Die erneuerbaren Energien haben im Jahr 2022 in Deutschland einen großen Fortschritt gemacht. Mit einem Anstieg von 41,2 Prozent im Jahr 2021 auf 46,2 Prozent im Jahr 2022, hat der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch deutlich zugenommen. Insgesamt wurden im Jahr 2022 etwa 254,0 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, was einer Steigerung von fast 20 Mrd. kWh im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Windenergie bleibt wichtigster Energieträger
Die Windenergie ist nach wie vor der wichtigste Energieträger im Strommix. Im Jahr 2022 wurde mit 125,3 Mrd. kWh die größte Menge an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Obwohl dies ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist, wurde die Stromerzeugung der windstärkeren Jahre 2019 und 2020 nicht erreicht. Dies könnte ein Hinweis auf einen verhaltenen Anlagenzubau in den letzten Jahren sein. Um die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, ist ein stärkerer Ausbau der Windenergieleistung erforderlich.
Photovoltaik setzt auf Sonnenkraft
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik (PV) hat im Jahr 2022 von der Installation neuer Anlagen und dem sonnigen Wetter profitiert. Insgesamt wurden 60,8 Mrd. kWh Strom aus PV-Anlagen erzeugt, was einer Steigerung von über 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Zubau neuer PV-Kapazitäten hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2022 wurden fast 7.300 MW installiert, was deutlich höher ist als im Vorjahr. Insgesamt ist die installierte PV-Leistung in den letzten fünf Jahren um 59 Prozent gestiegen.
Biomasse und Geothermie stabil
Die Stromerzeugung aus Biomasse und biogenem Abfall ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Im Jahr 2022 wurden etwa 50,2 Mrd. kWh Strom aus Biomasse erzeugt, was einer leichten Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die installierte Leistung zur Stromerzeugung aus Biomasse ist ebenfalls leicht gestiegen. Die Stromerzeugung aus Geothermie bleibt weiterhin gering und trägt nur etwa 0,1 Prozent zur erneuerbaren Strommenge bei.
Herausforderungen und Ausblick
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft hingegen war im Jahr 2022 aufgrund der trockenen Witterung niedriger als im Vorjahr. Es ist zu beobachten, dass in den letzten Jahren häufiger trockene Jahre mit weniger Stromerzeugung aus Wasserkraft vorkommen. Das Ausbaupotenzial der Wasserkraft ist weitgehend ausgeschöpft, daher ändert sich die installierte Leistung nur noch wenig.
Insgesamt sind die erneuerbaren Energien in Deutschland auf dem Vormarsch. Trotz einiger Herausforderungen wie einem verhaltenen Ausbau der Windenergieleistung und schwankender Stromerzeugung aus Wasserkraft, wächst die Bedeutung der erneuerbaren Energien für den deutschen Stromsektor kontinuierlich. Der Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt ein wichtiges Ziel, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.