Die Gesundheit unserer geliebten Katzen liegt uns am Herzen. Doch was tun, wenn ein Unfall passiert oder plötzliche Symptome auftreten und wir nicht wissen, wie wir helfen können? In solchen Situationen ist schnelles Handeln gefragt. Um Ihnen zu helfen, haben wir hier die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Katzen zusammengefasst.
Einen Notfall erkennen
Manchmal sind wir uns unsicher, ob unser Liebling nur kleine Beschwerden hat oder sofort tierärztliche Hilfe benötigt. Ein Besuch in der Tierklinik kann für viele Katzen zusätzlichen Stress bedeuten. Um Ihnen bei der Einschätzung zu helfen, haben wir eine Liste mit Notfallsymptomen erstellt. Beachten Sie dabei folgende Merkmale:
- Körpertemperatur: Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39°C. Ab 39,3°C spricht man von Fieber. Ab 41,6°C wird der Zustand lebensbedrohlich.
- Atmung: Eine gesunde Katze atmet durch die Nase mit 15 bis 40 Atemzügen pro Minute. Eine dauerhaft beschleunigte Atmung oder Hecheln deuten auf Probleme hin.
- Schleimhäute: Gesunde Schleimhäute sind feucht und hellrosa. Dunkelrote, gelbe oder bläuliche Schleimhäute sollten sofort untersucht werden.
- Stuhlgang und Urin: Veränderungen im Stuhlgang oder beim Wasserlassen sollten schnell untersucht werden. Wenn die Katze keinen Kot oder Urin mehr absetzt oder Schmerzen hat, ist eine tierärztliche Untersuchung notwendig.
- Verhaltensänderungen: Achten Sie auf Verhaltensänderungen wie Unruhe, Apathie, Angst oder Aggression. Wenn Ihre Katze nicht mehr ansprechbar ist, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen.
- Puls: Den Puls können Sie im oberen, vorderen Drittel der Innenseite des hinteren Oberschenkels fühlen. Eine normale Herzfrequenz liegt bei 120 bis 180 Schlägen pro Minute.
Bitte beachten Sie, dass die Erste Hilfe nur ein erster Schritt ist und eine tierärztliche Untersuchung unbedingt folgen sollte, um die Gesundheit Ihres Lieblings zu gewährleisten.
Maßnahmen für Erste Hilfe
Obwohl Sie kein tiermedizinisches Fachpersonal sind, können Sie dennoch einige Maßnahmen ergreifen, um Ihrem Tier in Notfällen zu helfen. Dabei ist es wichtig, umgehend eine Tierklinik aufzusuchen. Hier sind einige Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
- Schock/Unterkühlung: Legen Sie die Katze seitlich und wärmen Sie sie langsam auf.
- Insektenbisse und -stiche: Suchen Sie nach der Biss- oder Stichstelle und kühlen Sie sie.
- Hitzschlag: Kühlen Sie das Tier langsam ab.
- Verbrennungen: Kühlen Sie leichte Verbrennungen vorsichtig und bedecken Sie offene Wunden mit einem sauberen Verband.
- Atemnot: Überprüfen Sie den Mund-Rachenraum auf Fremdkörper und entfernen Sie sie vorsichtig. Bei Stichen können Sie kühlen.
- Vergiftung: Ermitteln Sie den Grund der Vergiftung und bringen Sie das Tier zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Bei Verdacht auf Vergiftung können Kohletabletten helfen.
- Brüche: Ruhigstellen und warmhalten, da Schock-Gefahr besteht.
- Wunden: Legen Sie einen Druckverband an, um starke Blutungen zu stoppen. Entfernen Sie eingespießte Gegenstände nicht eigenständig.
- Verletzungen am Auge: Berühren Sie die Verletzung nicht weiter und spülen Sie sie vorsichtig mit einer sterilen Lösung aus.
Wichtig ist dabei, dass Sie Ruhe bewahren und schnellstmöglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.
Wiederbelebung von Katzen
Wenn eine Katze bewusstlos ist, nicht atmet und keinen Puls hat, können wiederbelebende Maßnahmen die letzte Hoffnung sein. Beatmung und Herzmassage sind essentiell. Prüfen Sie zuerst, ob sich die Pupille bei Lichteinfall zusammenzieht. Wenn nicht, ist es zu spät für eine Wiederbelebung. Bei einer positiven Reaktion können Sie mit den Maßnahmen beginnen:
- Legen Sie die Katze auf die rechte Seite, öffnen Sie das Maul und entfernen Sie vorsichtig Fremdkörper und Erbrochenes.
- Wenn das Tier nicht atmet, beginnen Sie mit der Beatmung. Schließen Sie das Maul, legen Sie ein luftdurchlässiges Tuch auf die Nase und blasen Sie in einem Rhythmus von drei bis fünf Sekunden.
- Für die Herzmassage legen Sie eine Hand flach auf den oberen Brustkorb und drücken Sie mit den Fingern der anderen Hand fünf bis zehn Mal schnell hintereinander.
- Kombinieren Sie beide Maßnahmen im Verhältnis 30:2, idealerweise mit Hilfe einer weiteren Person.
Wichtig ist, dass eine tierärztliche Behandlung umgehend erfolgt.
Verhaltensregeln
In Notfallsituationen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Rufen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt an und erklären Sie die Situation. Ergreifen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen und machen Sie sich schnellstmöglich auf den Weg zur Praxis. Es kann hilfreich sein, eine weitere Person zur Unterstützung mitzunehmen.
Kurse für mehr Sicherheit
Um sicherer in der Ersten Hilfe für Katzen zu werden, können Sie spezielle Kurse zur Ersten Hilfe am Tier besuchen. In solchen Kursen haben Sie die Möglichkeit, lebensrettende Maßnahmen von Fachleuten zu erlernen.
Denken Sie daran, dass die Erste Hilfe nur ein erster Schritt ist. Eine tierärztliche Untersuchung sollte immer folgen, um die Gesundheit Ihres Lieblings zu gewährleisten.