Ess-Brech-Sucht (Bulimie): Leben zwischen Kühlschrank und Klo

Ess-Brech-Sucht (Bulimie): Leben zwischen Kühlschrank und Klo

Die Ess-Brech-Sucht, auch bekannt als Bulimie, ist eine Essstörung, die viele junge Frauen betrifft. Menschen, die an Bulimie leiden, haben einen überwältigenden Hunger. Sie schleichen sich zum Kühlschrank und verschlingen in einem Rausch alles, was sie finden. Doch zwischen den Essattacken verwandelt sich ihre Lust in Ekel. Sie treibt sie ins Bad, wo sie oft tausende von Kalorien ins Klo erbrechen.

Dieses Verhalten spielt sich in vielen deutschen Haushalten ab. Außer den Betroffenen bemerkt es meist niemand. Mediziner nennen diese Essstörung Bulimia nervosa. Es wird angenommen, dass etwa jede hundertste Frau bulimisch ist. Frauen sind zehnmal häufiger betroffen als Männer.

Typisch für Bulimie sind extreme Essanfälle. Die Betroffenen verspeisen innerhalb kurzer Zeit mehr, als Gesunde je auf einmal essen könnten. Oft verlieren sie die Kontrolle über die Menge und Art des Essens. Ärzte diagnostizieren Bulimie, wenn mindestens zwei solcher Essattacken pro Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Vierteljahr auftreten.

Bulimiker verbringen viel Zeit damit, ihre Essattacken vorzubereiten. Sie kaufen große Mengen Lebensmittel ein und greifen gezielt nach kalorienreichen, süßen und fetten Produkten, die sie sich außerhalb der Anfälle nicht erlauben würden. Die Einkaufstouren und die Heißhungerattacken finden meistens in aller Heimlichkeit statt und können zu finanziellen Problemen führen.

Um die verschlungenen Kalorien wieder loszuwerden, greifen Bulimiker zu verschiedenen Methoden. Viele stecken nach einem Essanfall den Finger in den Hals, andere nehmen Abführmittel oder entwässernde Medikamente ein. Manche bestrafen sich auch mit Fasten oder exzessivem Sport. Bulimiekranke definieren sich oft über ihren Körper, ihre Figur und ihr Gewicht. Sie finden sich meistens zu dick und streben nach einem dünnen Idealbild.

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Langfristig kann Bulimie gesundheitliche Schäden verursachen. Das Erbrechen und der übermäßige Einsatz von Medikamenten können den Körper schädigen. Besonders die Zähne sind betroffen, da die Magensäure den Zahnschmelz angreift. Bulimiker können auch Probleme mit dem Hormonhaushalt und dem Herzrhythmus haben.

Um Bulimie zu diagnostizieren und die Schwere der Essstörung einzuschätzen, stellen Ärzte viele Fragen. Die Therapie zielt darauf ab, die Heißhungerattacken unter Kontrolle zu bekommen. Ein festgelegter Ernährungsplan und Psychotherapie können helfen, das Essverhalten zu normalisieren. In Gesprächen lernen Betroffene, ihren Körper und ihre Gefühle besser wahrzunehmen. Zusätzlich können Antidepressiva eingesetzt werden, um die Stimmung zu verbessern und Rückfälle zu verhindern.

Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass man an Bulimie leidet und Hilfe zu suchen. Beratungsstellen für Essstörungen können Unterstützung bieten und den richtigen Arzt oder Therapeuten vermitteln. Es ist auch wichtig, mit vertrauten Personen darüber zu sprechen und sich nicht alleine mit der Krankheit zu belassen.

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