Schadstoffanalyse, um gute Qualität sicherzustellen. Wenn du deinem Tier artgerechtes Fleisch aus Weidehaltung oder Wildfleisch gibst, kannst du auf zusätzliches Öl verzichten.
Ein weiterer notwendiger Zusatz ist Vitamin E, das als Antioxidans das Öl vor dem Ranzigwerden schützt und gleichzeitig die Körperzellen vor Oxidation durch freie Radikale schützt. Für jedes Milliliter verfüttertes Öl sollten etwa 10 IE Vitamin E ergänzt werden. Achte darauf, dass du das Öl innerhalb von 10-12 Wochen verbrauchst und kühl und dunkel lagerst.
Jod, das in Fleisch von artgerecht gefütterten Beutetieren enthalten ist, kann über Seealgenmehl ergänzt werden. Achte darauf, dass das Seealgenmehl einen deklarierten Jod-Gehalt aufweist und berechne die notwendige Menge für dein Tier genau. Vitamin D, das essenziell für Hund und Katze ist, kann über vitaminreichen Fisch oder Dorschlebertran ergänzt werden.
Spurenelemente wie Chrom, Eisen, Fluor, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink sind größtenteils in den Innereien enthalten. Bei erhöhtem Bedarf oder speziellen Lebenssituationen können spezielle Ergänzungen hilfreich sein. Selen kann über Paranüsse oder Kokosflocken ergänzt werden. Eisen und Natrium sind in Leber, Milz und Blut enthalten und können bei Bedarf zusätzlich gegeben werden.
Taurin ist für Katzen essentiell und sollte daher in jeder Katzenfutterergänzung enthalten sein. Hunde können Taurin selbst synthetisieren, aber gezielte Taurinergänzungen können den Futterplan unterstützen.
Zusätze für besondere Bedürfnisse
Für spezielle Situationen im Leben deines Haustiers gibt es Zusätze, die zusätzliche Unterstützung bieten können. Zum Beispiel können bestimmte Produkte bei Gelenkproblemen oder während der Medikamenteneinnahme gezielt eingesetzt werden.
Hausmittel für die Hausapotheke
Ulmenrinde und Eibischwurzel sind natürliche Hausmittel, die bei Erkältungen und entzündlichen Prozessen eingesetzt werden können. Ulmenrinde wirkt regulierend auf den Verdauungstrakt und kann bei Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall eingesetzt werden. Eibischwurzel hat reizlindernde Eigenschaften und kann bei Schleimhautirritationen, Husten oder Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut helfen.
Fazit: Weniger ist mehr!
Trotz der Vielzahl an Zusätzen ist es wichtig zu wissen, dass eine ausgewogene BARF-Fütterung bereits viele wichtige Nährstoffe abdeckt. Zusätze sollten nur gezielt eingesetzt werden, um Mängel oder besondere Bedürfnisse zu unterstützen. Kräutermischungen sollten mit Bedacht verwendet werden und bei Katzen grundsätzlich vermieden werden.
Es ist nicht unbedingt notwendig, alle verfügbaren Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Mit einem fundierten Wissen über die BARF-Fütterung und einem gut erstellten Futterplan kannst du den Verlockungen der Verkäufer widerstehen. Eine artgerechte Fütterung bedeutet, möglichst natürliche Zutaten zu verwenden und nicht übermäßig viele Nahrungsergänzungen zu benötigen.
Wichtig: Bei Erkrankungen und der Gabe von Zusätzen ist eine tierärztliche Diagnose unumgänglich. Die Absprache mit dem Tierarzt ist wichtig, um mögliche Wechselwirkungen zwischen Zusätzen und Medikamenten auszuschließen.
Vergiss nicht, dass weniger oft mehr ist, wenn es um Zusätze in der Fütterung geht. Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden und glücklichen Haustier.