Erste Hilfe bei Gewitterangst: So beruhigen Sie Ihren ängstlichen Hund während eines Gewitters

Erste Hilfe bei Gewitterangst: So beruhigen Sie Ihren ängstlichen Hund während eines Gewitters

Gerade im Sommer treten heftige Gewitter immer häufiger auf. Viele Hunde leiden unter Gewitterangst und zeigen Anzeichen von Stress und Angst, sobald das Donnergrollen beginnt. Manche Hunde verkriechen sich bereits bei einem stärker werdenden Wind ängstlich und mit eingezogener Rute. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihrem geliebten Vierbeiner helfen können, mit seiner Gewitterangst umzugehen.

Warum fühlen sich viele Hunde bei Gewitter unwohl?

Die genauen Ursachen für die Gewitterangst bei Hunden sind noch nicht vollständig erforscht. Es spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen könnte die Angst vor lauten Geräuschen genetisch bedingt sein, da es aus biologischer Sicht sinnvoll ist, auf potenziell gefährliche Geräusche mit Angstverhalten zu reagieren und sich in Sicherheit zu bringen. Zum anderen können Hunde die Ängste ihrer Mutterhündin erlernen und übernehmen. Auch die Übertragung der Stimmung von uns Menschen auf unseren Hund kann dazu beitragen, dass er sich unwohl fühlt. Hunde sind Meister darin, unsere Körpersprache zu lesen und spiegeln unser Verhalten wider. Wenn Ihr Hund während eines Gewitters krank ist und sich unwohl fühlt, kann dies ebenfalls zu einer verstärkten Angstreaktion führen. Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit können ebenfalls mit anderen Reizen, wie Gewittern, in Verbindung gebracht werden.

Wie Sie Ihrem Hund helfen können

1. Entspannt bleiben

Lassen Sie Ihren Hund niemals alleine während eines Gewitters. Schließen Sie sofort Fenster und verdunkeln Sie den Raum, um Geräusche und visuelle Reize zu reduzieren. Bleiben Sie dabei jedoch ruhig und vermeiden Sie hektische Bewegungen.

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2. Geben Sie Ihrem Hund Unterstützung

Mitleidiges Verhalten kann die Angst Ihres Hundes verstärken. Verhalten Sie sich normal und geben Sie Ihrem Hund den nötigen sozialen Support, den er benötigt. Wenn er Ihre Nähe oder Körperkontakt braucht, um sich sicher zu fühlen, erlauben und ermutigen Sie ihn dazu.

3. Schaffen Sie eine Geräuschkulisse

Dämpfen Sie die Geräusche des Gewitters, indem Sie den Fernseher oder das Radio einschalten. Alltagsgeräusche wie Staubsaugen oder das Geräusch einer Waschmaschine können ebenfalls vom Donnergrollen ablenken, vorausgesetzt, Ihr Hund hat keine Probleme mit diesen Geräuschen.

4. Bieten Sie eine Rückzugsmöglichkeit an

Gewähren Sie Ihrem Hund die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und einen geschützten Ort aufzusuchen. Lassen Sie ihn jedoch nicht alleine und bleiben Sie in seiner Nähe.

Tipp: Vorbeugende Maßnahmen

Es ist wichtig, schon frühzeitig mit Ihrem Hund zu trainieren, damit er positive Erfahrungen mit Gewittern machen kann. Beschäftigen Sie Ihren Hund während eines Gewitters mit Aktivitäten, die er besonders gerne hat, wie gemeinsames Spielen, Suchspiele, kleine Tricks oder gemeinsames Kuscheln. Bieten Sie ihm auch etwas Attraktives zum Kauen an, da das Kauen beruhigend wirken kann. Ein sogenanntes Thundershirt, ein eng anliegender Hundemantel, kann Ihrem Hund ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und ihm helfen, sich zu entspannen.

Anti-Gewitterangst Training

Wenn Ihr Hund unter starken Ängsten während eines Gewitters leidet und die oben genannten Tipps nicht ausreichen, ist ein gut durchdachter Trainingsplan erforderlich. Eine qualifizierte Hundetrainerin oder ein Hundetrainer kann Ihnen dabei helfen. Mithilfe von Gegenkonditionierung und dem Aufbau einer Sicherheitszone kann die Angst Ihres Hundes gemildert werden. Beachten Sie jedoch, dass jeder Hund individuell ist und der Trainingsplan entsprechend angepasst werden sollte. Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis seitens des Hundebesitzers sind hier gefragt.

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Unterstützende Maßnahmen

Unterstützend können homöopathische Mittel, Bachblüten, Medikamente oder Nahrungsergänzungen eingesetzt werden. Es ist jedoch wichtig, sich ausführlich bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt zu informieren, bevor solche Mittel verwendet werden. Medikamente sollten nur in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt eingesetzt werden und als begleitende Maßnahme zum Training dienen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihrem Hund helfen, seine Gewitterangst zu überwinden und ihm Sicherheit und Geborgenheit bieten. Denken Sie daran, dass jedes Training seine Zeit braucht und individuell auf Ihren Hund abgestimmt werden muss. Seien Sie geduldig und unterstützen Sie Ihren Hund in seinem Heilungsprozess.